Bundesliga (D)

SGS Essen im Check: Mit mehr Balance die Klasse halten

Zwei Führungsspielerinnen wurden verpflichtet

Mit mehr Balance die Klasse halten: SGS Essen im Check

Sie bringt eine Menge Erfahrung mit: Anja Pfluger.

Sie bringt eine Menge Erfahrung mit: Anja Pfluger. imago images/foto2press

Wie lief die vergangene Saison?

Nach ordentlichem Saisonstart kristallisierte sich recht bald heraus, dass es für die SGS um den Ligaverbleib gehen würde. Ein Abstieg wäre für den Klub, der neben Turbine Potsdam der letzte reine Frauenfußballklub in der Bundesliga ist, einer Katastrophe gleichgekommen. Eine echte Bedrohung gab es aber für Essen, das seit 2004 ununterbrochen erstklassig spielt, nicht, zu schlecht waren die Ergebnisse des SC Sand und von Carl Zeiss Jena.

Beim Saisonfinale musste man aber auf einmal zittern, da der Vorsprung auf Verfolger Sand nur noch zwei Punkte betragen hatte. Mit einem 3:0 gegen Jena sorgten die Essener letztlich aber aus eigener Kraft für den Ligaverbleib. "Nach dem Klassenerhalt wird es in dieser Saison darum gehen, dass wir uns stabilisieren", gibt Trainer Markus Högner die Marschroute für diese Saison aus.

Was war auf dem Transfermarkt los?

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Der Aderlass im Sommer war nicht unerheblich. Mit Selina Ostermeier, Jill Bayings und Elisa Senß verließen drei Leistungsträgerinnen den Klub in Richtung Leverkusen, dazu verabschiedeten sich auch Estelle Laurier (FC Metz) und Carlotta Wamser (Eintracht Frankfurt).

Verstärkungen wurden in allen Mannschaftsteilen geholt: Fürs Tor kam Aline Allmann (1. FC Saarbrücken), für die Abwehr Elze Huls (SC Heerenveen), die erfahrene Anja Pfluger (1. FC Köln) fürs Mittelfeld, Ramona Maier (FC Ingolstadt 04) und Annalena Rieke (FSV Gütersloh 2009) für den Sturm. Mit Maria Edwards (Manchester United) und Natasha Kowalski (VfL Wolfsburg II) stießen hoffnungsvolle Talente auch dazu.

Auf wen kommt es besonders an?

Mit Pfluger und Rieke wurden "zwei Führungsspielerinnen" verpflichtet, die dazu beitragen sollen, dass der Klassenerhalt früher gesichert wird und dass man enge Spiele für sich entscheidet. Dennoch stellen die Essenerinnen noch immer das jüngste Team der Liga, wie Hügner auch weiß - nur hat man "jetzt eine bessere Balance".

Wie sieht das Startprogramm aus?

Wolfsburg (17.9., A), Meppen (25.9., H), Freiburg (2.10., A)

Was sagt die Expertin?

"In der letzten Saison war es schon kurz vor knapp", meint kicker-Kolumnistin Verena Schweers. "Ich glaube, dass die SGS es auch in dieser Saison ganz schwer haben wird und gegen den Abstieg spielt. Die Bedingungen für die Spielerinnen sind weiterhin nicht optimal. Zudem haben sie keinen größeren Klub im Rücken, was es auf Dauer noch schwerer macht, Strukturen zu verbessern und gute Spielerinnen an sich zu binden."

drm, sm

Die Bundesliga-Torschützenköniginnen seit 2006