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Spaniens Angreifer Asensio bei der WM 2022: Wie im Traum

Real-Stürmer warnt vor Deutschland

Spaniens Angreifer Asensio: Wie im Traum

Spaniens Angreifer Marco Asensio traf im Auftaktspiel gegen Costa Rica.

Spaniens Angreifer Marco Asensio traf im Auftaktspiel gegen Costa Rica. IMAGO/AFLOSPORT

Aus Katar berichtet Jörg Wolfrum

Warnhinweis: Trotz oder gerade wegen des 1:2 der DFB-Elf gegen Japan und des eigenen 7:0 über Costa Rica hat Spaniens Stürmer Marco Asensio vor dem nächsten Gegner Deutschland gewarnt: "Das ist eine starke Mannschaft mit großartigen Spielern. Das wird ein schwieriges Spiel, denn sie spielen einen sehr guten Fußball. Wir nehmen die Sache ernst, und sie werden uns in Schwierigkeiten bringen. Wir werden versuchen zu gewinnen. Wir wollen sicherstellen, dass wir das Achtelfinale erreichen."

Japan ist "sehr gut organisiert und diszipliniert"

Keinesfalls wolle man gegen den letzten Gegner Japan um das Weiterkommen spielen müssen, denn die seien "sehr gut organisiert und diszipliniert".

Und: Man müsse auch gegen Deutschland nicht weniger konzentriert agieren als gegen Costa Rica. "Das Resultat gibt uns aber viel Selbstvertrauen, doch wir werden nicht zu selbstsicher auftreten", da achte schon Nationaltrainer Luis Enrique darauf.

"Wir Stürmer sind die ersten Verteidiger"

Wenn er am Sonntag von der Bank kommen sollte gegen Deutschland, dann sei das eben so. Vielleicht erhält ja Alvaro Morata diesmal den Startelfeinsatz als Neuner, vielleicht muss auch Dani Olmo weichen und Asensio, gegen Costa Rica eine Art falsche Neun, rutscht auf rechts, vieles ist denkbar, gerade bei Luis Enrique. Asensio: "Er sagte mir schon am ersten Tag, dass ich auf verschiedenen Positionen spielen könne." Ohnehin sei es bei der Roja ja so: "Wir Stürmer sind die ersten Verteidiger, das fordert der Coach."

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"Asensio warnt vor Deutschland"

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Bang ist dem offensiven Mittelfeldspieler aber so oder so nicht: "Wir sind eine Mannschaft, alle ziehen an einem Strang und wir spielen gut Fußball." Da musste er dann sogar selbst lachen, weil es fast ein wenig eine Untertreibung war angesichts des Torreigens der Roja gegen die Mittelamerikaner, bei dem Asensio den Treffer zum 2:0 erzielt hatte. Und, das ist ihm besonders wichtig: "Wir verstehen uns richtig gut mit dem Trainer."

"Tolle Ansprache, seine Message kommt an"

Eine eingeschworene Truppe, die nicht nur verbal den wegen seiner kauzigen Art immer auch mal wieder umstrittenen Coach stützt, sondern ihm augenscheinlich in der Tat bedingungslos vertraut. Der 52-Jährige habe eine "tolle Ansprache, seine Message kommt an", auch wenn es sich mal um Kritik handle, sagt Asensio.

Gerade er steht fest zu dem Nationaltrainer, der ihm eine Chance gab, als es etwa vergangene Saison gar nicht gut gelaufen war für den 26-Jährigen bei Real Madrid.

Real schnappte Asensio Barcelona weg

"Ich habe schon viel erlebt", trotz seiner immer noch erst 26 Jahre: Einst war er ein aufstrebender Jungstar, gekommen aus seiner Heimat Mallorca, dann ein Jahr ausgeliehen an Espanyol Barcelona. Real hatte ihn Barca vor der Nase weggeschnappt, 2015 war das, für läppische vier Millionen Euro.

WM 2022

Bei den Madrilenen startete er einst königlich, schien auf dem Weg zum kommenden Superstar, 2017 traf er in einem denkwürdigen Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Bayern München, am Ende stand der Titelgewinn, auch 2018.

2023 läuft sein Vertrag aus, die WM sehe er aber nicht als ein Vorspielen um eine Verlängerung des Kontrakts an. Er habe Aufs und Abs erlebt, gab er am Donnerstag zu, all das habe ihn nur gefestigt, auch menschlich. "Ich weiß, wie es läuft, ich bin selbstkritisch."

Dennoch lebe er momentan einen Traum: "Eine WM zu spielen", davon habe er als Kind, ja genau: geträumt.