Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo hatte seine Mannschaft vor einer "der besten Gegenpressing-Mannschaften der Liga" gewarnt und sah sich nach einer Abtastphase bestätigt. Die Mainzer, die nach dem 4:0-Heimsieg gegen Gladbach unverändert antraten, kamen besser in die Partie und setzten die Gäste aus dem Kraichgau früh unter Druck.
Die TSG, bei der nach dem 0:1 gegen Borussia Dortmund Delaney, Geiger und Dolberg für Rudy, Tohumcu und Bebou in der Startelf standen, hatte mit der Spielweise des FSV so ihre Probleme. Bis auf eine kurze Phase um die 20. Minute mit einem abgeblockten Schuss von Angelino (18.) und einem Ansatz von Dolberg (20.) gelang es dem seit 13 Spielen sieglosen Hoffenheim in der ersten Hälfte nicht, das Mainzer Tor in Gefahr zu bringen.
Zwar hatte Hoffenheim im ersten Abschnitt mehr Ballbesitz, die Kraichgauer wussten damit aber zu wenig anzufangen - auch weil die TSG-Offensive immer wieder gegen eine gut formierte Mainzer Defensive abdrehen musste.
Mainz hat alles im Griff und geht in Führung
Bundesliga, 23. Spieltag
Zielstrebiger waren da die Rheinhessen, die es immer wieder über die Außenbahnen versuchten und mit ihrem Angriffspressing der TSG arge Probleme bereiteten.
Der Führungstreffer lag in der Luft. Nach Ajorques Lupfer wurde Barreiros Schuss gerade noch geblockt, der Nachschuss des Stürmers abgefälscht (24.).
Nur wenig später war es dann aber soweit: Nach vier erfolglosen Ecken-Versuchen von Fernandes, fand der Verteidiger dann beim fünften den völlig frei stehenden Bell. Baumann parierte per Reflex, war beim Nachschuss von Barreiro aber machtlos (33.).
Hoffenheimer Aufbäumen bleibt aus
Auch wenn Zentner wenige Minuten nach der Pause gegen einen Distanzschuss von Geiger ein erstes Mal entscheidend eingreifen musste (50.), hatten die Nullfünfer auch im zweiten Durchgang alles im Griff. Der FSV gab in Sachen Gegnerdruck keinen Millimeter nach und stresste die TSG unaufhörlich.
Wenn man den Hausherren etwas ankreiden wollte, dann war es, dass die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte. Zwar rollten zahlreiche Angriffe, vornehmlich über da Costas rechte Seite, oft fehlte allerdings der letzte Pass. Und wenn der Ball dann doch im Tor lag, dann zählte Ingvartsens Treffer wegen Abseits nicht (60.).
So blieb das Spiel bis in die Schlussphase offen. In dieser machte die TSG, bei der Dabbur und Bebou für etwas mehr Belebung als die blass gebliebenen Kramaric und Dolberg sorgten, etwas mehr. Richtig ernsthaft Gefahr konnten am Ende aber weder der eingewechselte Becker (73.), noch Bebou (76.) und auch nicht der wiedergenesene Skov (87.) entfachen.
Beide Serien halten
Damit verlor Hoffenheim auch das siebte Spiel in Folge - und ist nun, weil Schalke in Bochum (2:0) gewann, mit den beiden Kontrahenten punktgleich auf dem Relegationsrang - knapp hinter den ebenfalls punktgleichen Stuttgartern. Am kommenden Spieltag wird die Aufgabe, die Negativ-Serie zu durchbrechen, beim SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr) nicht leichter.
Mainz ist nach dem vierten Sieg in Serie zur gleichen Zeit bei Hertha in Berlin zu Gast - und schielt nach oben.