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TSG 1899 Hoffenheim: Stefan Poschs kapitaler Fehlstart

Blitzdebüt für Hoffenheims Neuzugang Nsoki

Poschs kapitaler Fehlstart

Er muss erst einmal aussetzen: Stefan Posch.

Er muss erst einmal aussetzen: Stefan Posch. imago images

Eigentlich hatte die TSG in Gladbach ja etwas gutmachen wollen, schließlich hatte das desaströse 1:5 am letzten Spieltag der vergangenen Saison viel Renommee und schließlich Trainer Sebastian Hoeneß den Job gekostet. Auch diesmal wäre ein ähnliches Ergebnis möglich gewesen, hätte nicht der gut aufgelegte Torhüter Oliver Baumann mehrfach in höchster Not noch weitere Einschläge verhindert.

Während es sich damals um ein kollektives Versagen handelte, zeichnete nun vor allem der diesmal überforderte Stefan Posch verantwortlich für die sich abzeichnende Niederlage. Eine gute Viertelstunde war gespielt, da leistete sich der Österreicher einen technischen Fehler, verlor den Ball an Florian Neuhaus und fällte den Gladbacher ebenso unelegant. Und sah folgerichtig Gelb.

Keine vier Minuten später verschätzte sich Posch erneut erheblich. Statt den Ball traf der deutlich verspätet eingetroffene Hoffenheimer diesmal den Kontrahenten Ramy Bensebaini und ließ Schiedsrichter Daniel Siebert keine Wahl: Der zückte die Ampelkarte und schickte den indisponierten Posch nach nicht mal 19 Minuten zum Duschen. Nur acht Spieler in der Geschichte der Bundesliga hatten noch schneller Gelb-Rot gesehen. "Wir haben uns leider früh dezimiert, Poschi ist natürlich der traurigste Junge, er muss sich geschickter anstellen", kritisierte Trainer André Breitenreiter.

Prömel zu Posch: "Zu ungestüm reingegangen"

"Daraus muss er lernen, da ist er zu ungestüm reingegangen", sagte Teamkollege Grischa Prömel und rät: "Abhaken und nächste Woche besser machen." Das wird Posch nicht gelingen, denn der ist im Heimspiel gegen den VfL Bochum nun gesperrt. Und hat damit auch im Kampf um die Stammplätze in der Innenverteidigung wertvollen Boden verloren. Denn trotz der 1:3-Niederlage, die angesichts der langen Zeit in Unterzahl nicht final zu verhindern war, konnten andere punkten.

Jeder hat gesehen, welche Qualität er mitbringt, ohne dass er inhaltlich viel mit uns trainiert hat.

Breitenreiter über Nsoki

So zeigte etwa der für sechs Millionen Euro aus Schalke geholte Ozan Kabak seine körperliche Präsenz und Zweikampfstärke. Aber auch der 22-Jährige spielte nicht fehlerlos und ließ sich vor dem vorentscheidenden 1:2 aus dem Abwehrverbund locken. "Er hat beim zweiten Gegentor sicherlich versucht, den Ball zu antizipieren und nach vorne zu verteidigen und ist dann im Rücken erwischt worden. Er hat aber viele Zweikämpfe gewonnen, ich war echt zufrieden", versicherte Breitenreiter, dem auch der zweite Neuzugang in der zentralen Abwehr gefiel.

Der erst am vergangenen Mittwoch für 12 Millionen Euro vom FC Brügge verpflichtete Stanley Nsoki kam nach Poschs Platzverweise zu einem überraschend zeitigen Debüt für die TSG. "Stanley hatte erst einmal mit uns trainiert und musste dann gleich rein", so Breitenreiter, "jeder hat gesehen, welche Qualität er mitbringt, ohne dass er inhaltlich viel mit uns trainiert hat. Er hat seine Aufgabe sehr ruhig und abgeklärt erfüllt, ich bin mir sicher, dass wir mit der Zeit, wenn die Spieler unsere Philosophie noch mehr verinnerlichen, sehr viel Freude an ihnen haben werden." Die Freude dürfte sich bei Posch in Grenzen halten.

Michael Pfeifer

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