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Christoph Kern ist neuer BFV-Präsident

Koch wird Ehrenpräsident

Nach 18 Jahren Rainer Koch: Christoph Kern ist neuer BFV-Präsident

Neuer Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes: Christoph Kern

Neuer Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes: Christoph Kern IMAGO/FAFAm

Am Ende war das Ergebnis eindeutig. Christoph Kern ist neuer Präsident des Bayerischen Fuball-Verbandes. Auf dem 26. BFV-Verbandstag in Bad Gögging sicherte sich Kern mit 137 Stimmen bereits im ersten Wahlgang die Mehrheit der Wahlzettel und setzte sich damit gegen seine Mitstreiter Christian Bernkopf (Betreuer Landesliga Südost, 23 Stimmen) und Robert Schraudner (Vize-Präsident, Bezirks-Vorsitzender Oberbayern, 97 Stimmen) durch.

Kern steht somit als siebter Präsident in der 76-jährigen Historie des BFV fest. Das Feedback seiner Wähler beschrieb der 39-jährige Jurist und Familienvater, der im unterfränkischen Alzenau geboren wurde, als "unfassbar". Schon wenige Minuten nach seiner Wahl hätte Kern Nachrichten im dreistelligen Bereich erhalten.

Nach zahlreichen Glückwünschen und stehenden Ovationen, kam der neue BFV-Chef erstmals zu Wort. "Vielen Dank allen Delegierten für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Das Wahlergebnis zeigt, dass ein Generationenwechsel gewollt war - aber jetzt müssen wir auch liefern. Wir haben einen Vertrauensvorschuss bekommen, nun gilt es, mit dem neu gewählten Team gut in die neue Legislatur zu starten", sagte Kern kurz nach seiner Wahl.

"Wir haben jetzt genug geredet, jetzt braucht es Taten. Ich bin sehr froh, dass die Wahl jetzt vorbei ist und wir uns den vielen Themen widmen können. Mein Dank geht aber ausdrücklich auch an Robert Schraudner und Christian Bernkopf für den Umgang miteinander in den vergangenen Wochen."

Wir dürfen nicht auf der Stelle stehen, sondern müssen zeitnah anfangen, die Felder zu beackern.

Christoph Kern

Aber wie tickt der neue Mann an der BFV-Spitze? In einem Interview für die Homepage des BFV wird schnell klar, wie Kern seine Amtszeit gestalten möchte. Anstelle von vielen Worten möchte er vor allem mit Tatendrang überzeugen. Das Gerüst für die kommenden Projekte sei bereits gegeben. "Die Basis ist da,(...), wir müssen es nur angreifen. Wir dürfen nicht auf der Stelle stehen, sondern müssen zeitnah anfangen, die Felder zu beackern." Zudem soll der Verband künftig nicht mehr nur ein Gesicht haben. "Das eine Gesicht des BFV soll es nicht geben. Wir sind mehrere, einer allein schafft das nicht."

1997 hatte Kern seine Schiedsrichterausbildung beim BFV absolviert und war seitdem für den SSV Wildpoldsried als Unparteiischer im Einsatz. 2015 startete Kern seine Funktionärslaufbahn als Beisitzer im Bezirks-Schiedsrichter-Ausschuss Schwaben, ein Jahr später stieg er zum Bezirks-Schiedsrichter-Obmann auf. Am 1. Mai 2021 trat Kern zunächst kommissarisch den Vorsitz des Fußball-Bezirks Schwaben an und gehörte seitdem dem Verbands-Vorstand an. Auf dem schwäbischen Bezirkstag in Neusäß wurde Kern im April 2022 von den Delegierten im Amt bestätigt. Bis auf Weiteres wird nun seine Stellvertreterin Sabrina Hüttmann die Leitung des Bezirks übernehmen.

Koch wird Ehrenpräsident

Einer der ersten Gratulanten war natürlich Rainer Koch, der seinem Nachfolger einen üppigen Blumenstrauß überreichte und Glückwünsche zusprach. Nach 18 Jahren an der Spitze des BFV hatte Koch bereits im April bekanntgegeben, dass er nicht mehr für das Spitzen-Amt kandidieren würde.

Gegenüber dem BFV äußerste sich Koch im Anschluss der Veranstaltung zufrieden mit dem Ergebnis der Wahl. "Glückwunsch an Christoph Kern, der mit überzeugender Mehrheit vom Verbandstag zu meinem Nachfolger gewählt worden ist. Es war spürbar, dass der Wunsch war, einen Generationenwechsel sehr klar zu vollziehen. Das eröffnet natürlich auch viele Chancen, über viele Jahre hinweg, dem BFV wieder ein modernes Gesicht zu geben."

Komplett von der Bildfläche des BFV wird Rainer Koch aber auch nicht verschwinden. Zum Abschluss des Verbandstages ernannte Kern seinen Vorgänger zum Ehrenpräsidenten.

luk

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