Die Eintracht hatte bereits vor dem Spiel mit jeder Menge Widrigkeiten zu kämpfen: 0:2 im Hinspiel, keine eigenen Fans im Stadion, zudem musste SGE-Coach Oliver Glasner gegenüber dem 1:1 gegen den VfB Stuttgart auf Top-Torjäger Kolo Muani (Rotsperre) verzichten, Kamada begann dafür. Außerdem spielten Lenz und Knauff für Max und Hasebe (beide Bank). Damit überraschte Glasner sicherlich den ein oder anderen bei den Süditalienern, denn die Hessen änderten das System in ein 4-2-3-1.
Wirklich Zeit, um sich im System zurechtzufinden, bekamen die Adlerträger aber nicht, bereits in der 2. Minute musste Trapp gegen Politanos Schuss retten. Napoli-Trainer Luciano Spalletti brachte nach dem 2:0-Sieg gegen Atalanta Bergamo in der Liga Torhüter Meret für Gollini wieder zwischen die Pfosten, außerdem begann links Mario Rui für Oliveira, die SGE traf auf eine eingespielte Truppe.
CL-Achtelfinale, Rückspiele
Immer wieder Trapp im Fokus - Osimhen mit dem Pausenpfiff
Auch nach dem ersten Schreckmoment waren die Hausherren das etwas gefährlichere Team, insgesamt neutralisierten sich beide Mannschaften aber viel im Mittelfeld. Einzig Kvaratskhelia sorgte noch einmal in der Anfangsphase für Aufsehen, scheiterte nach einem für ihn so typischen Dribbling aber an Trapp (23.).
Die Eintracht verteidigte ansonsten ordentlich, kam aber kaum mal offensiv in Aktionen. Bis Götze um ein Haar frei vor Meret auftauchte, waren bereits 31 Spielminuten vergangen. Auf der Gegenseite erhöhte die SSC vor dem Pausenpfiff die Schlagzahl - und belohnte sich: Erst parierte Trapp ein weiteres Mal gegen Kvaratskhelia (43.), dann fand Politano in der Nachspielzeit den freistehenden Osimhen, der sich per Kopf die Chance nicht nehmen ließ (45.+2).
Wieder Osimhen, Zielinski vom Punkt: Napoli raubt der SGE die letzte Hoffnung
Drei Tore hätten die Frankfurter nun also gebraucht - doch das letzte Fünkchen Hoffnung auf das Wunder wurde schnell im zweiten Durchgang zerschlagen. Wieder ging es bei der SSC über rechts, diesmal legte di Lorenzo quer und Osimhen erzielte den Doppelpack (53.).
Und kurz darauf kam es sogar noch dicker für die Hessen, nachdem Schiedsrichter Anthony Taylor nach einem Foul Sows an Zielinksi auf den Punkt zeigte. Der Gefoulte trat an und erzielte das 3:0 (64.). Spätestens dann war klar, dass Frankfurt in dieser Saison die letzten Minuten internationalen Fußball erleben würde.
Im Anschluss wechselten beide Trainer munter, der Spielfluss litt darunter enorm. Viel passierte vor den Toren nicht mehr, da beide Mannschaften mehrere Gänge rausnahmen.
Damit endet das europäische Märchen der Eintracht vorerst. Los ging es mit dem Europa-League-Sieg 2022, Schluss ist es im Achtelfinale der Champions League - am Fuße des Vesuvs. Die dort beheimateten Neapolitaner schafften derweil Historisches: Erstmals zieht die SSC in das Viertelfinale der Königsklasse ein.
Die SSC Neapel ist am Sonntag beim FC Turin zu Gast (15 Uhr) und Eintracht Frankfurt hat ein schweres Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin vor der Brust (Sonntag, 15.30 Uhr).