Wolfsberg-Goalie Lukas Gütlbauer muss sich in der 108. Minute des Cupfights gegen Rapid vorgekommen sein wie im falschen Film. Seinem Ärger machte die etatmäßige Nummer zwei der Lavanttaler nach dem Tor zum 3:1 für Rapid sichtbar gestikulierend im eigenen Fünfer Luft, war er doch gleich zweimal innerhalb kürzester Zeit von Ante Bajic überlistet worden.
ÖFB-Cup - Viertelfinale
In der 106. Minute übernaserte der Flügelstürmer der Wiener, dass Gütlbauer, der im Cup den Vorzug gegenüber Stammtorhüter Hendrik Bonmann bekam, zu weit vor seinem Tor stand und überhob den 22-Jährigen aus halbrechter Position knapp außerhalb des Strafraums. Exakt zwei Minuten später das gleiche Bild vom linken Strafraumeck. 3:1 für Rapid, es war die Vorentscheidung an einem langen Fußballabend in der eiskalten Lavanttal-Arena.
Rapid-Matchwinner Bajic: "War super heut'"
Davor hatte sich Rapid im Viertelfinale des ÖFB-Cups lange Zeit schwer getan, war durch Tai Baribo sogar in Rückstand geraten und erst in der Schlussphase der regulären Spielzeit dank eines Kopfballtreffers von Ex-WAC-Verteidiger Michael Sollbauer zurück ins Spiel gekommen. "Wir haben uns am Anfang ein bisschen schwer getan, dann war es wichtig, dass wir ruhig geblieben sind und auf unsere Chancen gewartet haben", analysierte Rapids Heber-Doppelpacker nach dem Abpfiff cool.
Chancen hatten die Grün-Weißen dann auch vor Bajic' Geniestreichen, vergab diese - auch in seiner Person - jedoch, weshalb Trainer Zoran Barisic im Interview mit "Rapid TV" auch schmunzelnd meinte: "Der Schlingel hat's verabsäumt, die einfachen Chancen reinzuhauen. Die Gelegenheiten dazu hatte er, aber scheinbar hat er sich gedacht, ich nehm' lieber die schweren Bälle und versuch', komplizierte Tore zu machen." Etwas ernster fügte der Wiener hinzu: "Es war natürlich wunderschön und man hat nach seinem ersten Tor gesehen, wie locker er geworden ist und mit wie viel Selbstbewusstsein er dann weitergespielt und auch ein wunderbares zweites Tor erzielt hat."
Bajic ging das Grinsen nach dem Match freilich von einem Ohr zum anderen. "Für mich war's super heut' und ich glaub', auch für uns alle", freute sich der grün-weiße Matchwinner, räumte aber auch ein: "Ich hatte davor drei Chancen, wo ich mindestens eine machen muss. Umso glücklicher bin ich, dass die zwei dann aufgegangen sind."