Das Liga-Premierenspiel zwischen dem Club und Magdeburg war direkt eins des Tabellenkellers. Während die Gäste als Aufsteiger wohl schon vor der Saison eher dort verortet wurden, hinkte Nürnberg den Erwartungen zuletzt hinterher. Besonders die Offensive kam mit nur zwölf Toren (Ligatiefstwert) noch nicht ins Rollen. Um das Problem zu bekämpfen, vertraute FCN-Trainer Markus Weinzierl im Vergleich zum 0:0 beim 1. FC Kaiserslautern auf Ex-Magdeburger Lohkemper. Schleimer rückte auf die Bank.
Magdeburgs Trainer Christian Titz spielt mit seiner Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf als Aufsteiger Ballbesitz-Fußball und ärgert damit auch die "Großen" des Bundesliga-Unterhauses. Nach dem Sieg beim HSV, erkämpfte sich der FCM vergangene Woche spät ein 1:1 gegen den 1. FC Heidenheim. Im Vergleich dazu brachte Titz Ceka für den verletzten Bockhorn.
Und Titz' Wechsel sollte im ersten Durchgang deutlich besser fruchten, als die Nürnberger Offensiv-Hoffnung Lohkemper. Der 1. FC Magdeburg war nach 45 Minuten in allen Belangen überlegen und verzweifelte nur an der eigenen Chancenverwertung. Schon nach elf Minuten hatte Atik die Führung fast auf dem Fuß, doch der FCM-Kapitän traf die Kugel nicht richtig.
Magdeburg dominiert ersten Durchgang
Die Gäste schnürten den Club in der eigenen Hälfte zeitweise ein, wenn auch die Nürnberger selbst erst ab der Mittellinie pressten. Gefährliche Aktionen folgte aus dieser taktischen Idee allerdings nicht, sodass Magdeburg weiterhin alleinig für Raunen sorgte. Nur einmal hoffte der Club: Nach einem Zweikampf mit Elfadli ging Castrop im Strafraum zu Boden. Der VAR schaltete sich ein und ließ Nicolas Winter die Szene überprüfen, doch dieser entschied sich gegen einen Strafstoß. Glück für Magdeburg.
2. Bundesliga - 15. Spieltag
Bis zum Pausenpfiff wurde es für die Mittelfranken noch zweimal richtig gefährlich. Erst verfehlte El Hankouris Schuss aus 16 Metern den rechten Pfosten nur knapp (24.), zehn Minuten später köpfte Krempicki die Kugel an die Latte (34.). Gyamerah hatte den Magdeburger komplett aus den Augen verloren. Die Null stand beim Club zur Pause dennoch, wenn auch auf weniger überzeugende Art und Weise als noch zuletzt.
Weinzierl muss in der Pause wohl ordentlich auf seine Jungs eingewirkt haben, denn der Club kam gut aus der Pause und agierte von Beginn an deutlich griffiger und aktiver in der Gegenbewegung, als noch vor dem Seitenwechsel. Nürnbergers Abschluss aus zwölf Metern (51.) war nur eine Möglichkeit, die sich die Hausherren herausspielen konnten.
Slapstick bringt Nürnberg zurück
Magdeburg schien etwas überrumpelt und so war Piccinis Führungstreffer etwas überraschend. Nach einem langen Freistoß von Atik setzte sich der Innenverteidiger gegen Tempelmann durch und erzielte mit rechts das 1:0 (58.) - der FCM traf in der besten Phase des Clubs, der die Partie nun wieder etwas ruhiger anging. Erneut aus dem Nichts fiel dann der Ausgleich, nachdem Reimann einen Rückpass von Müller durchrutschen ließ und die Hausherren zurück ins Spiel brachte (65.).
Es entwickelte sich ein spannendes Spiel, mit viel Leidenschaft und Offensivaktionen auf beiden Seiten. Doch nur eine sollte zum dritten und letzten Mal zu einem Tor führen. Nach einer Ecke biss sich der FCM im Club-Strafraum fest, musste sich allerdings gegen Mathenia geschlagen geben (75.). Der Unparteiische zeigte dann aber auf den Punkt, weil in der Aktion Atik von Schindler gefoult wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Piccini (76.) im linken Eck.
Weinzierl brachte im zweiten Durchgang zwar gleich vier Stürmer von der Bank, doch auch das letzte Aufbäumen sollte sich nicht auszahlen. Der Club rutschte mit der Niederlage auf den 17. Rang ab, Magdeburg kletterte auf Platz 13. Der 1. FC Nürnberg ist am 9. November ab 18.30 Uhr zu Gast beim FC Hansa Rostock, während der 1. FC Magdeburg am 10. November Darmstadt empfängt (20.30 Uhr).