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Schommers: "Das hier ist eine andere Welt"

Debüt wird ein Kellerduell

Schommers: "Das hier ist eine andere Welt"

Wechsel auf der Kommandobrücke: Boris Schommers sieht den 1. FC Düren als "extrem spannendes Projekt". 

Wechsel auf der Kommandobrücke: Boris Schommers sieht den 1. FC Düren als "extrem spannendes Projekt".  imago images/Jan Huebner

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Der Kulturschock ließ sich nicht leugnen. Bei seiner Vorstellung am Dienstagmittag als neuer Cheftrainer des 1. FC Düren räumte Boris Schommers ein: "Ich meine das keineswegs despektierlich, aber Fakt ist: Das hier ist eine andere Welt." Das Einzige, was seine jetzige Station mit seinen drei bisherigen verbinde, sei das "1. FC" im Vereinsnamen.

Der langjährige Jugendcoach des 1. FC Köln war am Bundesliga-Aufstieg des 1. FC Nürnberg 2018 als Co-Trainer beteiligt. In der darauffolgenden Rückrunde übernahm er den Chefposten, konnte den direkten Wiederabstieg aber nicht verhindern. Zuletzt coachte Schommers den 1. FC Kaiserslautern, wo er bis zur Entlassung im September 2020 auf 32 Drittliga-Partien kam.

Mit dem 1. FC Düren wartet nun ein Regionalliga-Aufsteiger, bei dem alles (mindestens) zwei Nummern kleiner ist. Den Weg in die Fußball-Provinz empfindet der Nachfolger des Ende Oktober entlassenen Giuseppe Brunetto (49) keinesfalls als Abstieg: "Düren ist ein extrem spannendes Projekt." Ein Projekt, das erst am Anfang stehe und die langfristige Vision 3. Liga zulasse. Davon zeugt auch die im zweieinhalb Jahre gültigen Vertrag verankerte Aufstiegsprämie. "Mit der Gegenwart hat das aber nichts zu tun", betont Schommers. Diese laute nach nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen Abstiegskampf.

Nach wir vor ohne Sportchef

Auch abseits des Rasens müsse man schleunigst professionellere Strukturen schaffen; der Verein steht nach wie vor ohne Sportchef da. Die wichtigste Personalie ist nun immerhin geklärt. "Boris ist ein Vollprofi", sagt Präsident Wolfgang Spelthahn. Mit seiner Expertise werde der UEFA-Pro-Lizenz-Inhaber dem erst 2017 gegründeten Klub "in jeder Hinsicht guttun". Der zuletzt für drei Spiele als Interimscoach eingesprungene Co-Trainer Carsten Wissing (29) rückt vorerst wieder ins zweite Glied.

Schommers fängt derweil nicht bei null an, zumal er Spieler wie Adam Matuschyk bereits in Köln unter seinen Fittichen hatte. Zudem verfolgte er die Partien in Ahlen (2:1) und gegen Wattenscheid (1:2) live im Stadion, wobei er die Westkampfbahn im jüngsten Heimspiel kurz vor den beiden Gegentoren in der Nachspielzeit verließ. "Boris hat uns bislang nur Glück gebracht", so Spelthahn. Darauf hofft er auch bei Schommers’ Regionalliga-Debüt in Wiedenbrück. Ein Kellerduell, das von gewichtiger Bedeutung ist - fürs Team und für den neuen Coach.

Tim Miebach

Die Trainer in der Regionalliga West