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Nur drei Teams draften Quarterbacks - Bittere Nacht für Levis

Young wird First Overall Pick

Nur drei Teams draften Quarterbacks - Bittere Nacht für Levis

Das neue Gesicht der Carolina Panthers: Bryce Young (li.) mit NFL-Commissioner Roger Goodell.

Das neue Gesicht der Carolina Panthers: Bryce Young (li.) mit NFL-Commissioner Roger Goodell. Getty Images

Es dauerte nicht lange, bis die Draft-Nacht in Kansas City so richtig Fahrt aufnahm. Die Carolina Panthers, die den ersten Pick des Drafts in einem teuren Trade mit den Chicago Bears vorab erstanden hatten, machten erwartungsgemäß noch Alabama-Quarterback Bryce Young zum First Overall Pick - doch dann wurde es ausgefallen.

Über die letzten Tage war spekuliert worden, ob die an Nummer zwei sitzenden Houston Texans einen Quarterback oder einen Pass Rusher nehmen würden. Am Ende nahmen sie einfach beides. Nachdem sie Spielmacher C.J. Stroud an Nummer zwei ausgewählt hatten, bewerkstelligte Houston einen spektakulären Trade-up mit den Arizona Cardinals auf Nummer drei und wählte somit zweimal in Folge: In Will Anderson Jr. holte sich Houston einen hochveranlagten Edge Rusher. Kurios: Arizona, das durch den Trade zunächst auf Position 12 geschlittert war, tauschte sich kurz darauf mit den Detroit Lions wieder nach oben und wählte Offensive Tackle Paris Johnson Jr.

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In der Zwischenzeit war bereits der dritte Quarterback vom Board gegangen: Die Indianapolis Colts entschieden sich an Nummer 4 für das physische Upside von Florida-Spielmacher Anthony Richardson. Für den vierten hoch eingeschätzten Quarterback wurde es hingegen eine bittere Nacht: Will Levis, den die meisten Experten in den Top 10 gesehen hatten, wartete und wartete, wurde in der TV-Übertragung mehrfach peinlich berührt eingeblendet - und wurde am Ende gar nicht ausgewählt. Eine Entwicklung, mit der kaum jemand gerechnet hatte.

Zuvor hatten aber auch noch einige andere Picks für Erstaunen gesorgt. Völlig unerwartet gingen gleich zwei Running Backs in den Top zwölf vom Board: An Nummer acht pickten die Atlanta Falcons Bijan Robinson, dann sorgten die Detroit Lions an Nummer zwölf mit Jahmyr Gibbs für eine faustdicke Überraschung. Der Alabama-Spieler war frühestens gegen Ende der ersten Runde erwartet worden. Ebenfalls spürbar zu Beginn des Drafts: ein echter Run auf Offensive Tackles. Gleich vier Spieler auf dieser Position gingen in den ersten 14 Picks vom Board, zwei Teams hatten für O-Liner sogar hochgetradet.

Die Receiver-Ketchupflasche geht spät auf

Der Wide-Receiver-Markt kam hingegen erst spät ins Rollen: Es dauerte bis Pick 20, ehe Jaxon Smith-Njigba als erster Passempfänger der Nacht von den Seattle Seahawks ausgewählt wurde. Dann allerdings griff das Ketchupflaschen-Prinzip: Direkt im Anschluss ging Quentin Johnston zu den L.A. Chargers, Zay Flowers zu den Baltimore Ravens und Jordan Addison zu den Minnesota Vikings - vier Receiver in Folge in der ersten Runde, das hatte es in der Geschichte des Drafts noch nie gegeben.

Jetzt nachlesen: Die gesamte erste Runde im LIVE!-Ticker

Der auf den ersten Blick klare Gewinner der ersten Runde waren unterdessen die Philadelphia Eagles. Als amtierender NFC-Gewinner mit einem der sowieso schon komplettesten Teams der Liga hatten die Eagles aufgrund vorheriger Trades zwei First Round Picks - und bekamen zwei absolute Top-Prospects. Sowohl Defensive Tackle Jalen Carter an Position 9 als auch Pass Rusher Nolan Smith - beide von Georgia, der besten College-Defense des Landes, an Position 30 waren recht überraschend noch verfügbar und spielen nun gemeinsam in der ohnehin schon bärenstarken D-Line der Eagles.

Für die zweite Runde, die in der Nacht von Freitag auf Samstag über die Bühne geht, sind noch einige Prospects verfügbar, die eigentlich in Runde eins erwartet worden waren. Dazu gehören Tight End Michael Mayer, Cornerback Joey Porter, Safety Brian Branch - und allen voran Levis. Mögliche Abnehmer für den Verlierer der ersten Nacht: Die Detroit Lions (#34), Los Angeles Rams (#36), Seattle Seahawks (#37) oder Tennessee Titans (#41).

Die erste Runde im Überblick

1) Carolina Panthers: Bryce Young (Quarterback, Alabama)
2) Houston Texans: C.J. Stroud (Quarterback, Ohio State)
3) Houston Texans: Will Anderson Jr. (Edge, Alabama)
4) Indianapolis Colts: Anthony Richardson (Quarterback, Florida)
5) Seattle Seahawks: Devon Witherspoon (Cornerback, Illinois)
6) Arizona Cardinals: Paris Johnson Jr. (Offensive Tackle, Ohio State)
7) Las Vegas Raiders: Tyree Wilson (Edge, Texas Tech)
8) Atlanta Falcons: Bijan Robinson (Running Back, Texas)
9) Philadelphia Eagles: Jalen Carter (Defensive Tackle, Georgia)
10) Chicago Bears: Darnell Wright (Offensive Tackle, Tennessee)
11) Tennessee Titans: Peter Skoronski (Offensive Tackle, Northwestern)
12) Detroit Lions: Jahmyr Gibbs (Running Back, Alabama)
13) Green Bay Packers: Lukas Van Ness (Edge, Iowa)
14) Pittsburgh Steelers: Broderick Jones (Offensive Tackle, Georgia)
15) New York Jets: Will McDonald IV (Edge, Iowa State)
16) Washington Commanders: Emmanuel Forbes (Cornerback, Mississipi State)
17) New England Patriots: Christian Gonzalez (Cornerback, Oregon)
18) Detroit Lions: Jack Campbell (Linebacker, Iowa)
19) Tampa Bay Buccaneers: Calijah Kancey (Defensive Tackle, Pittsburgh)
20) Seattle Seahawks: Jaxon Smith-Njigba (Wide Receiver, Ohio State)
21) Los Angeles Chargers: Quentin Johnston (Wide Receiver, TCU)
22) Baltimore Ravens: Zay Flowers (Wide Receiver, Boston College)
23) Minnesota Vikings: Jordan Addison (Wide Receiver, USC)
24) New York Giants: Deonte Banks (Cornerback, Maryland)
25) Buffalo Bills: Dalton Kincaid (Tight End, Utah)
26) Dallas Cowboys: Mazi Smith (Defensive Tackle, Michigan)
27) Jacksonville Jaguars: Anton Harrison (Offensive Tackle, Oklahoma)
28) Cincinnati Bengals: Myles Murphy (Edge, Clemson)
29) New Orleans Saints: Bryan Bresee (Defensive Tackle, Clemson)
30) Philadelphia Eagles: Nolan Smith (Edge, Georgia)
31) Kansas City Chiefs: Felix Anudike-Uzomah (Edge, Kansas State)

mib

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