Motorsport

Saisonstart in Sebring: Toyota fährt allen davon

Beckmann gewinnt in der LMP2-Klasse

Saisonstart in Sebring: Toyota fährt allen davon

Start des FIA-WEC-Saisonauftakts in Sebring mit Ferrari, Toyota, Cadillac, Porsche, Peugeot, Vanwall und Glickenhaus in der Hypercar-klasse.

Start des FIA-WEC-Saisonauftakts in Sebring mit Ferrari, Toyota, Cadillac, Porsche, Peugeot, Vanwall und Glickenhaus in der Hypercar-klasse. TOYOTA GAZOO Racing

Auf der legendären Rennstrecke von Sebring im US-Bundesstaat Florida startete die Langstrecken-Weltmeisterschaft mit einem 8-Stunden-Rennen in die neue Saison. Toyota feierte einen überlegenen Doppelsieg, die Neueinsteiger in der Spitzenklasse taten sich eher schwer. Eine hervorragende Premiere feierte jedoch der Hagener David Beckmann mit einem Klassensieg. Im klassischen 12-Stunden-Rennen von Sebring, dem zweiten Saisonlauf der US-IMSA-Sportwagenserie, gewann nach einem dramatischen Finale das US-Team Whelen-Action Express mit einem Cadillac.

In der Langstrecken-WM wurde vor allem die Rückkehr von Ferrari nach einer Abwesenheit von 50 Jahren auf dem höchsten Niveau des Sportwagensports mit viel Interesse beobachtet. Nachdem Toyota beim zweitägigen Vorsaisontest und auch in den Trainingssitzungen in Sebring das Tempo bestimmt hatte, sorgte Ferrari-Fahrer Antonio Fuoco im Qualifying für einen Paukenschlag, indem er sich die Pole Position sicherte. Im Rennen jedoch dominierte Toyota wieder nach Belieben und brummte der gesamten Konkurrenz mindestens zwei Runden Rückstand auf.

Doppelsieg für Toyota - Probleme für Peugeot

Es gewannen Mike Conway, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez, das Schwesterauto mit Sebastien Buemi, Ryo Hirakawa und Brendon Hartley fuhr auf Platz zwei ins Ziel. Bei Ferrari verhinderten Strategiefehler - ein ungewöhnlich früher Boxenstopp - eine Durchfahrtsstrafe und ein Reifenschaden nach einer Kollision ein besseres Ergebnis. Rang drei für Antonio Fuoco, Nicklas Nielsen und Miguel Molina konnte sich dennoch sehen lassen. Hinter dem Cadillac fuhren die beiden Porsche auf die Plätze fünf und sechs.

Die beiden Porsche-Prototypen beendeten das Rennen zwar ohne größere Probleme, aber es mangelte, wohl auch wegen der "Balance of Performance", an Speed, um im Kampf um das Podium mitzumischen. Für Peugeot war nichts zu holen: Beide Autos bekamen es bereits in der ersten Stunde mit Getriebeproblemen zu tun. Ein Peugeot fiel aus, der andere war weit abgeschlagen. Der Vanwall des bayerischen Kolles-Teams verlor viel Zeit durch einen Aufhängungsschaden, schaffte es aber immerhin auf Platz acht ins Ziel.

"Alles Neuland" für Beckmann - zahlreiche Zwischenfälle im 12-Stunden-Rennen

In der LMP2-Klasse siegte das britische Hertz-Jota-Team, das im Laufe der Saison auf ein Porsche-Kundenauto in der Spitzenklasse wechseln wird. Zu den Fahrern gehörte der 22-jährige Beckmann, der sein erstes Langstreckenrennen überhaupt bestritt. "Fahrerwechsel, mehrere Klassen gleichzeitig auf der Strecke, für mich alles Neuland, aber ich glaube, meine Leistung war nicht so schlecht", sagte Beckmann hinterher. Sein Hauptaugenmerk liegt auf seine Aufgabe als Test- und Ersatzfahrer im Porsche-Formel-E-Team, aber Beckmann wird auf jeden Fall noch das nächste Langstrecken-WM-Rennen, Mitte April in Portimao in Portugal bestreiten. Fortsetzung nicht ausgeschlossen. In der GT-Klasse fuhr der Porsche des deutschen Teams Dempsey-Proton Racing mit Christian Ried hinter der siegreichen Corvette auf Rang zwei.

IMSA Porsche BMW

In der höchsten Klasse der US-IMSA-Serie fahren Porsche und BMW mit neuen Prototypen. Während beide Porsche in der Schlussphase nach einer Kollision ausfielen, fuhr BMW auf Platz zwei. Porsche/Nick Dungan

Tags darauf gab es im 12-Stunden-Rennen der US-IMSA-Sportwagenmeisterschaft zahlreiche Zwischenfälle. In der Schlussphase schien der Porsche vom Briten Nick Tandy, dem Franzosen Mathieu Jaminet und dem US-Amerikaner Dane Cameron auf Siegeskurs, aber etwa 20 Minuten vor Rennende kam es zu einer Kettenreaktion, als die Fahrzeuge auf den ersten drei Plätze kollidierten und ausschieden, darunter beide Werks-Porsche. Das ebnete für den Whelen-Action-Express-Cadillac mit dem Brasilianer Pipo Derani und den beiden Briten Alex Sims und Jack Aitken den Weg zum Gesamtsieg. Der BMW von Connor de Phillippi, Nick Yelloly und DTM-Champion Sheldon van der Linde aus Südafrika belegte Rang zwei.

Erster Klassensieg des neuen Porsche 911 GT3 R

Immerhin konnte Porsche in der GTD-Pro-Klasse den ersten Sieg für den in diesem Jahr neuen 911 GT3 R feiern. Der belgische Werksfahrer Laurens Vanthoor setzte sich zusammen mit dem Franzosen Patrick Pilet und dem Österreicher Klaus Bachler im 911 des kanadischen Teams Pfaff Motorsports gegen die Konkurrenz durch. Im WeatherTech Racing-Mercedes belegte der Deutsche Maro Engel zusammen mit dem Spanier Daniel Juncadella und dem Franzosen Jules Gounon den dritten Rang. Ende Januar hatte das Trio beim Saisonauftakt in Daytona die Klasse gewonnen.

René de Boer