Aus Schalkes Trainingslager in Belek (Türkei) berichtet Toni Lieto
Nach dem 3:4 bei Hajduk Split und den 2:2-Unentschieden gegen Rapid Wien, VfL Osnabrück und FC Zürich in den bisherigen Vorbereitungstests wurde es wieder nichts mit einem Sieg des FC Schalke 04, im Gegenteil. Per Strafstoß gelang Erik Shuranov in der 79. Minute das Siegtor für den 1. FC Nürnberg. Ibrahima Cissé hatte Jermain Nischalke gefoult.
Vierter Elfmeter im fünften Testspiel gegen Schalke
Wie in Split und Wien hatten die Schalker zuletzt auch beim 2:2 gegen Zürich durch Mehmet Aydin einen Foulelfmeter verursacht, über den Trainer Thomas Reis anschließend schimpfte: "Dieser Elfmeter darf uns nie im Leben passieren." Mit Blick auf Cissés Aktion gegen Nischalke monierte der Coach, dass sein Innenverteidiger "die falsche Entscheidung getroffen" habe. Cissé wollte die Szene mit körperlicher Robustheit bereinigen, was nach hinten los ging.
So kann man sich nicht präsentieren.
S04-Coach Thomas Reis
Noch viel mehr ärgerte sich Reis jedoch über die Leistung der gesamten Mannschaft im zweiten Durchgang. "Das geht nicht", geriet der Trainer in Rage. "Jeder hat den Anspruch, im ersten Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen", aber "so kann man sich nicht präsentieren." Nach zahlreichen Wechseln zur Pause agierte sein Team 45 Minuten lang plan- und konzeptlos, klar abgesprochene Abläufe wurden missachtet.
Daran mitbeteilit war Niklas Tauer. Er feierte seine S04-Premiere. Der von Mainz 05 ausgeliehene Defensivspieler hatte den Test gegen Zürich angeschlagen verpasst, nun wechselte ihn Reis zur Pause ein. "Man hat ihm seine Trainingspause angemerkt", sagte der Schalker Coach.
Uronen mit "solider" Leistung
Einen besseren Eindruck hinterließ Jere Uronen. Am Freitag war der neu verpflichtete Linksverteidiger ins Trainingslager nachgereist, das Testspiel gegen den FC Zürich tags darauf kam aber noch zu früh für den Neuankömmling. Gegen den von Ex-S04-Coach Markus Weinzierl trainierten Club gab er nun sein Debüt im Trikot der Königsblauen. Reis‘ Urteil: "solide."
Fast wäre Schalke mit Beteiligung Uronens die frühe Führung gelungen, eine gute Hereingabe des Finnen konnte Simon Terodde per Direktabnahme mit dem linken Fuß aber nicht verwerten (12.). Auch Uronen wurde zur Pause ausgewechselt.
Die Königsblauen hatten im ersten Durchgang mehr Ballbesitz und gute Chancen, aber auch die Nürnberger kamen zu aussichtsreichen Gelegenheiten. Lino Tempelmann (26.) und kurz zuvor vor allem Kwadwo Duah (22.) nach feiner Vorarbeit des Ex-Schalkers Johannes Geis scheiterten jeweils an Ralf Fährmann.
FCN gefährlicher in Durchgang zwei
Nach dem Seitenwechsel wurde Terodde von Kenan Karaman im Sturmzentrum abgelöst, aber die beste Aussicht auf das 1:0 hatten die Nürnberger per Dreifachchance nach einer Stunde durch Duah, Christoph Daferner und Mats Möller Daehli. Schalkes Nummer 1 Alexander Schwolow konnte sich in dieser Szene auszeichnen, beim späteren Elfmeter von Shuranov wurde er klassisch verladen.