Der Jubel bei den Österreicherinnen war nach der Partie grenzenlos. Nach einer beherzten Partie im "Endspiel" der Gruppe A gegen Norwegen und dem goldenen Treffer von Billa kommt es am kommenden Donnerstag (21 Uhr) zum Viertelfinale gegen Deutschland.
Österreichs Teamchefin Irene Fuhrmann hatte vor der Partie gehofft, dass die Norwegerinnen noch unter den Folgen der derben 0:8-Klatsche gegen England leiden würden - und so sollte es sein, wie sich bereits nach wenigen Minuten im dritten und entscheidenden Gruppenspiel zeigte.
Norwegen wackelt, Österreich mit frühem Pressing
Der zweimalige Europameister fand überhaupt nicht ins Spiel, was auch an den giftigen wie früh pressenden Österreicherinnen lag. Gerade die norwegische Defensive wirkte des Öfteren wacklig, Stürmerstar Hegerberg hing nahezu komplett in der Luft. Einzig Hansens Schuss aus spitzem Winkel strahlte so etwas wie Gefahr aus (16.).
Besser und vor allem gefährlicher präsentierte sich das ÖFB-Team. Norwegens Torhüterin Pettersen hatte Glück, dass hinter ihr die Latte rettete, als sie Feiersingers Distanzschuss durch die Finger rutschen ließ (11.). Gegen Billas Abschluss aus spitzem Winkel parierte sie dann wieder stark (34.).
Billa nutzt ihren Freiraum
Die Torschützenkönigin der Bundesliga von 2020/21 war immer wieder bei vielversprechenden Offensivaktionen beteiligt - in Minute 37 entscheidend. Die Angreiferin der TSG Hoffenheim hatte nach Hanshaws Flanke im Strafraum viel Platz und köpfte sauber ins rechte untere Eck ein.
Auch nach dem Seitenwechsel wirkte Norwegen weiterhin gehemmt, vieles blieb weiterhin Stückwerk bei den Skandinavierinnen. Österreich hingegen spielte weiter clever, presste nun punktueller, verschob defensiv stark, zeigte Laufbereitschaft und machte es den Gegnerinnen weiter schwer.
Die Ausflüge in die Offensive wurden aber auch beim ÖFB-Team seltener, dennoch hatten Hickelsberger-Füller (50.) und Dunst (62.) weitere gute Abschlussmöglichkeiten. Die beste hatte die eingewechselte Makas, Pettersen parierte aber mit ein wenig Glück mit der linken Hacke (72.).
Zinsberger muss doch noch eingreifen
Norwegen machte in der Schlussphase etwas mehr auf, um den Sieg mit der Brechstande doch noch herbeiführen zu können. Das ÖFB-Team verteidigte aber nun tief am eigenen Strafraum und ließ nichts Entscheidendes mehr zu. Kurz vor dem Ende verhinderte die zuvor weitgehend beschäftigungslose Zinsberger gegen Bizet Ildhusöy mit den Fingerspitzen (89.) und gegen Hegerberg aus kurzer Distanz (90.+2), dass die vier Minuten Nachspielzeit zur österreichischen Zitterpartie wurden.
Damit zieht Österreich als Gruppenzweiter ins Viertelfinale ein und trifft am Donnerstag (21 Uhr) in Brentford auf Deutschland. Für den zweimaligen Europameister Norwegen ist dagegen bereits zum zweiten Mal in Folge bei einer EM in der Gruppenphase gescheitert.