eSport

Silvesterrandale: Journalistin belebt die "Killerspiel"-Debatte wieder

Realitätsverlust durch Videospiele?

Silvesterrandale: Journalistin belebt die "Killerspiel"-Debatte wieder

Die Rückkehr der "Killerspiel"-Debatte.

Die Rückkehr der "Killerspiel"-Debatte. picture alliance / dpa-tmn

Erstmals seit drei Jahren konnte der Jahreswechsel ohne Corona-Auflagen gefeiert werden. Aus Party wurde jedoch mancherorts Randale: Zivilisten, Rettungskräfte und Polizisten wurden mit Feuerwerkskörpern beschossen.

Warum es zu solchen Ausschreitungen gekommen ist, wird diskutiert - sowohl in privatem als auch öffentlichen Kreis. Der ARD Presseclub widmete diesem Thema am 8. Januar eine Sendung, in der die stellvertretende Chefredakteurin und Leiterin des Hauptstadtstudios des Redaktionsnetzwerks Deutschland, Eva Quadbeck, Videospiele als Argument anführt:

"Bei dem Stichwort 'Enthemmung' würde ich gern noch eine Ergänzung machen: Man darf nicht außer Acht lassen, welche Videospiele gespielt werden. Und mit welchem Realismus dort Menschen sich gegenseitig abschlachten. Und ohne mit der Wimper zu zucken, sitzen eben vor allen Dingen junge Männer vor diesen Spielen und morden und jagen andere. Dass da dann auch die Realität nicht mehr gesehen wird, wenn man auf der Straße steht und teilweise gegen Rettungskräfte oder Polizisten vorgeht, das kann eine Erklärung sein, aber keine Entschuldigung."

Keine Schuldzuweisung, sondern Hinterfragen

Eine Diskussion innerhalb der Sendung auf diese Argumentation fand nicht mehr statt. Dafür entbrannte das Wortgefecht auf Social Media. Unter dem Hashtag der Sendung werden vor allem die oben genannten Aussagen kritisiert. 'Gronkh', einer der bekanntesten und erfolgreichsten Streamer kommentierte: "'Diese Killerspiele sind schuld' ist meiner Meinung nach übrigens genau so tiefgehend eruiert wie 'Diese Ausländer sind schuld'."

Auf einen Post hin, dass diese "Killerspiel"-Debatte seit den 90ern geklärt und widerlegt sei, meldete sich Quadbeck selbst noch einmal zu Wort. Zwar gebe sie den Spielen keine Schuld, "aber sie können Hemmschwellen verschieben." Zudem kritisierte sie das "reflexhafte Bashing" der Community, "wenn die Wirkung der Spiele hinterfragt wird". Auch das nahm die Szene mit Kritik auf.

svg

FIFA 23 TOTY: Raumdeuter und Goalgetter - Die nominierten Stürmer