Der Gewinn der ESL Meisterschaft (ESLM) im Frühling war für Benedikt Saltzer einer der größten Erfolge seiner Profikarriere. Der langersehnte Triumph war allerdings nur der Anfang für den 23-Jährigen, der selber leidenschaftlich auch auf dem echten Platz Fußball spielt. In der ESLM-Sommersaison war für ihn allerdings schon in der Cupphase Schluss. Ein enttäuschendes Ergebnis, aber was dann folgte, war der absolute Traum eines jeden Fußballers. Durch die Kooperation mit dem VfL Wolfsburg stehen 'SaLz0r' völlig neue Möglichkeiten offen, die ihn auch in sportlicher Hinsicht zu beflügeln scheinen.

Auf die Frage, ob er für die ESLM schon auf Betriebstemperatur sei, antwortet er lachend: "Ohja, ich bin schon heiß gelaufen." Dennoch nimmt man die Qualifikation nicht auf die leichte Schulter. Primäres Ziel sei es, die Top 8 zu erreichen und dadurch für die kommende Saison sicher gesetzt zu sein. Somit wäre das Erreichen der ESLM-Gruppenphase das erste Ziel dieser Saison. Ob neben der ESL Meisterschaft auch andere Turniere wie die Virtuelle Bundesliga und der FIFA Interactive World Cup interessant seien? "Auf jeden Fall", bekräftigt Saltzer und lässt auch keinen Zweifel aufkommen, dass er bei allen Wettbewerben vertreten sein wird. "Die Teilnahme am Finale der Virtuellen Bundesliga ist fest eingeplant", so der aus dem hessischen Gernsheim stammende 'SaLz0r'. Zusätzlich wäre die Teilnahme beim FIWC-Finale "ein Traum", für den er "alles geben werde."

Vom FC 07 Bensheim zum VfL Wolfsburg

Mit dem Deal kommt die Verantwortung: Benedikt Saltzer beim Shooting im Dress des VfL Wolfsburg. facebook.com/SaLz0r

Sieht man sich den Werdegang von Benedikt Saltzer an, so kann der FIFA-eSportler bereits schon im Alter von 23 Jahren auf eine ereignisreiche Karriere zurückblicken. Mit dem Team Competo begann die Karriere des jungen 'SaLz0r' schon 2009 auf den Intel Friday Night Games, bevor dann der Wechsel zu MeetYourMakers kam. Jetzt ist Saltzer bei STARK unter Vertrag und repräsentiert seither den VfL Wolfsburg. Ein Wechsel, der vieles veränderte: "Es hat sich schon einiges getan, vor allem im Bezug auf Teilnahmen bei Events", so Saltzer, der abseits des Controllers für den FC 07 Bensheim aufläuft. "Ich bin in den letzten Monaten sehr viel durch Deutschland gereist und konnte einigen Leuten das Thema eSport und speziell FIFA näher bringen. Mir macht das unheimlich viel Spaß!" Als eine Art Botschafter des virtuellen Fußballs ist er quer durchs Land unterwegs und hat dadurch die Möglichkeit, für seine Sport zu werben. Bereitwillig stellt der VfL auch seine eigenen Spieler zur Verfügung, um dieses Vorhaben weiter auszubauen. Das macht natürlich auch andere Medien aufmerksam und so ergibt sich ein Schneeballeffekt, den der deutsche eSport, insbesondere FIFA gut gebrauchen kann. Denn trotz Millionen von verkauften Exemplaren ist FIFA als eSport-Disziplin immer noch nicht vergleichbar mit anderen Titeln wie League of Legends oder Dota 2.

Mit dem Release von FIFA 16 heißt es jetzt erstmal wieder umstellen auf eine neue Spielversion. Daran wurde in den vergangenen Wochen gearbeitet, aber was hat sich im Vergleich zum Vorgänger verändert?

"Sehr viel", wenn es nach 'SaLz0r' geht. "Das Passspiel wurde komplett überarbeitet, was viele neue Möglichkeiten in der Offensive bietet. Die Defensive KI (künstliche Intelligenz) der Spieler wurde extrem verbessert, was ein Durchkommen sehr erschwert." Dies käme besonders Spielern entgegen, welche bislang in der Defensive extreme Probleme hatten. "Generell ist das Spiel sehr viel taktischer geworden. Die Sprintstärke der Spieler ist bei weitem nicht mehr so notwendig wie in den Teilen davor."

Es muss endlich ein Zuschauermodus integriert werden!

Benedikt Saltzer

Er liebt das runde Leder: Benedikt Saltzer steht nicht nur virtuell gerne auf dem Platz. facebook.com/SaLz0r

Damit FIFA im eSport bald zu den etablierten Spielen gehört, muss aber noch einiges mehr getan werden. So hat EA im Spiel zwar schon die Turniere der Virtuellen Bundesliga und des FIWCs ins Menü aufgenommen, aber das reicht noch lange nicht, um den Titel in der Szene zu festigen. "Es muss endlich ein Zuschauermodus integriert werden, sodass das Streamen und vor allem das Casten von Spielen endlich ermöglicht werden kann", fordert Saltzer und greift damit einen Punkt auf, der schon seit langem von Fans und Profis gefordert wird und bei anderen eSport-Titeln Usus ist. Am Ende stand dann nur noch die Frage aller Fragen: Mit welchem Team gehst du in die neue Saison?
"Das ist momentan noch schwer zu sagen, ich teste gerade mehrere Teams. In der engeren Auswahl stehen aber Real Madrid, Paris St. Germain, Bayern, Spanien und auch Brasilien sowie Chelsea. Ich bin gespannt wie sich alles entwickeln wird in FIFA 16".