Zwei Krisenklubs im Duell: Bayer Leverkusen ging als Sechzehnter ins Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg, der bis dahin auf Rang 13 lag. B04-Coach Xabi Alonso hatte nach der heftigen 1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt eine verbesserte Werkself angekündigt und dafür vier Wechsel in der Startelf vorgenommen: Hincapie (Gelb-Rot-Sperre), Aranguiz (Wadenprobleme), Paulinho (Bank) und Schick (Adduktorenprobleme) rutschten raus, dafür waren Kossounou, Demirbay, Adli und Hlozek dabei.
Wolfsburgs Trainer Niko Kovac verhalf nach dem 2:1-Sieg im Pokal gegen Lokalrivale Eintracht Braunschweig Paredes zum Startelfdebüt. Außerdem rotierten Marmoush und Felix Nmecha ins Team. Dafür saßen Lukas Nmecha und Svanberg auf der Bank, Wimmer fehlte wegen eines Schlages auf den Knöchel.
Diaby macht's im zweiten Versuch besser
Bundesliga - 11. Spieltag
Die Hausherren übernahmen mit Anpfiff das Kommando, und bereits in der achten Spielminute schockte ein Pfiff von Schiedsrichter Felix Brych Kovac und Co.: Diaby spielte rechts im Strafraum im Laufduell mit van de Ven ins Zentrum, der Verteidiger bekam den Ball im Fallen an die Stützhand. Brych und Video-Assistent Tobias Stieler berieten sich, doch letztlich blieb es beim folgenlosen Strafstoß: Diaby zielte vom Punkt knapp rechts flach neben den Pfosten (11.).
Das irritierte die Reinländer aber nur bedingt. Frimpong tauchte nach einem Steckpass von Hlozek frei vor Casteels auf, doch noch behielt der Schlussmann die Oberhand (14.). Wenig später erzielte Diaby dann endlich die Führung. Tapsoba baute mit einem flachen, steilen Anspiel zum Franzosen auf, der spielte mit Hlozek Doppelpass, lief dann Arnold davon schob den Ball Casteels durch die Beine - 1:0 (17.). Ein Zustand, der nicht lange hielt. Mit dem ersten gut kombinierten Angriff spielten die Gäste rechts Baku frei, der Gerhardt suchte und Andrich fand. Der Mittelfeldspieler schoss das Zuspiel unfreiwillig über den verdutzten Hradecky hinweg ins eigene Tor (28.). Ein Rückschlag für Xabi Alonsos Team, das gegen tief stehende Niedersachsen nun weniger Lösungen fand. Arnold rückte defensiv zwischen Bornauw und van de Ven in die Abwehr und schuf so de facto eine Fünferkette, die es den Leverkusenern schwer machte. Adli (40.) scheiterte noch aus spitzem Winkel an Casteels, Bakker (45.+1) und Diaby (43.) blieben in aussichtsreichen Positionen zu ungenau.
Bayer musste sich beim Gang in die Kabine durchaus ärgern, nicht 2:0 zu führen.
Bayer dominant, Chancen nur bedingt
Nach der Pause begannen beide Teams verhalten und wieder blies Brych in seine Pfeife. Nmecha und Tapsoba stiegen sich im Strafraum gegenseitig auf den Fuß, der Wolfsburger ging zu Boden und der Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt, von wo Arnold den Elfmeter zur glücklichen Führung verwandelte (54.). Das forderte die Leverkusener heraus, fortan nahmen ihre Spielanteile immer weiter zu - doch gegen die sich immer weiter einmauernden VfL-Profis waren Chancen Mangelware.
Andrich verpasste eine Ecke des eingewechselten Amiri noch knapp (74.), dann besorgte der ebenfalls von der Bank gekommene Sinkgraven den Ausgleich. Der Niederländer ließ Bornauw mit einem Wackler links liegen und bugsierte den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß in Richtung des langen Pfostens, wo der herangestürmte Frimpong einschoss (76.).
Kein Zielspieler, keine Chancen
Das motivierte die Werkself, aber Bornau fing einen vielvesrprechenden Konter ab (84.) und ohne Zielspieler im Strafraum kamen keine großartigen Chancen mehr zustande - aus der Dominanz im Spiel um den Strafraum erwuchs nur bedingt Gefahr. Auf der Gegenseite hatte Guilavogui nach einem Freistoß wieder mal so etwas wie eine Torchance, setzte den Kopfball aber vorbei (90.+2).
Bayer Leverkusen muss nun am kommenden Mittwoch wieder in der Champions League ran und kämpft gegen Atletico Madrid (21 Uhr, LIVE! ebei kicker) ums Weiterkommen in der Königsklasse.
Wolfsburg empfängt am Samstag den VfL Bochum zum Heimspiel (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).