Schalkes Trainer Frank Kramer setzte gegenüber der Nullnummer in Wolfsburg auf Drexler, der nach abgesessener Rotsperre für Kapitän Latza in die Startelf rückte.
Bundesliga, 4. Spieltag
Union-Coach Urs Fischer hatte nach dem 2:1 über RB Leipzig eigentlich keinen Grund, etwas zu verändern, brachte aber dennoch gleich drei frische Kräfte: Jaeckel, Kapitän Trimmel und Schäfer rückten auf die Bank, Doekhi kam zu seinem Debüt, Thorsby stand erstmals von Beginn an auf dem Rasen. Zudem begann Gießelmann.
Fischers genialer Schachzug - Schalke antwortet gut
Das berühmte goldene Händchen konnte man Union-Trainer Urs Fischer schon nach wenigen Minuten attestieren: Schwolow parierte noch die erste Chance durch Becker (5.), beim anschließenden Eckball legte dann aber Doekhi für Thorsby ab, der seinen ersten Treffer für die Köpenicker markierte (6.).
Schalke zeigte sich in der hektischen Anfangsphase aber nicht geschockt und drückte sofort auf den Ausgleich, Rönnow parierte aber sowohl gegen Terodde (8.) als auch gegen den Kopfball von Thiaw (10.).
Auch danach war Schalke das aktivere Team mit mehr Ballbesitz, die großen Möglichkeiten ließen aber auf sich warten. Wie schon in der Vorwoche gegen Wolfsburg eröffnete dann aber ein Elfmeter die Chance. Bereits einige Minuten zuvor hatte Knoche Glück, dass sein Handspiel nicht geahndet wurde (25.), in Minute 29 stieg er nach einem leichten Schubser von Terodde dann aber in Volleyball-Manier zum Kopfball und traf die Kugel mit der Hand klar, diesmal gab es den Elfmeter. Anders als gegen die Wölfe trat diesmal Bülter an, der Rönnow keine Chance ließ (31.).
Becker im Glück - Haberers Knaller
Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt verdient, war aber nur eine Momentaufnahme. Nur fünf Minuten später tauchte Union nach langer Zeit mal wieder im Strafraum auf, Siebatcheu legte für Becker ab, dessen abgefälschter Schuss für Schwolow nicht mehr zu erreichen war (36.) - 2:1 für die Gäste.
Halbzeit war damit aber noch immer nicht, einen Hammer hatten sich die Köpenicker noch aufgespart: Drexler klärte einen Freistoß aus dem Strafraum, Haberer nahm die Kugel mit vollem Risiko aus gut 25 Metern und knallte sie ins Netz (45.+3), sodass Union aus fünf Schüssen drei Tore erzielte und mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine ging.
Unions Blitzstart bringt die Entscheidung
Union traf mit dem Pausenpfiff - Union traf mit dem Wiederanpfiff: Keine 20 Sekunden waren gespielt, da grätschte Yoshida Siebatcheu ab und legte dadurch optimal für Becker auf, der mit Schuss sechs auf Tor Nummer vier stellte - und damit das Spiel schon entschied.
Denn damit war die Halbzeitansprache Kramers natürlich nichtig, nach vorne ging bei Schalke in der Folge nur noch wenig. Union verteidigte weiterhin entschlossen und diszipliniert, sodass der Dreier in der zweiten Halbzeit zu keinem Zeitpunkt mehr zu wackeln drohte. Highlights ließen etwas auf sich warten, Thorsby traf nur den Querbalken (69.). Auf der anderen Seite hatte Diogo Leite etwas Glück, nachdem er über den Ball schlug und die Kugel an den Außenpfosten abfälschte (81.).
Michels Stunde hat geschlagen
Und dann schlug noch die Stunde von Michel: Der Joker, erst 20 Minuten vor dem Ende gekommen, nutzte erst einen Konter (87.), dann nahm er eine Kopfballverlängerung von Behrens volley und jagte den Ball zum Doppelpack ins Netz (90.) - es stand am Ende ein halbes Dutzend auf der Anzeigetafel.
Schalke bleibt damit bei zwei Punkten stehen und wartet noch auf den ersten Dreier, Union ist sogar für einige Stunden Tabellenführer. Erstmals in der Bundesliga-Geschichte der Köpenicker bleiben sie fünf Auswärtsspiele am Stück ungeschlagen - und erstmals gelang ein Sieg gegen den FC Schalke. Es war der höchste Sieg der Bundesligageschichte für die Eisernen.
In der kommenden Woche gastiert Schalke am Samstag (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart. Die Berliner empfangen zur gleichen Zeit den FC Bayern München - zum absoluten Topspiel.