Mit einer beeindruckenden Erfolgsserie ist Osnabrück ins neue Jahr gestartet: Über sieben Ligaspiele zieht sich die Siegesserie des VfL, durch die der VfL auch in der Tabelle weit klettern konnte. Gegen Bayreuth am Samstag sollte sich das nicht ändern, weshalb Trainer Tobias Schweinsteiger nach dem 4:1 in Ingolstadt nur eine Änderung vornahm: Simakala kehrte nach abgesessener Gelbsperre zurück und ersetzte Putaro (Bank).
Mut, trotz der starken Form des Gegners Punkte ergattern zu können, zog Bayreuths Trainer Thomas Kleine aus dem vergangenen Aufeinandertreffen gegen den VfL: schließlich verbuchte die "Altstadt" am vierten Spieltag den ersten Saisonsieg gegen die Lila-Weißen. Aufstellungstechnisch veränderte sich bei der Spielvereinigung im Vergleich zum knappen 2:3 gegen den SV Wehen Wiesbaden wenig, Weber für Moos und Hemmerich für George stellten die beiden Wechsel in der Startformation dar.
Bayreuth hat die Chancen, doch Osnabrück trifft
Und tatsächlich begannen die Gäste druckvoll und kamen so auch zur ersten Abschlusschance der Partie. Zejnullahu setzte seinen Versuch aber über das Netz (3.). So waren es die Hausherren, die nach einer Standardsituation schon früh jubeln durften. Beermanns Kopfball wurde noch geblockt, Engelhardt scheiterte an der Latte, doch Tesche konnte die Bayreuther Defensive dann nicht mehr aufhalten. Der Routinier schob aus kurzer Distanz unter dem großen Jubel der über 12.000 Fans an der Bremer Brücke zum 1:0 ein (10.).
In der Folge entwickelte sich eine offene Partie, Osnabrück dominierte das Spiel mit dem Ball, doch die besseren Möglichkeiten hatte der Gast. Ziereis scheiterte erst per Kopf (31.), dann reagierte Kühn bei einem Zejnullahu-Distanzschuss klasse (40.). Besonderes Glück hatte der VfL direkt im Anschluss, als Stürmer Engelhardt einen Schwarz-Kopfball gerade noch auf der Linie klären konnte (41.).
Engelhardt trifft zur vermeintlichen Vorentscheidung
Nach der Halbzeitpause glich das Bild dem der Anfangsphase. Bayreuth startete mit Schwung, jubeln durfte aber Osnabrück. Nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff brachte Simakala einen Freistoß ins Zentrum, wo Kolbe beim Herauslaufen zögerte. Das ließ sich Engelhardt nicht nehmen und nickte ein (50.). Das Spiel schien entschieden, Zeit an der Bremer Brücke einen ganz Großen der 3. Liga zu feiern: Marc Heider kam zu seinem 300. Drittliga-Einsatz (61.).
3. Liga - 23. Spieltag
Der hätte sich wenig später bei seinem Jubiläum auch noch belohnen können, doch der Außenpfosten stand im Weg (68.). Osnabrück schien dem achten Sieg in Serie bereits sicher entgegenzusteuern, als Fenninger die Oberfranken plötzlich noch einmal heranbrachte. Bei einem Freistoß aus dem Mittelfeld schlief die komplette Hintermannschaft der Lila-Weißen, Fenninger bedankte sich und schob zum Anschluss ein (76.).
Bayreuth kommt in einer verrückten Schlussphase zurück
In der Schlussphase warf die Spielvereinigung alles nach vorne - und das sollte sich lohnen. Nach Fenningers Solo gab Maderer auf Zejnullahu weiter, der die "Altstadt" für ihre Bemühungen belohnte - sein Abschluss prallte von beiden Pfosten ins Netz (86.). Doch auch damit war noch lange nicht genug, nur wenige Zeigerumdrehungen später ging ein Aufschrei durch die Bremer Brücke: Kaymaz kam bei einer Kleinhansl-Hereingabe klar mit der Hand an den Ball, doch Schiedsrichter Erbst ließ weiterlaufen. In all der Verwirrung schnappte sich Heider den Ball, scheiterte aber erneut nur am Aluminium (88.).
Das Ende? Nein, immer noch nicht, denn der Aufsteiger setzte noch den Schlusspunkt. Der quirlige Zejnullahu setzte sich bereits tief in der Nachspielzeit stark an der Grundlinie durch, im Rückraum wartete Diawusie. Sein gezielter Schuss in die Maschen machte das Comeback der Gäste perfekt und brachte die mitgereisten Fans zum Beben. Osnabrück hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Schlussendlich stand die erste Niederlage nach sieben Siegen in Folge, während Bayreuth den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison feiern konnte.
Die Osnabrücker empfangen am Samstag (14 Uhr) den SVWW, Bayreuth hat am Samstag (14 Uhr) Zwickau im Kellerduell zu Gast.