2. Bundesliga (D)

FCK: Schuster "Das ist schwarz und negativ geredet"

Kaiserslauterns Trainer sieht Bielefeld in der Favoritenrolle

Schuster und die zwei Seiten: "Das ist jetzt relativ schwarz und negativ geredet"

Dirk Schuster peilt mit dem 1. FC Kaiserslautern den Klassenerhalt in der 2. Liga an.

Dirk Schuster peilt mit dem 1. FC Kaiserslautern den Klassenerhalt in der 2. Liga an. Getty Images

Wenn der 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Arminia Bielefeld antritt, schließt sich ein kleiner Kreis. Im Frühjahr 2018 wurde der erstmalige Abstieg des Pfälzer in die 3. Liga durch ein dramatisches 2:3 (nach 2:0-Führung) auf der Alm besiegelt. Der FCK dümpelte im Anschluss jahrelang eine Liga tiefer vor sich, stieg fast nochmal ab, ging insolvent - um sich im vergangenen Sommer fulminant über die Relegation im Unterhaus zurückzumelden

Beim ersten Wiedersehen seit jenem schicksalhaften April-Abend für den FCK sind die Vorzeichen umgekehrt: Die Gäste aus Kaiserslautern stehen nach 14 Spieltagen mit 20 Punkten auf dem Konto sehr solide da. Bielefeld rangiert auf dem letzten Platz und muss den erneuten Absturz in die 3. Liga fürchten.

Wenn man nur die Namen sieht, ist die Favoritenrolle vergeben.

Dirk Schuster über Arminia Bielefeld

Und doch - wie schon häufiger zuletzt - sieht Lauterns Trainer Dirk Schuster seine Mannschaft als Außenseiter. "Von der personellen Situation und Potenzial, das Arminia hat, hat sie überhaupt nichts mit dem Tabellenende zu tun", sagt der 54-Jährige. "Wenn man nur die Namen sieht, ist die Favoritenrolle vergeben. Ohne uns kleiner zu machen, als wir sind."

Der vor der siegreichen Relegation gegen Dresden installierte Coach weiß, was seiner Mannschaft trotz erst zweier Saisonniederlagen noch fehlt. War es vor wenigen Wochen die defensive Anfälligkeit, die in der 0:3-Heimniederlage gegen Jahn Regensburg gipfelte, ist es inzwischen - und mal wieder - die mangelhafte Chancenverwertung, die dem Trainerteam Sorgen bereitetet, speziell nach dem 0:0 gegen Nürnberg. "Das wurmt natürlich. Weil wir viel Aufwand betreiben, um uns diese Chancen herauszuspielen und herauszukämpfen."

Chancenverwertung: Schuster nennt zwei Namen

Terrence Boyd

Die Chancenverwertung bleibt ein Problem: Terrence Boyd (re.) im Spiel gegen Nürnberg. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Schuster ging am Donnerstag sogar erfrischend ehrlich namentlich auf zwei Akteure ein - ohne Groll: Kenny Prince Redondos Großchance, der den komplett freistehenden Jean Zimmer im Heimspiel gegen den Club übersehen hatte, zählt er beispielhaft auf. Und Terrence Boyd, der nicht zum ersten Mal eine Eins-gegen-eins-Situation ungenutzt ließ. "Wir wollen dem aber gar nicht nachtrauern", stellte er klar.

Solche Szenen sollen Anreiz sein, noch intensiver im "Training bei Abschlusssituationen konzentriert" zu arbeiten. Denn klar ist, dass den FCK so mancher Fehlschuss (und ausbleibender finaler Pass) um Punkte und damit um einen noch besseren Tabellenplatz als den gegenwärtigen siebten gebracht haben.

"Darüber denke ich nicht nach", beteuerte Schuster, der zugleich eine ganze Reihe von gegnerischen Großchancen anführte, die den FCK so manchen Zähler hätten kosten können. "Das ist jetzt alles relativ schwarz und negativ geredet, aber bei der Diskussion sollte man beide Seiten betrachten. Wir haben jetzt 20 Punkte, das haben wir uns gewünscht. Das Ziel für die Winterpause war 20 plus x. Da wollen wir jetzt noch den einen oder anderen Punkt zufügen."

Zimmer muss zugucken, Kraus fehlt wohl erneut

Bestenfalls eben schon am Samstag in Bielefeld unter Flutflicht. Nicht mit von der Partie sein können allerdings neben dem langzeitverletzten Anas Bakhat der gesperrte Kapitän Zimmer (5. Gelbe Karte) und wahrscheinlich Abwehrmann Kevin Kraus.

Der Innenverteidiger nahm aufgrund einer anhaltenden Verletzung am Sprunggelenk in dieser Woche nicht am Mannschaftstraining teil, absolvierte aber am Donnerstag eine individuelle Einheit. "Stand heute wird er die Reise nach Bielefeld nicht mit antreten", so Schuster, der aber hofft, dass der Innenverteidiger in der kommenden Woche wieder trainieren kann und in diesem Jahr "nochmal zur Verfügung steht und zumindest auf der Bank" sitzen kann.

pau

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