Nordirland, das vor rund 1000 Zuschauern im Windsor Park in Belfast antrat, begann mit Kapitän und Innenverteidiger Jonny Evans, der lange für Manchester United spielte und mittlerweile für Leicester City am Ball ist. Außerdem beorderte Trainer Ian Baraclough Keeper Peacock-Farrell wieder ins Team.
Der neue slowakische Trainer Stefan Tarkovic setzte mit Rechtsverteidiger Pekarik und Kölns Duda in vorderster Front auf zwei Bundesligaspieler. Weitere bekannte Namen in der Startaufstellung der Slowakei: Innenverteidiger Skriniar (Inter Mailand), sowie der Ex-Nürnberger Mak und Neapels langjähriger Kapitän Hamsik in der Offensivreihe.
Kucka profitiert von Savilles Fehler
Beide Teams begannen schwungvoll. Die erste bessere Chance ergab sich für die Gäste, als Rusnak nur knapp über das Tor zielte (9.). Nach etwas mehr als einer Viertelstunde schien die Partie an Fahrt verloren zu haben, doch genau in dieser Phase fiel der Führungstreffer für die Slowakei: Kucka profitierte von einem Fehler des nordirischen Mittelfeldakteurs Saville und schob platziert ein (17.) - der erste Torschuss der Gäste saß also direkt.
Nordirland wiederum tat sich im Vorwärtsspiel schwer. Nur eine verunglückte Flanke brachte Schlussmann Rodak einmal in Gefahr (21.). Insgesamt blieben beide Mannschaften im ersten Durchgang aber weitestgehend harmlos. Nordirland suchte zwar vermehrt den Weg nach vorne, fand aber kaum an gutstehenden Slowaken vorbei. Mehr als ein paar harmlose Distanzschüsse gab es daher nicht zu sehen.
Mit Beginn der zweiten 45 Minuten übernahmen die Gastgeber sofort die Kontrolle, setzten die Slowakei immer wieder gezielt unter Druck. Nach einem weiteren Distanzschuss (Saville, 51.) kam Washington zur ersten guten Abschlusschance für die Nordiren - doch er zielte aus rund zehn Metern genau auf Gästekeeper Rodak (53.). Im Anschluss verloren die Hausherren wieder etwas an Kontrolle, die Slowakei fand zurück ins Spiel. Mehr als einen Distanzschuss Kuckas gab es zunächst aber nicht zu sehen (63.).
Nordirland erzwingt spätes Skriniar-Eigentor
Generell geschah auf dem Spielfeld in den folgenden Minuten sehr wenig. Die Slowakei verteidigte klug, während Nordirland weiter nicht viel einfiel. Erstmals überhaupt wieder eingegriffen werden musste erst in Minute 76, als der slowakische Schlussmann Rodak eine scharfe Flanke aus der Gefahrenzone faustete. Alles sprach für einen Sieg der Gäste - bis McNair kurz vor Schluss ein Eigentor Skriniars erzwang (87.)! Kurz darauf hätte Lafferty die Partie noch komplett drehen können, traf aber nur den Pfosten (90.).
Evans im Pech - Duris bedankt sich
In der Verlängerung begannen die Nordiren druckvoller, nach kurzer Zeit nahm das Tempo aber wieder ab. Bis zur Pause geschah wenig, nur Lafferty (101.) und Hamsik (105.+1) kamen zu nennenswerten Abschlusschancen. In den letzten 15 Minuten der Partie sprach vieles für ein Elfmeterschießen - bis Duris die Kugel glücklich vom Rücken Evans erhielt und zum 2:1-Siegtreffer einschob (110.). In der restlichen Spielzeit lief Nordirland vergeblich an. Ausgerechnet Evans kam noch zu einer Gelegenheit, scheiterte an Rodak (120.+1).
Die Slowakei sicherte sich am Ende in der Verlängerung den Sieg und erreicht damit nach 2016 zum zweiten Mal eine EM-Endrunde. Im kommenden Jahr warten in Gruppe E Spanien, Schweden und Polen.