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Nächster Weltrekord: Katibin nähert sich der Fünf-Sekunden-Schallmauer

Speed-Weltcup in Villars: Carmanns stellt deutsche Bestmarke auf

Nächster Weltrekord: Katibin nähert sich der Fünf-Sekunden-Schallmauer

Wo er speedklettert, hagelt es Rekorde: Der Indonesier Kiromal Katibin.

Wo er speedklettert, hagelt es Rekorde: Der Indonesier Kiromal Katibin. IFSC (2)

Die weltweiten Bestmarken sind ganz eindeutig mit dem Namen Kiromal Katibin verbunden. Der Indonesier verbesserte zunächst am 28. Mai 2021 den seit 2017 bestehenden Weltrekord von 5,48 Sekunden auf 5,25 Sekunden, die der mittlerweile 21-Jährige für die 15 Meter hohe genormte Speed-Wand benötigte. Zwar verlor er am selben Tag seine Marke an seinen Landsmann Veddriq Leonard (5,20 Sekunden), doch offensichtlich hatte sich Katibin für die Saison 2022 vorgenommen, die Rekordmarke immer mehr Richtung fünf Sekunden zu drücken.

Viermal hat Katibin den Weltrekord bei den Speed-Weltcups 2022 verbessert: Am 6. Mai in Seoul (5,17 Sekunden), am 21. Mai in Salt Lake City (5,10 Sekunden) und dann in Villars gleich zweimal hintereinander: In der Qualifikationsrunde raste er erst die Wand in 5,09 Sekunden hoch, im zweiten Lauf dann in 5,04 Sekunden. Es scheint sprichwörtlich nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Fünf-Sekunden-Schallmauer geknackt wird.

Doch nicht nur Katibin war in der Qualifikation von Villars brutal schnell unterwegs: Um ins Finale der besten 16 zu kommen, benötigte man eine Zeit von 5,58 Sekunden, insgesamt hatten acht Speed-Kletterer eine Marke von unter 5,40 Sekunden vorzuweisen, was den Weltcup im 1300 Meter hoch gelegenem Örtchen unweit des Genfer Sees zu einer Highspeed-Veranstaltung machte.

Neuer deutscher Rekord dank Leander Carmanns

Auch aus deutscher Sicht bot die Qualifikation einen neuen Rekord. Der 17-jährige Mönchengladbacher Leander Carmanns landete auf dem 23. Platz, verbesserte die deutsche Bestmarke aber auf 5,74 Sekunden. Sebastian Lucke (Wuppertal) wurde 39., Linus Bader (Burgrieden-Rot) landete auf Platz 47.

Im Finale ging die Katibin-Show dann allerdings nicht weiter. Im Achtelfinale profitierte der Indonesier zunächst von einem Fehlstart seines Konkurrenten Samuel Watson aus dem USA, doch im Viertelfinale stürzte er im Duell mit Landsmann Leonard und schied aus. Den Sieg machten schließlich die beiden Chinesen Jianguo Long und Peng Wu unter sich aus. Ersterer war im Finale mit 5,23 Sekunden gegenüber 5,24 Sekunden einen Wimpernschlag schneller.

Hauchdünnes Finale

Jianguo Long (hinten) siegt knapp vor Peng Wu IFSC

Viertes Finale für Franziska Ritter

Bei den Frauen stand Franziska Ritter mit einer Zeit von 7,72 Sekunden bei ihrem vierten Speed-Weltcup in dieser Saison in ihrem vierten Finale. Doch die 19-Jährige aus Wuppertal hatte das Pech, das sie im Achtelfinale auf die starke Chinesin Lijuan Deng traf, die den Speed-Weltcup in Villars letztlich mit einer Zeit von 6,87 Sekunden für sich entscheiden konnte.

Die beiden Kölner DAV-Athletinnen Nuria Brockfeld und Julia Koch belegten die Ränge 20 bzw. 27.

bst