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FIFA will Menschenrechtsverletzungen in Katar untersuchen

Bewertung auch mit Blick auf anstehende Turniere

Menschenrechtsverletzungen bei Katar-WM: FIFA kündigt Untersuchungen an

Die FIFA kündigt Untersuchungen zu Menschenrechtsverletzungen bei der Katar-WM an.

Die FIFA kündigt Untersuchungen zu Menschenrechtsverletzungen bei der Katar-WM an. IMAGO/Nico Herbertz

Knapp drei Monate nach dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar hat die FIFA einer Untersuchung mit Blick auf die möglichen Menschenrechtsverletzungen vor Ort zugestimmt. Zu diesem Ergebnis kam der Weltverband beim 73. FIFA-Kongress in Kigali, Ruanda. 

Unter der Leitung von Generalsekretärin Fatma Samoura traf sich die FIFA dort zu Gesprächen mit der UEFA-Arbeitsgruppe für Menschenrechte. Auch der DFB ist Teil dieses Kreises. Die Teilnehmer seien über "die positive Arbeit und die Fortschritte" in Sachen Menschenrechte, die es im Zuge der Katar-WM gegeben habe, informiert worden. Kritik gab es dennoch vor allem aus Europa.

FIFA verspricht transparente Bewertung

Das Ergebnis der Gespräche: "Der FIFA-Unterausschuss wird eine Bewertung des menschenrechtlichen Erbes des Turniers vornehmen, die auch für die Planung künftiger FIFA-Turniere von Nutzen sein wird", erklärte Michael Llamas, Vorsitzender des FIFA-Unterausschusses für Menschenrechte und soziale Verantwortung. Diese Bewertung werde "auf transparente Weise unter Einbeziehung interessierter Parteien durchgeführt."

Der ursprüngliche Antrag, das Thema Menschenrechte in Katar bei dem FIFA-Kongress auf die Tagesordnung zu nehmen, kam vom norwegischen Fußballverband. Gefordert wurde vor allem eine ausführliche Stellungnahme der FIFA, besonders in Bezug auf die Frage nach einem Entschädigungsfonds für die Arbeitsmigranten in Katar. 

Bislang hielt sich FIFA-Präsident Gianni Infantino zu dem Thema bedeckt. Auch deshalb entschieden sich der norwegische, schwedische und deutsche Verband zuletzt, Infantino bei seiner Wiederwahl am Donnerstag nicht zu unterstützen. Aufgrund fehlender Gegenkandidaten hatte dies allerdings keine Auswirkungen.

kon, sid

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