Bundesliga (D)

Ngankam: "Ich will bei Hertha zeigen, was ich drauf habe"

Stürmer dankbar für die Zeit in Fürth

Ngankam: "Ich will bei Hertha zeigen, was ich drauf habe"

Jessic Ngankam spielte in der vergangenen Saison in Fürth auf Leihbasis.

Jessic Ngankam spielte in der vergangenen Saison in Fürth auf Leihbasis. IMAGO/Zink

Hinter Ngankam liegt ein schwieriges Leihjahr mit versöhnlichem Ende bei den Franken. Zwei Tage nach dem Transfer im Sommer zog er sich einen Kreuzbandriss zu und musste monatelang tatenlos zusehen. Sein Comeback in den letzten sechs Saisonpartien glückte mit zwei Toren und einem Assist.

"Der Schritt nach Fürth war ein sehr guter und richtiger für mich. Die Verletzung gleich zu Beginn war hart, aber ich hatte super Unterstützung vom Verein, meiner Familie und meinen Freunden. Ich wusste, ich komme stärker wieder zurück", blickt der 21-Jährige auf diese Erfahrung zurück. Dennoch bleibt der Konjunktiv, wie es für ihn und Fürth ohne diese schwere Verletzung gelaufen wäre, sein Potenzial für die Bundesliga deutete Ngankam am Saisonende mehr als nur an. "Ich hätte der Mannschaft unbedingt im Kampf gegen den Abstieg helfen wollen. Als ich die letzten Spiele wieder auf dem Platz stand, konnten wir letztlich befreit aufspielen. Das war für mich auch gut und ich konnte noch zeigen, was ich draufhabe."

Der Verein hat mir viel geholfen.

Jessic Ngankam über die SpVgg Greuther Fürth

So sehr Fürth den Stürmer gerne gehalten hätte, so sehr strebt dieser nach der Bundesliga, so chancenlos waren die Franken letztlich. "Wir haben viele Gespräche geführt. Für mich war klar, dass ich am liebsten immer so hoch wie möglich Fußball spielen will. Ich will bei der Hertha nun zeigen, was ich drauf habe", sagt Ngankam, dankt aber gleichzeitig der SpVgg: "Fürth hat sich sehr gut um mich gekümmert. Ich habe dort die komplette Zeit die volle Rückendeckung gespürt. Der Verein hat mir viel geholfen."

Deutsche Sturmhoffnung? "Das ist mein Ziel"

Offen ist, ob Ngankam tatsächlich bei der Hertha bleibt oder nach seiner Vertragsverlängerung eventuell erneut verliehen wird. Selbstbewusst antwortet er auf die Frage, ob er sich auf der Mittelstürmer-Position als eine Hoffnung für den deutschen Fußball sieht: "Es ist mein Ziel, das zu sein, ja. Ich setze mir keine Grenzen nach oben, ich muss einfach hart an mir arbeiten." Harte Arbeit ist er gewohnt. Während der 1999er-Jahrgang bei Hertha immer als goldener galt, stand der 2000er Ngankam etwas im Schatten, das hat er nicht vergessen. "Ich habe viel kämpfen und ackern müssen, um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Aber es ist immer schön, wenn es sich lohnt. Ich bin mit meiner Entwicklung noch lange nicht am Ende und kann noch viel aus mir rausholen. Ich denke, ich habe das Potenzial."

Eigentlich hätte er im Juni sein Debüt in der deutschen U 21 geben sollen, musste aber absagen. "Ich habe mich sehr über die Nominierung gefreut. Ich habe einen leichten Schlag auf das Knie bekommen, die Abreise ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ich hoffe, dass ich beim nächsten Mal wieder eingeladen werde und mich dann beweisen kann", sagt er. Von Verletzungen hat er genug, entsprechend beugt er vor: "Ich weiß, dass mein Körper mein Kapital ist und pflege ihn noch intensiver, damit ich fit und robust bin. Ich arbeite sehr hart an mir." Abwarten, wo dies hinführt - in welchem Klub und zu welchen Leistungen.

Frank Linkesch

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