Fußball-Vereine Freundschaftsspiele

1. FC Nürnberg hält gegen Arsenal mit - und verliert 3:5

Acht Tore fallen im Max-Morlock-Stadion

Nach starkem Club-Start: Gabriel Jesus zieht Nürnberg beim 3:5 den Stecker

Starker Start beim Duell mit dem FC Arsenal: Die Spieler des 1. FC Nürnberg feiern das zwischenzeitliche 2:0.

Starker Start beim Duell mit dem FC Arsenal: Die Spieler des 1. FC Nürnberg feiern das zwischenzeitliche 2:0. IMAGO/Jan Huebner

Für über 50 Millionen hat der FC Arsenal in diesem Transfersommer hingelangt und von Premier-League-Rivale Manchester City keinen Geringeren als Gabriel Jesus verpflichtet. Der Brasilianer ist seines Zeichens Nationalspieler, WM-Fahrer, Techniker und Torgarant.

Ein Coup für die Gunners, obwohl sie im Schlussspurt der abgelaufenen Saison noch das Champions-League-Ticket an den Londoner Rivalen Tottenham verspielt hatten und deswegen nur in der Europa League an den Start gehen.

Von diesem Gabriel Jesus durften sich auch die Fans des 1. FC Nürnberg an diesem Freitagabend bei der Generalprobe des Club eine Woche vor Zweitliga-Start überzeugen lassen. Doch der Reihe nach ...

Geis mit dem Hammer, Duah mit Auge

Zunächst einmal wussten die Mittelfranken im gut besetzten Max-Morlock-Stadion höchst selbst zu gefallen und Arsenal komplett zu überraschen. Mit mutigem Pressing, hoher Aggressivität in den Zweikämpfen und Drang nach vorn kaufte der 1. FCN den Londonern den Schneid ab. Frühe Chancen in den ersten Spielminuten für die beiden vielversprechenden Neuzugänge Duah (FC St. Gallen) und Daferner (von Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden) sollten dabei nur den Vorgeschmack sein.

Geis mit einem Traumtor aus der Distanz in der 24. Minute und Duah nach einem sauberen Steilpass wie präzisem Abschluss (29.) brachten dem Club sogar die verdiente Führung ein. Außerdem wusste die Defensive um Neu-Kapitän und Chef Schindler mit Sicherheit zu gefallen.

Die Gunners-Maschinerie läuft heiß

Mit Anbruch der zweiten 45 Minuten war es um die guten Eindrücke der Nürnberger dann aber längere Zeit geschehen, was allen voran mit den Hereinnahmen von Antreiber und Aufbauspieler Elneny sowie eben Top-Transfer Gabriel Jesus zu tun hatte.

Der Brasilianer stach bereits in der 47. Minute ein erstes Mal für seinen neuen Klub, indem der Stürmer nach doppeltem Doppelpass im Aufbau aus kurzer Distanz und spitzem Winkel die Kugel unter die Latte hämmerte. Mitspieler Elneny ließ nur kurz darauf einen traumhaften Distanzknaller in den linken oberen Winkel folgen (54.). Doch damit nicht genug: Nach weiteren starken Passfolgen, bei denen die FCN-Profis reihenweise gar keinen Zugriff bekamen, mischte Zielspieler Gabriel Jesus erneut mit - und provozierte so zwei Eigentore in Folge. Erst von Neu-Kapitän Schindler (57.), dann von Handwerker (64.).

Gabriel Jesus hat direkt bei seinem Arsenal-Debüt geglänzt.

Teurer Neuzugang und Torgarant: Gabriel Jesus hat direkt bei seinem Arsenal-Debüt geglänzt. IMAGO/Jan Huebner

In der Schlussphase fing sich Nürnberg spielerisch zwar wieder, erzielte durch Joker Schleimer sogar den 3:4-Anschluss (73.), konnte die Testspielniederlage gegen die favorisierten und noch am Anfang der Sommervorbereitung stehenden Gunners aber nicht mehr verhindern. Im Gegenteil: Der alles überstrahlende Gabriel Jesus, der direkt nach Schlusspfiff auch von einigen Gegenspielern das Objekt der Begierde (kurze Unterhaltung, Trikottausch, Foto) war, ließ mit einer feinen Direktabnahme sogar noch das finale 5:3 folgen (75.). Der Nachfolger von zuletzt gegangenen Gunners-Stürmern wie Aubameyang (im Winter zum FC Barcelona) und Lacazette (Rückkehr zu Lyon) sagte nach dem Spiel vor medialer Runde: "Ich bin sehr glücklich, jetzt beim FC Arsenal zu sein."

FCN-Coach Klauß: "Manche Sachen waren schon in Ordnung"

zu den beiden Teams

Alles in allem dürfte aber auch Club-Coach Robert Klauß vor dem Gastspiel auf dem Hamburger Kiez beim FC St. Pauli am nächsten Samstag (16. Juli, 13 Uhr, LIVE! bei kicker) mit vielen Dingen glücklich gewesen sein - und war es auch, wie der Trainer auf den vereinseigenen Kanälen zugab: "Wir haben gesehen, was schon gut funktioniert, selbst gegen so eine Mannschaft. Wir haben dann aber auch gesehen, dass man bestraft wird, wenn man Dinge nicht so gut macht. Es ärgert mich einerseits natürlich schon, dass wir nach einer 2:0-Führung noch so verlieren. Auf der anderen Seite muss man schon auch die Klasse von Arsenal anerkennen. Es waren bei uns schon ein paar Dinge zu sehen, die wir trainiert haben. Das geht alles besser, klar, aber manche Sachen waren auch heute schon in Ordnung."

Neuzugang Gyamerah blies ins selbe Horn: "Positiv war sicherlich, dass wir grade in der ersten Halbzeit gezeigt haben, dass man gegen solche Teams auch bestehen hat, wenn man in die Zweikämpfe geht und Leidenschaft zeigt. Nach der Pause hat das dann nicht mehr so gut geklappt. Dass wir so schnell so viele Gegentreffer fressen, ist natürlich ärgerlich. Dennoch bin ich insgesamt gar nicht so unzufrieden mit diesem Test. So ein Gegner wartet in der Liga nicht auf uns."

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