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"Seriöser und fairer": Wie Chelsea Arsenal bei Mudryk ausstach

Schachtar-Geschäftsführer verrät viele Details

"Seriöser und fairer": Wie Chelsea Arsenal bei Mudryk ausstach

Neu beim FC Chelsea: Mykhaylo Mudryk.

Neu beim FC Chelsea: Mykhaylo Mudryk. IMAGO/Shutterstock

Wenn es dumm gelaufen wäre, müsste Arsenal jetzt nicht nur Mykhaylo Mudryk im Chelsea-Trikot ertragen, sondern hätte auch noch eine Klage am Hals. Sergei Palkin, Geschäftsführer bei Schachtar Donezk, jedenfalls hat verraten, dass die Gunners Mudryk kontaktiert hatten, ohne eine Erlaubnis beim Klub einzuholen - was weit verbreitet, aber dennoch verboten ist. Doch Donezk habe darauf verzichtet, bei der FIFA eine formelle Beschwerde einzulegen, so Palkin.

Es ist nur eines von vielen Details, die Palkin rund um Mudryks 100 Millionen Euro schweren Wechsel zum FC Chelsea erstaunlich offen in einem Interview mit "The Athletic" verrät. Demnach hatte Arsenal, das im Werben um den 22-jährigen Angreifer lange als sicherer Sieger wahrgenommen worden war, exakt so viel Geld geboten wie Chelsea - 70 Millionen Euro als Sockelablöse, 30 Millionen Euro als Boni. Warum nahm Donezk trotzdem lieber die Offerte der Blues an?

"Vor dem letzten Treffen war Arsenal nah dran"

"Ich habe Arsenal häufiger getroffen als Chelsea. Vor dem letzten Treffen war Arsenal nah dran, sogar ein bisschen näher als Chelsea", sagt Palkin. Doch die geplanten Zeitpunkte der Zahlungen und die genauen Inhalte der Boni hätten gegen die Gunners gesprochen. "Sie waren komplett unterschiedlich", so Palkin. "Die Boni sollten irgendwie erreichbar und realistisch sein - sagen wir mal so. Deshalb war Chelsea in diesem Fall in einigen Punkten viel seriöser und fairer."

Unter anderem erhalte Donezk Zusatzzahlungen, wenn Mudryk in seiner Zeit bei Chelsea - und sein Vertrag läuft bis 2031 - Meister oder Champions-League-Sieger werde. Auch die anderen Boni seien "erreichbar", eine medial kolportierte Ballon-d'Or-Klausel dagegen nicht enthalten. Dafür verriet Palkin, dass auch ein Freundschaftsspiel beider Klubs im Vertrag verankert worden sei.

Chelsea habe bereits rund um den Jahreswechsel Kontakt zu Donezk und Mudryk - laut Palkin in dieser Reihenfolge - aufgenommen und ernsthaftes Interesse hinterlegt. Warum hielt sich trotzdem der landläufige Eindruck, Arsenal habe die Nase vorn? "Das liegt daran, dass Arsenal den Spieler fast anderthalb Monate vor uns kontaktiert hat. Können Sie sich vorstellen, dass Mikel Arteta, Oleksandr Zinchenko und der Sportdirektor (Edu, Anm. d. Red.) Sie anrufen? Dass Arsenal Sie fast jeden Tag, alle zwei Tage, alle drei Tage anruft?", so Palkin. Mudryk habe sich dann einige Spiele von Arsenal angesehen (und hatte dies teilweise auch bei Instagram kundgetan). "Aber Verhandlungen sind Verhandlungen."

jpe

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