Union-Trainer Urs Fischer, der sich erst am Vormittag aus der Corona-Quarantäne hatte freitesten können, baute nach der 0:2-Niederlage in Frankfurt auf vier Positionen um und brachte Doekhi, Knoche, Ryerson und Schäfer für Jaeckel, Baumgartl, Gießelmann und Thorsby.
Unions Gruppe D im Überblick
Union startete mutig und griff vom Anpfiff weg an, konnte die Schweden jedoch nicht mit einem frühen Gegentreffer überraschen, weil kein Abschluss den Weg aufs Tor fand. Nach einer ersten Druckphase überließen die Gäste Malmö den Ball und zogen sich in gewohnter Manier zurück, um auf Konter zu lauern. Weil aber keiner dieser Umschaltmomente Früchte trog, war der erste gefährliche Abschluss den Gastgebern vorbehalten. Ceesay verpasste aus kurzer Distanz jedoch die große Chance und fand in Rönnow seinen Meister (16.).
Je länger die Partie dauerte, desto mehr trauten sich die Eisernen aus der eigenen Hälfte. Fast schon folgerichtig kamen sie dann auch selbst zu Chancen. Den ersten Abschluss verbuchte Becker (27.) nach einem Konter; die größte Chance hatte Haberer, der nach Beckers artistischer Ablage nur knapp drüber schoss (37.).
Schäfers folgenschwerer Stolperer
Der Aufreger schlechthin war dann aber kurz vor der Pause Mittelfeldmann Schäfer vorbehalten, der alleinstehend am Mittelkreis beim Spielaufbau dern Ball verstolperte und ihn mit seiner Hacke in den Rücken legte. Malmö-Kapitän Christiansen schaltete blitzschnell, schnappte sich die Kugel - und konnte von Schäfer nur noch durch einen Trikotzieher aufgehalten werden. Weil er dabei letzter Mann war, sah der Ungar folgerichtig die Rote Karte (45.).
Trotz des Platzverweises ging Union unverändert in den zweiten Durchgang, Becker zog sich zunächst ein wenig zurück und übernahm die Position des Ungarn. Aus der Überzahl konnte Malmö zunächst kein Kapital schlagen, die Gäste verteidigten weiter konsequent und setzten ihrerseits Nadelstiche. Die beste Chance für die Schweden hatte Christiansen, Rönnow war aber erneut mit einem starken Reflex zur Stelle (53.).
Feuerwerkskörper fliegen aufs Spielfeld - Schiedsrichter Meler unterbricht das Spiel
Dann rückte aber erneut das Sportliche in den Hintergrund: Weil Feuerwerkskörper auf den Platz flogen, musste Schiedsrichter Meler die Partie unterbrechen (57.). Erst nach einer über 25-minütigen Pause, in der die Ordner einen gesamten Block räumten und die Fangruppen beruhigt werden mussten, konnte der Ball wieder rollen.
Nach einer kurzen Aufwärmphase konnte der Ball dann wieder rollen - zum Glück für die Gäste. Aus einer Druckphase Malmös heraus konterten die Köpenicker sauber über Becker, der nach einem Traumpass von Knoche frei vor Torhüter Diawara auftauchte. Aus kurzer Distanz ließ sich der Stürmer nicht zweimal bitten und schoss platziert zur Führung ein (68.).
Aufbäumen bleibt aus - Union landet ersten Sieg
Die Schweden verpassten es, die dezimierten Berliner in der Schlussphase nochmal in Bedrängnis zu bringen - ein gefährlicher Abschluss auf Rönnows Tor gelang nicht mehr. So hatte Unions erster Europa-League-Sieg Bestand, Malmö grüßt weiter punktlos vom Tabellenende.
Für die Schweden geht es am Sonntag um 15 Uhr gegen IFK Värnamo in der schwedischen Liga weiter. Die Eisernen sind ebenfalls am Sonntag gefordert: Es geht zum Auswärtsspiel nach Stuttgart (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker). In der Europa League treffen sich die beiden Teams bereits in einer Woche zum Rückspiel wieder (13. Oktober, 21 Uhr).