Handball

Handball-WM 2023: Mögliche deutsche Viertelfinal-Gegner

Frankreich schlägt Spanien im direkten Duell

Potenzielle deutsche Viertelfinal-Gegner haben es in sich

Sie könnten im Viertelfinale auf Deutschland treffen: Ruben Perez de Vargas (li.) und Nikola Karabatic.

Sie könnten im Viertelfinale auf Deutschland treffen: Ruben Perez de Vargas (li.) und Nikola Karabatic. imago images (2)

Das erste Etappenziel ist erreicht: Die DHB-Auswahl steht nach dem 33:26 über die Niederländer am Samstagabend im Viertelfinale der Handball-WM. Auf wen der Europameister von 2016 in der Runde der letzten Acht treffen wird, steht noch nicht fest. Ein letztes Spiel wird darüber entscheiden: Die Begegnung der deutschen Mannschaft am Montagabend (20.30 Uhr) mit dem ebenfalls in Polen bis dato verlustpunktfreien Norwegen. Bereits am Sonntagabend fiel eine Entscheidung in der Hauptrundengruppe I, denn Frankreich setzte sich wie zuvor erwartet knapp gegen die Spanier durch (28:26).

Der Erstplatzierte der "deutschen" Hauptrundengruppe III trifft am Mittwochabend (20.30 Uhr) auf Spanien, zweieinhalb Stunden zuvor fordert der Zweitplatzierte der "deutschen" Gruppe den Rekordweltmeister aus Frankreich heraus.

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FRANKREICH: Karabatic noch dabei, Mahé geht voran

Schon jetzt steht damit aber fest, dass es der deutsche Gegner im Viertelfinale in sich haben wird. Frankreich holte 2008, 2012 und 2020 jeweils Olympia-Gold, hat dieses Ziel für die Spiele in Paris im nächsten Jahr auch fest im Visier. Mit sechs Titeln (1995, 2001, 2009, 2011, 2015, 2017) sind "Les Experts" auch Rekordweltmeister. Der Kader ist gespickt mit absoluten Weltstars: Spieler wie Linkshänder Dika Mem oder Kreisläufer Ludovic Fabregas (beide beim FC Barcelona unter Vertrag) haben nahtlos an frühere Titelsammler angeknüpft.

Und noch heute steht der "ewige" Nikola Karabatic im Kader Frankreichs. Der mittlerweile 38-Jährige hat im Handball alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Karabatic hat nicht mehr das Niveau früherer Tage, doch seine Aura kann Mit- und Gegenspieler durchaus beeinflussen. Mit Vincent Gerard steht einer zwischen den Pfosten, der im Sommer als Landin-Nachfolger zum THW Kiel wechseln wird und bei der WM schon bewiesen hat, dass er ein Tor vernageln kann (34 Prozent Fangquote). Vertreter Remi Desbonnet steht gar bei 39 Prozent gehaltener Bälle.

Bester Torschütze von "Les Experts" ist bis dato ein in der Bundesliga durchaus bekanntes Gesicht: Kentin Mahé spielte zwischen 2000 und 2018 ununterbrochen in Deutschland, begeisterte besonders beim HSV Hamburg und bei der SG Flensburg-Handewitt, ehe er nach Veszprem ging. Der französische Spielmacher steht bei 26 Toren aus sechs Spielen - 13 seiner 15 Siebenmeter fanden ihr Ziel.

Frankreich schlug bis dato Co-Gastgeber Polen (26:24), Saudi-Arabien (41:23), Slowenien (35:31), Montenegro (35:24), den Iran (41:29) und nun eben Spanien. Eine makellose Bilanz, die womöglich auch gegen Deutschland weiter ausgebaut werden soll.

SPANIEN: Umbruch verläuft geräuschlos

Nicht ganz so dekoriert wie Frankreich, aber nicht weniger gefährlich wäre Spanien als Gegner. Die Iberer haben 2005 und 2013 die Weltmeisterschaft gewonnen, "entdeckten" zuletzt vor allem die Europameisterschaften für sich. 2018 und 2020 trugen die Spanier den Titel davon und verloren im vergangenen Januar das Endspiel gegen Schweden (26:27) nur hauchdünn.

Bei den vergangenen Turnieren gingen praktisch alle wichtigen Spiele zwischen Deutschland und Spanien an die Mannschaft von Trainer Jordi Ribera. Bei der EM 2022 verlor die DHB-Auswahl mit 23:29, bei der WM 2021 mit 28:32, bei der EM 2020 mit 26:33, bei der EM 2018 mit 27:31. Das bislang letzte Duell - im EHF Euro Cup in Vorbereitung auf die deutsche Heim-EM im Januar 2024 - ging Mitte Oktober 2022 mit 32:31 an Spanien.

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Beim WM-Mitfavoriten hat allerdings ein Umbruch stattgefunden: Aus der goldenen Generation traten renommierte Spieler zurück - darunter auch Kapitän und Rekordnationalspieler Raul Entrerrios (294 Einsätze), Abwehrchef Viran Morros, Spielmacher Daniel Sarmiento und Kreisläufer Julen Aguinagalde.

Dann springen aber eben andere in die Bresche: Linkshänder Alex Dujshebaev, bereits der große Leistungsträger der jüngeren Vergangenheit, steht als bester Torschütze bei 25 WM-Treffern aus sechs Spielen. Für den bei der Endrunde verletzt fehlenden Aleix Gomez vom FC Barcelona macht Ferran Solé (19 Tore, bei PSG unter Vertrag) auf Rechtsaußen Dampf.

Längst in den deutschen Köpfen ist Torhüter Gonzalo Perez de Vargas vom FC Barcelona, der in den letzten Jahren der DHB-Auswahl so manchen Nerv raubte. Bei der WM stehen für ihn 38 Paraden in sechs Spielen bei einer Fangquote von 32 Prozent zu Buche.

Spanien schlug bis dato Montenegro (30:25), Chile (34:26), überdeutlich den Iran (35:22), Co-Gastgeber Polen (27:23) und jüngst auch die Slowenen (31:26). Frankreich war am Sonntag die abgezocktere Mannschaft, weswegen der Sieger der "deutschen" Gruppe im Viertelfinale auf die Iberer wartet.

msc

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