Nord

Lebenszeichen aus dem Keller - Havelse ringt Lohne nieder

Regionalliga Nord, 31. Spieltag

Lebenszeichen aus dem Keller - Havelse ringt Lohne nieder - Lübeck kaum noch einzuholen

BW Lohne steckt weiter im Abstiegskampf fest.

BW Lohne steckt weiter im Abstiegskampf fest. IMAGO/Hübner

31. Spieltag

BW Lohne verpasst Befreiungsschlag

Für Blau-Weiß Lohne heißt es nach der 1:2-Pleite gegen Drittliga-Absteiger TSV Havelse am Sonntagnachmittag wohl auch in den kommenden Wochen Abstiegskampf pur. In einer Partie ohne große Höhepunkte musste der Aufsteiger kur vor der Pause einen Doppelschlag hinnehmen. Nach einem weiten Einwurf von der rechten Seite bekam Blau-Weiß den Ball nicht geklärt, aus der Drehung brachte Tasky seine Farben mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck in Führung (38.). Keine zwei Zeigerumdrehungen klingelte es erneut. Wieder ging es über rechts. Diesmal segelte eine Flanke in den Strafraum, die Engelking mit einem maßgenauen Kopfball links neben den Innenpfosten drückte (40.). Immerhin eine schnelle Antwort sollte Lohne noch gelingen. In der 41. Minute wurde Zahmel von Minz abgeräumt, den folgenden Elfmeter verwandelte Goldmann - furiose Minuten im Heinz-Dettmer-Stadion. Nach der Pause verflachte die Partie wieder. Lohne war zwar stets bemüht, gegen die wasserdichte TSV-Defensive gab es aber kein Durchkommen. 

Bremer SV siegt dank Blitzstart

Der Bremer SV hat am Sonntagnachmittag enorm wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Holstein Kiel II fuhr die Mannschaft von Thorsten Gütschow einen knappen 2:1-Sieg ein. Dabei führten die Bremer dank eines Doppelschlages von Goguadze schon nach zehn Minuten mit 2:0. Kiel, nach der schläfrigen Anfangsphase dann zwar zunehmend besser in der Partie, kam kaum zur Entfaltung. Spannend wurde es kurz vor Schluss dann doch noch einmal, als Gumpert den 1:2-Anschlusstreffer erzielte. Mit einer leidenschaftlichen Defensivarbeit schaukelte der BSV die knappe Führung aber über die Zeit.

Kickers Emden beendet Horror-Serie

Die Kickers Emden können doch noch gewinnen. Nach 14 Spielen in Folge ohne einen Dreier konnte das abgeschlagene Regionalliga-Schlusslicht immerhin eine Horror-Serie beenden. Gegen Phönix Lübeck feierte die Mannschaft von Stefan Emmerling einen überraschenden 2:1-Sieg - der erste Dreier seit Ende Oktober. Bei eisigem Wind, der durch das Stadion Flugplatz pfiff, waren es vor allem die Hausherren, die immer wieder gefährlich vor dem Tor auftauchten. Trotz des Lübecker Dauerdrucks schien der Emder Abwehrriegel lange unüberwindbar. In der 45. Minute war es dann aber so weit. Bennets zog aus 20 Metern einfach mal ab, mit etwas Glück landete der abgefälschte Schuss im Gäste-Kasten - 1:0. Nach der Pause dominierten zunächst weiter die Hausherren, Gäste-Keeper Schuchardt hielt seine Mannschaft mit zahlreichen Paraden aber im Spiel. Und so kam es wie es kommen musste. In der 71. vollendeten die Kickers einen ihrer wenigen Offensiv-Nadelstiche zum 1:1-Ausgleich. Und es kam noch dicker für Phönix. Rund zehn Minuten später entschied Schiedsrichter Rosin nach einem Foulspiel von Adigo an Visser auf Strafstoß. Vom Punkt behielt Steffens die Nerven, stellte die Partie komplett auf den Kopf und sicherte seiner Mannschaft drei Punkte im Tabellenkeller.

St. Paulis Serie hält

Die U 23 des FC St. Pauli bleibt so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der Regionalliga Nord. Beim 2:1 gegen den SSV Jeddeloh II drehte das Team von Elard Ostermann nicht nur einen Rückstand, es blieb auch zum siebten Mal in Folge unbesiegt und distanzierte sich damit von den Abstiegsplätzen. Nach 25 Minuten wackelte die Erfolgsserie der jungen Kiezkicker gehörig, als Fernandes die Gäste etwas unerwartet in Führung schoss. Trotz der prekären Tabellensituation merkte man den Hausherren aber das Selbstbewusstsein aus den Wochen zuvor an. Vor allem über links und den agilen Robin Müller wurde es immer wieder gefährlich. So ließ die Antwort auch nicht lange auf sich warten. Lee bediente Müller, der den Ausgleich erzielte (33.). Nach der Halbzeit waren es dann die Kiezkicker, die das Spiel machten. Die Gangart wurde nun etwas ruppiger, Fouls und Spielunterbrechungen waren die logische Konsequenz. Durch einen Konter ging die U 23 in der 49. Minute dann durch Julian Ulbricht in Führung. Den Vorsprung verteidigten die Kiezkicker bis zum Schlusspfiff.

Ottensen verschenkt drei Zähler

Frei von jeglichen Sorgen kreuzten am Sonntag auch Teutonia Ottensen und der SC Weiche Flensburg die Klingen. Dass sich Ottensen vorab dieser Partie mit 47 Punkten bereits in einer äußerst komfortablen Tabellensituation befand, wirkte sich in der ersten Hälfte wohl wie ein Schlaftrank auf das Abwehrverhalten der Teutonen aus. Nach einer desaströsen ersten Hälfte lag man vor rund 700 Zuschauern im Stadion Hoheluft bereist mit 0:3 zurück. Die Treffer erzielten Mirchev (25. ET), Cornils (42.) und Guder (44.). Nach der Pause waren die Hausherren bemüht, sich von einer anderen Seite zu zeigen, was stellenweise auch gelingen sollte. Ifeadigo und Lukowicz brachten die Hausherren zwischenzeitlich sogar wieder auf ein Tor heran. Als man zum Ende hin jedoch erhöhtes Risiko einging, um sich nach einer soliden zweiten Hälfte eventuell doch noch einen Punkt zu verdienen, holte Flensburg in Person von Kramer zum K.o.-Schlag aus.

Werder siegt mal wieder

Verdient mit 4:1 gewann die Werder-Reserve am Samstag ihr Heimspiel gegen Eintracht Norderstedt und bringt nach zuletzt fünf Partien ohne Dreier wieder Punkte zwischen sich und die Abstiegszone. Ehlers brachte die Gastgeber in der Anfangsphase mit 1:0 in Führung (7.), ehe Kim nach 23 Minuten auf 2:0 erhöhte. Für Norderstedt verpasste Grau nach einer Ecke den Anschluss, Keeper Backhaus lenkte den Ball an die Latte. Nach Wiederanpfiff traten die Gäste verbessert auf, der eingewechselte Sezer drückte so einen abgefälschten Schuss zum 1:2 über die Linie (67.). Doch Brandt stellte nach einem Konter mit seinem 3:1 den alten Abstand wieder her (73.). Dietrich sorgte letztlich für den 4:1-Endstand (80.).

Atlas keine Hürde für Lübeck

Eine klare Sache war der Auftritt von Tabellenführer VfB Lübeck bei Atlas Delmenhorst - 3:0 hieß es vor rund 1200 Zuschauern am Ende für den designierten Drittligisten. Der Primus näherte sich dabei im Verlauf von Durchgang eins immer weiter der Führung an, die dann auch fallen sollte: Löhden konnte nach einer Ecke artistisch aus der Drehung das 1:0 besorgen (41.). Eine weitere Schlüsselszene spielte sich kurz vor der Pause ab, als Atlas-Debütant Volkmer nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah. In Überzahl drückte Lübeck auf den zweiten Treffer, Keeper Wiewrodt hielt die Heimelf aber zunächst im Spiel. Für die 2:0-Entscheidung sorgte dann Boland per Direktabnahme aus 16 Metern (70.). Kurz darauf stellte Drinkuth nach Steilpass auf 3:0 (72.). Ein Sieg, der auch deutlicher hätte ausfallen können.

Rehden sammelt Punkte im Keller

Für den BSV Schwarz-Weiß Rehden wurde es am Freitagabend im Abstiegskampf wieder ernst. Mit der SV Drochtersen/Assel wartete auswärts ein dicker Brocken. Doch die Arambasic-Elf zeigte ein gute Leistung, gestaltete das Spiel ausgeglichen und setzte vorne immer mal wieder gefährliche Nadelstiche. In der 8. Minute ging es dann schnell. Djumo tauchte nach einem Steckpass alleine vor Niemann auf und stocherte den Ball vorbei am Torwart zur Gästeführung über die Linie. Die Gastgeber waren um eine Antwort bemüht, strahlten jedoch kaum Torgefahr aus. Rehden dagegen hatte weitere Kontermöglichkeit, spielte diese aber nicht konsequent zu Ende. Nach der Pause belohnte Memisevic die Schwarz-Weißen dann aber doch mit dem 2:0 (48.). In der restlichen Spielzeit gab es Möglichkeiten auf beiden Seiten. Tore fielen jedoch keine mehr. Die Gäste sammelten damit wichtige drei Punkte im Abstiegskampf.

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Die Partie zwischen dem VfV 06 Hildesheim und Hannover 96 II wurde abgesagt.

dw/jam

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