2. Bundesliga (D)

Braunschweigs Coach Schiele warnt vor "lockenden" Karlsruhern

BTSV-Coach Schiele warnt nach Derby-Sieg vor "lockenden" Karlsruhern

Schiele: "24 Feldspieler auf dem Platz habe ich hier noch nie gehabt"

Hat seit langem personell mal wieder die Qual der Wahl: BTSV-Coach Michael Schiele.

Hat seit langem personell mal wieder die Qual der Wahl: BTSV-Coach Michael Schiele. IMAGO/MIS

Die jüngste Länderspielpause kam Braunschweigs Coach Michael Schiele gerade gelegen. Das enorme Verletzungspech hatte der mit Abstiegssorgen gebeutelten Eintracht in den vergangenen Wochen enorm zugesetzt. Einige wichtige Säulen aus der Hinrunde standen während des kürzlichen Negativ-Laufs (fünf Spiele ohne Sieg) nicht zur Verfügung. Umso wichtiger war der Befreiungsschlag im Derby (1:0 gegen Hannover 96) vor der Länderspielunterbrechung.

Ausruhen können sich die Niedersachsen aber weiter nicht. Neun Spieltage vor dem Saisonende steht der BTSV mit nur einem Punkt Vorsprung zum Tabellen 17. auf dem Relegationsplatz. Zum gerade richtigen Zeitpunkt kommt die Rückkehr einiger Leistungsträger, die sich in der spielfreien Zeit näher heranarbeiten konnten.

26. Spieltag

Schiele hat in der Verteidigung plötzlich die Qual der Wahl

"Wir konnten Spieler, die länger raus waren, noch weiter ranführen. Beispielsweise Filip Benkovic, Brian Behrendt und Philipp Strompf", lautete Coach Martin Schieles frohe Kunde in der Pressekonferenz vor der Partie in Karlsruhe (Samstag, 13 Uhr, LIVE! bei kicker). 

Für den Trainer ein Bild auf dem Trainingsplatz, welches er in seiner bisherigen Eintracht-Amtszeit noch nicht erlebt hatte. "Dass 24 Feldspieler auf dem Platz waren, habe ich hier noch nie gehabt." Plötzlich stellt sich die erste Elf nicht mehr auf Tatsache der Verfügbarkeit auf. "Wir gucken mal, wer morgen alles in den Bus einsteigt", kündigt Schiele an. 

Vierer- oder Fünferkette? - Schiele mag sich nicht festlegen

Man darf auch gespannt sein, ob der 45-Jährige wieder auf die gegen Hannover gewählte Viererkette setzt. Dort stand plötzlich Innenverteidiger Nathan de Medina in der rechten Außenverteidigung auf dem Rasen.

"Das war aufgrund der Konstellation. Wir wollten Größe drin haben, weil der Gegner mit viel Größe und Wucht gekommen ist. Nathan ist einen Tick größer als Jan und Multi" (Anm. d. Red. Jan-Hendrik Marx und Maurice Multhaup), erklärt Schiele die Entscheidung vom letzten Spieltag. Der 25-Jährige habe zudem den Vortritt erhalten, "um die Defensive zu stärken". Auch eine Option beim KSC? Hier wollte sich der Trainer noch nicht festlegen.

Er kann das auf jeden Fall spielen, das hat er gezeigt.

Michael Schiele über De Medinas Aufstellung als Rechtsverteidiger

"Es kann immer wieder sein, dass zwei Offensive gut tun", spielte Schiele auf die zuletzt oft gewählte Fünferkette mit zwei offensiven Außenverteidigern an. Dort könnten dann wieder Multhaup, Marx oder auch Anton-Leander Donkor auflaufen. Aber auch die Viererkette mit De Medina auf rechts hat ihre Bewährungsprobe im Niedersachsen-Derby bestanden. "Er kann das auf jeden Fall spielen, das hat er gezeigt. Seine Aggressivität tut unserem Spiel gut", lobt Schiele De Medina. 

Der gebürtige Heidenheimer Schiele kann sich durch das neu gewonnene Überangebot in der Innenverteidigung auch vorstellen, zentrale Verteidiger auf anderen Positionen starten zu lassen. "Der ein oder andere wird vielleicht auch mal auf einer anderen Position eingesetzt oder erprobt. Um im Mittelfeld mehr Größe zu haben. Wir haben schon damit angefangen, das geht aber auch nicht von jetzt auf nachher." 

Sie sind im Mittelfeld unheimlich ausgebufft, haben Erfahrung drin.

Michael Schiele über den KSC

Um sich im Abstiegskampf ein wenig Luft zu verschaffen, wäre der zweite Sieg in Folge beim KSC Gold wert. Es wäre erst der zweite Siegeslauf mit zwei aufeinanderfolgenden Siegen in dieser Saison. Der bislang einzige gelang im Oktober mit den Erfolgen gegen St. Pauli und in Magdeburg. 

Dabei muss die Eintracht bei formstarken Badenern bestehen, die nach einer starken Serie von fünf Ligasiegen in Serie zuletzt beim Spitzenteam Heidenheim (2:5) verloren. Fußballehrer Schiele erwartet einen sehr eingespielten Gegner. "Sie haben ihr System gefunden, spielen öfter hohes Pressing und verwickeln den Gegner oft in Zweikämpfe. Sie sind im Mittelfeld unheimlich ausgebufft, haben Erfahrung drin", so die lobenden Worte Richtung KSC. 

Schiele warnt vor KSC-Trio

Besonderes Augenmerk legt er auf drei Spieler. "Sie können mit der Schnelligkeit von Fabian Schleusener, Mikkel Kaufmann  und Paul Nebel brutal schnell in die Tiefe umschalten. Vorne drin ist sehr viel Körperlichkeit und Schnelligkeit."

Damit diese drei genannten erst gar nicht zur Entfaltung kommen, dürfe sich seine Elf nicht locken lassen. "Sie wollen dich hinten rauslocken, wollen, dass du presst. Dann kommt ein langer Ball auf den Zielspieler. Dann geht's von da wieder weiter", beschreibt der 45-Jährige die Karlsruher Spielweise. 

Trotzdem ist das klare Ziel, nach dem Derby-Erfolg nachzulegen. "Wir sind auswärts mal wieder dran, wollen punkten. Wir können uns die Punkte nicht nur in den Heimspielen holen", appelliert Schiele.

kon

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