Bundesliga (D)

VfB-Sportchef Mislintat lobt Müller für "Monstersituation"

Stuttgarts Keeper konnte endlich einmal herausstechen

Mislintat lobt Müller für "Monstersituation"

Florian Müller rettete dem VfB einen Punkt gegen Wolfsburg.

Florian Müller rettete dem VfB einen Punkt gegen Wolfsburg. IMAGO/Avanti

Als Gregor Kobel im vergangenen Sommer für rund 15 Millionen Euro den VfB Richtung Borussia Dortmund verließ, waren die Sorgen groß, keinen gleichwertigen Nachfolger verpflichten zu können. Gedanken, die sich schnell verflüchtigten, als Florian Müller präsentiert wurde. Der 24-Jährige hatte gerade eine überragende Spielzeit als Leihspieler beim SC Freiburg absolviert und war zu seinem Stammklub 1. FSV Mainz 05 zurückgekehrt. Die fünf Millionen Euro an Ablöse schienen gut investiertes Geld.

Doch Müller konnte unerklärlicherweise die Erwartungen nicht erfüllen. Oft ließen ihn seine Vorderleute im Stich, mal ließ er sie im Stich. Die insgesamt mit wenig Höhen und viele Tiefen gespickte Saison aller Stuttgarter Profis ging auch am Mann mit der Nummer 1 auf dem Trikot nicht spurlos vorüber. Den Anspruch eines jeden Keepers, auch mal einen sogenannten "unhaltbaren Ball" und damit nach Möglichkeit auch noch Punkte für sein Team zu halten, konnte Müller nicht erfüllen. Bis zur Partie gegen Wolfsburg.

Matarazzo: "Es gab keine Übergabe"

Bereits nach 12 Minuten gingen die Gäste in Führung. Nach einer Ecke, die John Anthony Brooks einnickte. Der große Innenverteidiger des VfL war erst Waldemar Anton entwischt, frei aus dem Rückraum bis kurz vors Tor gekommen und erfolgreich. Stuttgarts Vizekapitän, der den offensiven Defensivmann bewachen sollte, wurde bei seinem Vorhaben "leicht geblockt, hat ihn wiedergefunden, aber dann wieder im Rücken verloren. Dazu gab es keine Übergabe", erklärt Pellegrino Matarazzo. Der Treffer hätte durchaus auch anderweitig verhindert werden können, meint der Cheftrainer. "Es war jemand für diesen Raum eingeteilt", in den Brooks zum Kopfball eindrang. Geht man nach den TV-Bildern Wataru Endo, den der Abwehrmann überrascht und übersprungen hat. Müller, der in solchen Situationen seine Linie nur ungern verlässt und bis dahin wenig bis nichts zu tun bekommen hatte, war geschlagen.

Müller rettet gegen Wind

Dem frühen Rückstand rannten die Stuttgarter gefühlte Ewigkeiten hinterher. Die nächste Niederlage zeichnete sich schon ab. Wolfsburgs Konter drohten die offensive Harmlosigkeit des VfB zu bestrafen. In der 87. Minute, als Jonas Older Wind aus 15 Meter zum Schuss kam, schien es soweit. Doch Müller verhinderte mit einer starken Reaktion das 0:2. "In dieser Monstersituation hat uns Flo geholfen, im Spiel zu bleiben", lobt Mislintat. "Das war ganz wichtig." Für die Stuttgarter, die zwei Minuten später noch den Ausgleich erzielen konnten. Für den Keeper, "der häufig schon für unhaltbare Bälle kritisiert wurde".

George Moissidis

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