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So zerstört Overwatch die Overwatch League

Ist der Niedergang selbstverschuldet?

So zerstört Overwatch die Overwatch League

Sind die Entwickler selbst schuld am Popularitätsverlust von Overwatch?

Sind die Entwickler selbst schuld am Popularitätsverlust von Overwatch? Blizzard Entertainment

Die Overwatch League und Overwatch hatten nicht gerade den besten Start in das Jahr 2020. Anfang Februar sah sich die Liga gezwungen, alle Live-Veranstaltungen abzusagen und ihren Zeitplan zu verschieben. Da die Mannschaften unzählige Male aufgefordert wurden ihren Standort zu wechseln, die Trainer gestresst und die Spieler bis an die Grenze des Möglichen gedrängt wurden, wird Overwatch selbst schnell zum Grund dafür, dass es der Overwatch League im Moment nicht so gut geht.

Es wurden schnell verwirrend für Spieler, Fans und Trainer, die Schwierigkeiten hatten, mit dem sich ständig ändernden Zeitplan von Blizzard Schritt zu halten. Spieler sind vom ständigen Reisen erschöpft, Teams müssen sich immer wieder neue Spieler suchen und auch die Fans verstehen letztendlich nicht, wo die Overwatch-Liga eigentlich hinwill.

Auch wenn man nur ungern noch weiter auf die sterbende OWL einschlagen will, müssen wir trotzdem auch über den Exklusivvertrag von Overwatch mit YouTube sprechen. Activision Blizzard hat einen Vertrag unterzeichnet, der die vollen Streaming-Rechte sowohl für Overwatch als auch für Call of Duty eSports-Veranstaltungen an YouTube abtritt. Gut für YouTube, schlecht für die Zuschauer auf Twitch.

Exkurs

Ein kleiner Abstecher weg von der Overwatch League. Overwatch, das Spiel, ist etwas mehr als vier Jahre alt. Es wurde am 24. Mai 2016 veröffentlicht. Activision Blizzard hatte reichlich Zeit, Overwatch zu einem langlebigen Spiel wie dem MOBA-Riesen League of Legends von Riot zu entwickeln. Ja, LoL und Overwatch kommen aus unterschiedlichen Genres, aber Riot Games hat etwas, das Overwatch von Anfang an brauchte: Offenheit.

Es war ein Mangel an Offenheit, der zu einem ziemlich großen Problem wurde und dazu führte, dass viele Spieler gingen, Caster dem Spiel den Rücken kehrten und sich Fans über Änderungen ärgerten, die von vornherein gar nicht nötig gewesen wären. Es ist keine Überraschung, dass es Overwatch nicht so gut geht, wenn zum Beispiel sogar das Weltklassetalent Jay "Sinatraa" Won zu einem Spiel wechselte, das noch gar keine eSports-Szene hat: Valorant. Und erneut, Punkt für Riot.

Vorhang auf

Overwatch leidet unter dem Schicksal des Wandels. Da Unternehmen wie Riot Games schnell expandieren, hat Blizzard Mühe, Overwatch lange genug am Laufen zu halten, bis endlich Overwatch 2 veröffentlicht wird. Und selbst dann ist die größte Neuerung in Overwatch 2 eine Singleplayer-Kampagne. Fraglich, ob das der Overwatch League großartig helfen wird.

Die Overwatch League wird weiterhin ihre engagierte Fangemeinde auf YouTube behalten, aber es sieht so aus, als ob die Sterne für Overwatch nicht allzu gutstehen. Immerhin gibt es seit kurzem eine gute Entwicklung: Die Hero Pools wurden entfernt. Profi-Spieler müssen also nicht mit der ständigen Angst leben, dass regelmäßig vier Helden nicht spielbar sind. Eine dringend benötigte Änderung.

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Sebastian Krznaric