Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique wechselte im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Tschechien im Juni ordentlich durch. Einzig Torwart Unai Simon, Garcia in der Innenverteidigung und Asensio im Sturm waren erneut dabei. Im Mittelfeld sollten es beispielsweise die Jungstars Gavi und Pedri gemeinsam mit Routinier Busquets richten.
Nations League, Gruppe 2, 5. Spieltag
Der Schweizer Coach Murat Yakin dagegen setzte nach dem 1:0-Sieg gegen Portugal auf Kontinuität und Bundesliga-Erfahrung. Nur Vargas vom FC Augsburg kam für Seferovic dazu. Mit Freuler stand zudem nur ein Akteur auf dem Feld, der noch nie in der Bundesliga aktiv war.
Die Partie begann gemächlich, beide Mannschaften ließen die Kugel zu Beginn in den eigenen Reihen laufen. Doch man merkte schnell, dass die Schweizer den zweiten Länderspiel-Sieg gegen Spanien unbedingt wollten und offensiv dann auch gefährlich wurden. Immer wieder war es der auffällige Shaqiri, der seine Kollegen im Angriff in Szene setzte.
Akanji klasse per Kopf
Die entscheidende Aktion des ersten Durchgangs gehörte Verteidiger Akanji, der sich nach einer scharfen Ecke von Vargas gegen Azpilicueta stark durchsetzte und per Kopfball-Aufsetzer einnetzte (21.). Spanien war in der Folge weiterhin offensiv eher blass und meistens in der eigenen Hälfte beschäftigt. Die Eidgenossen kamen kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal gefährlich auf, doch Shaqiris Schuss (43.) konnte Unai Simon parieren.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren etwas aktiver aus der Kabine und wurden direkt über Torres gefährlich, der erst Sommer mit einer Bogenlampe testete (49.) und dann scharf auf Sarabia (52.) flankte. Letzterer konnte aber keinen Profit daraus schlagen. Wenig später machte es sein Kollege aus der Defensive besser: Asensio marschierte erst bis an die Strafraumgrenze und legte dann clever ab auf Jordi Alba (55.). Der hämmerte das Leder ansatzlos von links ins rechte obere Eck.
Spanien bleibt anfällig bei Ecken
Doch die Eidgenossen antworteten prompt - und das erneut nach einer Ecke: Von links kam die Kugel angeflogen, dann rutschte sie über Akanjis Fuß ans Bein von Embolo zu Garcia, der nicht mehr reagieren konnte und sie auch noch ins eigene Tor lenkte (58.). Wenig später wurde es erneut hektisch im Strafraum der Spanier, doch Unai Simon konnte sich im letzten Moment vor Vargas noch auf den Ball stürzen (63.).
In der Folge merkte man den Spaniern zwar den Willen an, die Partie noch zu drehen, doch die Schweiz stand gut gestaffelt und ließ wenig zu. Bis zum Schluss rannte das Team von Luis Enrique auch mit frischen Offensivkräften an, doch nur Carlos Solers Schuss in der Nachspielzeit wurde richtig gefährlich (90.+2) - Sommer parierte stark.
Furia Roja verliert Rang eins an Portugal
Mit dem zeitgleichen Sieg der Portugiesen in Tschechien (4:0) verlor Spanien nicht nur zum zweiten Mal gegen die Schweiz, sondern auch die Tabellenführung der Gruppe 2 in Liga A. Den ersten Sieg der Nati gegen die Iberer gab es übrigens beim ersten Vorrundenspiel der WM 2010.
Spanien hilft nur ein Sieg - Schweiz reicht ein Remis
Die Furia Roja trifft am Dienstag (20.45 Uhr) am 6. Spieltag der Nations League auswärts auf Portugal und muss bei zwei Punkten Rückstand gewinnen , um noch Rang eins und damit das Halbfinale zu erreichen. Die Nati empfängt zeitgleich Tschechien, ein Unentschieden würde für den Verbleib in der Liga A reichen.