Bundesliga

Rapid fehlt es an "Coolness, Cleverness, Erfahrung"

"Ergebniskrise" in Hütteldorf

Rapid fehlt es an "Coolness, Cleverness, Erfahrung"

Rapid-Unglücksrabe Martin Moormann.

Rapid-Unglücksrabe Martin Moormann. GEPA pictures

Es waren viele Fragen, die Zoran Barisic nach dem 3:3 gegen den Wolfsberger AC beschäftigten. Warum schlug Jonas Auer in der 96. Minute noch eine Flanke in den Strafraum, statt mit dem Ball vor der Cornerfahne zu campieren? Was hatte Leopold Querfeld, der die Hereingabe nicht festmachen konnte, zu diesem Zeitpunkt noch da vorne zu suchen? Und warum übersah die Rapid-Verteidigung beim Freistoß, der in letzter Sekunde zum Ausgleich führte, ausgerechnet den kopfballstärksten Wolfsberger Dominik Baumgartner?

Neuerwerbung Neraysho Kasanwirjo, der nach anfänglichen Orientierungsproblemen vor allem nach vorne ein gutes Spiel machte, konzentrierte sich auf Jonathan Scherzer, kam deshalb nicht einmal in den Zweikampf gegen Baumgartner, dessen Kopfballvorlage Thomas Sabitzer dankbar im Tor unterbringen konnte, weil auch die sonst ausgezeichneten Nikolas Sattlberger und Niklas Hedl in der Mitte zögerten. "Wieder mal in der letzten Aktion, in der letzten Sekunde", ärgerte sich Barisic über die nächsten zwei verlorenen Heimpunkte, den insgesamt siebenten nach dem 0:1-Umfaller gergen Hartberg und dem 1:1 gegen die WSG Tirol.

Immer wieder Moormann

"A super Foul hast' geben", höhnte der Rapid-Trainer nach diesem Nackenschlag Richtung Schiedsrichter Alan Kijas, dessen Darbietung hoffentlich auch der neue Schiedsrichter-Boss Viktor Kassai gesehen hat (und weiß, was zu tun ist). Nach dem Schlusspfiff wollte Barisic aber "keine Ausreden suchen. Wir haben uns das selbst zuzuschreiben." Dann zählte er das Vergeben einer Unzahl von Torchancen auf, die mangelnde Effizienz, das Fehlen von Coolness, Cleverness und Erfahrung.

Dass das "super Foul" wieder einmal von Martin Moormann kam, hat der Rapid-Trainer natürlich auch registriert. Es war ein unnötiger Stoß, den Dominik Baumgartner geschickt für sich zu nützen wusste. Bezeichnend, dass daraus der Ausgleich fiel. Moormann ist spätestens seit dem verlorenen Cup-Finale gegen Sturm, bei dem beide Gegentore auf seine Kappe gingen, der Unglücksrabe der Hütteldorfer. Gegen Hartberg hatte sein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung die 0:1-Niederlage besiegelt, diesmal hatte er schon beim Ausgleich zum 2:2 den Torschützen Mohamed Bamba aus den Augen verloren. Mit seinem Tor zum 3:2 schien der Niederösterreicher seine Pechsträhne endlich abschütteln zu können, doch am Ende haftete wieder ein Makel an ihm.

Doppelbestrafung

Dass er überhaupt ins Spiel kam, lag an der wahrscheinlich entscheidenden wie umstrittensten Szene der Partie. Terence Kongolo, Rapids zweite Neuerwerbung in der Startelf, hatte im Mittelkreis den Ball an Augustine Boakye vertändelt, wollte seinen einzigen Schnitzer in der Partie ausbessern und holte den eigentlich schon enteilten Ghanaer im Strafraum tatsächlich wieder ein, lief ihm dabei aber in die Fersen. Klarer Fall für Schiri Kijas: Foul, Elfmeter, Rote Karte. Dabei blieb er auch nach VAR-Check und Videostudium, obwohl zumindest die Doppelbestrafung mehr als strittig war. Seit 2020 heißt es in den Regeln dazu nämlich: "Eine Notbremse innerhalb des Strafraums ist Gelb, wenn sie ballorientiert ist und die klare Torchance durch einen Elfmeter wiederhergestellt wird." Ganz klar war aber nicht einmal mehr die Torchance, nachdem Boakye sich von Hedl hatte abdrängen lassen und Querfeld bereits auf die Torlinie zurückgeeilt war. Erst mit dem Anschlusstreffer und einem Mann mehr war der WAC nach 0:2-Rückstand wieder im Spiel.

Die kicker-Elf des 7. Spieltags

"Wir belohnen uns nicht für den Aufwand, den wir betreiben", stellte Barisic nach dem 3:3 "eine Ergebniskrise" fest. "Denn das Ergebnis hat mit er Leistung nichts zu tun. Wie wir diese Saison Fußball spielen, kann sich wirklich sehen lassen." Die Tabelle weiß freilich nichts davon. Diese hält den Grün-Weißen nach sieben Runden nur neun Punkte und Platz sechs vor. Im Vorjahr waren die Hütteldorfer sogar nach der Vaduz-Pleite zu diesem Zeitpunkt noch Dritter mit 13 Punkten.

Horst Hötsch

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