Mit einer stark durchrotierten Elf gingen die Spanier um Trainer Luis de la Fuente ins Auswärtsspiel in Schottland. Im Vergleich zum 3:0 gegen Norwegen begannen die Spanier mit einer neu aufgestellten Abwehr- sowie Offensivreihe. Lediglich die Torhüter-Position mit Kepa und das defensive Mittelfeld bestehend aus Rodrigo und Merino blieben unverändert.
Neu in der Startelf war bei den Gästen damit unter anderem Joselu, der wie Schottlands McTominay im letzten Spiel nach Einwechslung doppelt traf. Der schottische Mittelfeldspieler von Manchester United war einer der drei Wechsel, die Trainer Steve Clarke bei den Gastgebern nach dem 3:0 gegen Zypern vornahm.
Früher Jubel in Glasgow
Und Schottlands Coach sollte mit dieser Entscheidung pro McTominay Recht behalten: Nach einem engagierten Start der Hausherren verlor Spaniens Rechtsverteidiger Pedro Porro in der siebten Minute an der linken Strafraumkante den Ball, und setzte damit unfreiwillig den lauernden Robertson in Szene. Der Kapitän behielt die Übersicht, fand im Rückraum McTominay mit seinem Zuspiel und durfte sich wenige Augenblicke später als Vorlagengeber des Führungstreffers feiern lassen. Entscheidend abgefälscht von Inigo Martinez landete der Ball im Netz.
Munteres Hin und Her in Durchgang eins
Angetrieben von den Zuschauern im ausverkauften Hampden Park verpasste Christie mit einem Linksschuss lediglich rund acht Minuten nach dem ersten Tor beinahe das 2:0. Die unsortierten Spanier hatten in dieser Aktion Glück, dass der Offensivspieler etwas zu ungenau abschloss.
Doch dann kamen die Gäste immer besser ins Spiel und schrammten gleich zweimal hauchzart am Ausgleich vorbei. Erst war es Joselu, der mit einem Kopfball am Querbalken scheiterte (23.), dann köpfte Rodrigo nur wenige Zentimeter über die Latte (29.). Trotz aller Offensivbemühungen konnte sich die "Furia Roja" zur Pause mit dem 0:1-Rückstand allerdings auch glücklich schätzen, nachdem Dykes die große Chance auf das 2:0 liegen ließ (45.+2).
McTominay schnürt den nächsten Doppelpack
EM-Qualifikation, Gruppe A
Bei der Mission, den Ausgleichstreffer zu erzielen, machten die Gäste die Rechnung erneut ohne McTominay - den Mann des Abends. In der 51. Minute fing Tierney erst einen Fehlpass des frisch eingewechselten Carvajals ab, setzte sich anschließend im Eins-gegen-eins durch und brachte den Ball in den Strafraum. Dani Garcia kam lediglich mit dem Oberschenkel an den Ball und legte damit ungewollt für McTominay auf, der per Direktabnahme aus rund acht Metern mit links zum Doppelpack einschob.
Spanien findet keine Mittel gegen Abwehrbollwerk
Infolge des zweiten Treffers übernahm die Furia Roja zwar erneut die Spielkontrolle, große Torchancen blieben aber weitestgehend aus. Mit einem beherzten Auftritt hielten die Schotten auch in der zweiten Hälfte ihren Kasten sauber, ließen maximal Torannäherungen wie zwei Versuche von Iago Aspas (59. und 62.) zu.
Die Hausherren brachten den Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit, und stehen dank der beiden Siege nun an erster Stelle in Gruppe A. Am 17. Juni geht es für die Schotten dann in Norwegen weiter, Spanien trifft zwei Tage zuvor in der Nations League auf Italien.