Mutig wollte S04-Coach Thomas Reis nach der Nullnummer gegen Gladbach agieren. "Wir müssen jetzt auch Tore schießen", hatte er vor dem Duell mit Wolfsburg gesagt und diesem Vorhaben personelle Konsequenzen folgen lassen: Kreativposten Zalazar kam für den deutlich defensiver orientierten Balanta, dessen Rolle Kral einnahm. Im Sturm begann zudem Frey an Stelle Teroddes.
Wolfsburgs Trainer Niko Kovac sah nach dem 2:4 gegen Bayern München ebenfalls wenig Grund für Veränderungen. Auch er nahm zwei Wechsel vor: Gerhardt kam positionsgetreu im Mittelfeld für Felix Nmecha, Lacroix wich im Zuge einer Systemumstellung auf Viererkette für Flügelstürmer Kaminski.
Arnolds Strafstoß geht an den Pfosten
Im Mittelpunkt stand auf Schalke aber zunächst Kaminskis Gegenstück auf der anderen Bahn, Wimmer. Dieser war im Strafraum der Knappen von Jenz klar am Fuß getroffen worden, was Benjamin Brand und Kollegen zunächst entgangen war. Doch der VAR meldete sich, nach Betrachtung der Bilder folgte korrekterweise der Strafstoß. Kapitän Arnold trat an, verlud Fährmann - doch scheiterte am Pfosten (9.). Die einzige Torannäherung der Gäste im ersten Durchgang.
Wirklich gefährlich wurden aber auch die insgesamt besseren Schalker trotz optischer Überlegenheit nicht. Einsatz, Wille und Einstellung stimmten, der offensive Ertrag fehlte jedoch. Auch, weil es in der 19. Minute keinen Strafstoß auf Schalker Seite gab, als Bornauw in einem Zweikampf mit Frey das Leder an den Arm bekam. So blieb die verheißungsvollste Möglichkeit für Königsblau ein Kopfball Krals, der eine Zalazar-Ecke aus kurzer Distanz unter Druck klar am Kasten vorbeinickte (30.).
Bundesliga, 20. Spieltag
Zwei Schalker jubeln zu früh
Der zweite Durchgang startete mit deutlich mehr Zug zum Tor. Erst legte Kral eine Flanke des nach der Pause eingewechselten Bülters knapp über den Kasten (48.), ehe er das 1:0 bescherte, das aber ob einer Abseitsposition vom VAR einkassiert wurde (52.). Auf Wolfsburger Seite ließ derweil Kaminski die Führung aus, als er Fährmann aus kurzer Distanz anschoss (54.)
Über die gesamte Spieldauer blieben die Hausherren allerdings das bessere Team, nur die Führung wollte nicht gelingen. Auch Jenz scheiterte nach einem unberechtigten Eckball am stark parierenden Casteels (66.), bevor ein zweites aberkanntes Tor durch Frey, vor dem Assistgeber Drexler in der verbotenen Zone gestanden hatte, die Schlussviertelstunde einläutete (76.).
In dieser drängte Königsblau nochmal auf den Dreier, van de Ven konnte einen Treffer Zalazars jedoch im letzten Moment verhindern (82.). So blieb es nach zerfahrenen letzten Minuten und einer ausgedehnten Nachspielzeit mit einigen Verwarnungen bei Schalkes drittem torlosen Remis in Folge.
Für die Schalker geht es am nächsten Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem Auswärtsspiel bei Union Berlin weiter. Die Wolfsburger haben 24 Stunden zuvor RB Leipzig zu Gast.