2. Bundesliga (D)

Saller vermisst Zuspruch: "2. Liga hier vielleicht zu selbstverständlich"

Warum Albers den Jahn-Rekord verpasste

Saller vermisst Zuspruch: "2. Liga hier vielleicht zu selbstverständlich"

Würde gerne mehr Zuschauer im Jahn-Stadion sehen: Der Regensburger Benedikt Saller.

Würde gerne mehr Zuschauer im Jahn-Stadion sehen: Der Regensburger Benedikt Saller. IMAGO/Zink

Bei den Duellen zwischen Regensburg und dem 1. FC Nürnberg wird selten nach Schlusspfiffen gejubelt - fünf der letzten acht Partien  zwischen den beiden Klubs endeten remis. Am Samstag war Jubeln sogar gänzlich fehl am Platze, denn diese Nullnummer war für Fußball-Feinschmecker schwere Kost, weil von vielen Unterbrechungen geprägt.

Am ehesten hätte der Regensburger Andreas Albers die Torflaute beheben können, doch der Jahn-Stürmer ließ zwei Großchancen liegen (26., 81.). Beide Male fand er seinen Meister in  Christian Mathenia - wobei der FCN-Keeper lediglich bei der Aktion in der Schlussphase wirklich stark parieren musste, mit dem Fuß erstickte er den Torschrei von Albers. Über die kläglich vergebene erste Chance sagt Albers, dass er "Zeit zu überlegen hatte" und dann den Ball "leider genau in die Arme des Torhüters" platzierte.

zum Thema

Rekordtorschütze: Albers jagt Grüttner

Zwei Besonderheiten wären beim Torerfolg zu vermerken gewesen: Erstens bekam Albers seine zweite Großchance gegen den Club von Sturmpartner Prince Osei Owusu aufgelegt, ein Zeichen dafür, dass der Neuzugang aus Aue sich immer besser mit dem gesetzten Albers in der Doppelspitze versteht. Und zweitens wäre ein Albers-Treffer einer für die Jahn'schen Geschichtsbücher gewesen, denn der 32-jährige Däne hätte in seiner dritten Spielzeit zum 32. Mal für die Oberpfälzer getroffen und sich damit zum vereinsinternen Zweitliga-Rekordtorschützen aufgeschwungen. 

Den nächsten Versuch, Marco Grüttner mit seinem 32 Toren zwischen 2016 und 2020 einzuholen, unternimmt Albers am kommenden Sonntag bei den kriselnden Hannoveranern (13 Uhr, LIVE! bei kicker). Dort wird es für Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic auch darum gehen, als einziges Zweitliga-Team ohne Gegentor zu bleiben. Der Coach nennt diesen Umstand eine "wichtige Basis", die ihn bisher "sehr, sehr zufrieden macht". Mit einer Ausbeute von 5:0 Toren - bei übrigens fünf verschiedenen Torschützen - und sieben Zählern grüßt der Jahn nach drei Spieltagen von ganz oben.

Sallers Kritik in Sachen Zuschauer-Zuspruch

Natürlich ist das eine schöne Momentaufnahme, doch erhoffen sich die Jahn-Spieler durch den sportlichen Erfolg auch mehr Zuspruch. So vermisst Benedikt Saller die zahlenmäßige Unterstützung bei Heimspielen. "Ein bisschen schade finde ich, dass weniger Zuschauer kommen zu unseren Spielen. Viele sehen es vielleicht als zu selbstverständlich an, dass wir hier in Regensburg 2. Liga spielen", so der 29-jährige Abwehrspieler in einem Interview auf der Klubwebsite.

Gegen den Traditionsverein aus Nürnberg kamen 15.210 Fans ins ausverkaufte Stadion - davon allerdings überproportional viele vom FCN. Zum Auftakt gegen Darmstadt waren es nur 8.509 Zuschauer, was knapp über dem letztjährigen Saisonschnitt von 8.213 pro Heimspiel lag - Platz 13 im Zuschauer Ranking.

Mit 30 über 150 Zweitliga-Spiele als Ziel

Saller kann die Zuschauerentwicklung beim Jahn beurteilen, immerhin spielt er schon seit sieben Jahren für die Regensburger und stieg 2016 über die Relegation von der 3. Liga ins Unterhaus auf. "So erfolgreich war der Verein davor noch nie, und für mich persönlich läuft es hier auch gut. Vor meinem 30. Geburtstag könnte ich die 150 Spiele in der 2. Bundesliga knacken", blickt der gebürtige Münchner wie Albers auch auf eine statistische Marke.

Aktuell steht er bei 148 Einsätzen - bis zum runden Geburtstag am 22. September sollte er das locker schaffen. Im Idealfall feiert er als 154-maliger Zweiliga-Spieler.

bst

Albers fehlt noch ein Tor: Die Rekordtorschützen der aktuellen Zweitligisten