Int. Fußball

Antonio Conte ist nicht mehr Tottenham-Trainer

Co-Trainer Stellini übernimmt

Nach provokanten Äußerungen: Conte nicht mehr Tottenham-Trainer

Das nächste Kapitel ist beendet: Antonio Conte.

Das nächste Kapitel ist beendet: Antonio Conte. IMAGO/PA Images

Die Champions-League-Qualifikation ist in Gefahr. Zwar belegen die Spurs, die in dieser Saison im Achtelfinale der Königsklasse an Milan gescheitert sind, momentan noch Platz vier der Premier-League-Tabelle. Mit zwei Punkten Rückstand bei zwei Spielen in der Hinterhand lauert jedoch Newcastle United. Gewinnt Liverpool seine beiden Nachholspiele, sind auch die Reds nur noch einen Zähler entfernt.

Die sportliche Krise ist einer der Hauptgründe für die Trennung von Trainer Antonio Conte, die der Londoner Traditionsklub am Sonntagabend bestätigt hat. Conte habe den Klub "in beiderseitigem Einvernehmen verlassen", heißt es in einem Statement. Für die restliche Saison wird der bisherige Co-Trainer Cristian Stellini die Spurs übernehmen, im Anschluss wird der Verein nach einer namhaften Verpflichtung Ausschau halten. Eigentlich hatte Tottenham ein Engagement von Thomas Tuchel als Nachfolger ins Auge gefasst, ehe der FC Bayern dazwischengrätschte. Conte hätte die Londoner im Sommer angesichts seines auslaufenden Vertrags wohl ohnehin verlassen.

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"Wir haben noch zehn Premier-League-Spiele und kämpfen um einen Champions-League-Platz", wird Präsident Daniel Levy zitiert. "Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen. Jeder muss seinen Beitrag leisten, um das bestmögliche Ergebnis für den Verein und unsere großartigen Fans zu erreichen."

Im FA-Cup-Achtelfinale war Tottenham Anfang März zudem an Zweitligist Sheffield United gescheitert. Aber auch die öffentlichen Äußerungen Contes auf provokant geführten Pressekonferenzen dürften einen Ausschlag für das vorzeitige Aus gegeben haben.

Rundumschlag gegen den Arbeitgeber

In den vergangenen zwei Wochen hat der englische Meister mit dem FC Chelsea (2016/17) die Kritik von Angreifer Richarlison unverhohlen zurückgeschickt und die eigenen Fans für angebliche "Ungeduld" kritisiert, ehe er nach dem 3:3 in Southampton am vergangenen Samstag - die Spurs hatten mit 3:1 geführt - gar zum Rundumschlag gegen Kader und Arbeitgeber ausholte.

Seine Spieler bezeichnete Conte als "selbstsüchtig" und "ohne Herz". Gegen den gesamten Klub feuerte der 53-Jährige eine ganze Breitseite: "Hier spielt man nicht um bedeutende Dinge. Hier ist kein Feuer in den Augen. Das ist die Geschichte von Tottenham. Hier ist man das schon seit langer Zeit gewohnt." Falls Conte das Ende seiner im November 2021 begonnenen Amtszeit auf diese Weise bewusst vorantreiben wollte, ist ihm das gelungen.

nba, mib