Bundesliga (D)

Spielerische Lösung "falscher Ansatz": Magath fordert Kampf

Leichte Entwarnung bei verletztem Stark

Spielerische Lösung "falscher Ansatz": Magath fordert mehr Kampf

Konnte in Leverkusen nicht mit allem zufrieden sein: Hertha-Coach Felix Magath.

Konnte in Leverkusen nicht mit allem zufrieden sein: Hertha-Coach Felix Magath. IMAGO/Revierfoto

"Es war doch wieder wie gewohnt, da hat sich die Bundesliga noch nicht geändert", meinte Felix Magath lächelnd nach seiner ersten Bundesliga-Partie als Coach an der Seitenlinie seit fast zehn Jahren bei "Sky". Gänzlich unzufrieden zeigte sich der neue Hertha-Coach trotz der 1:2-Niederlage im Rheinland nicht: "Wir haben auswärts beim Tabellendritten gespielt, natürlich macht man da vor dem Spiel allen Mut und sagt, dass geht schon - und letztendlich war es ja dann auch so, dass Leverkusen schon deutlich die bessere Mannschaft hat, aber wir eben am Ende auch noch ein, zwei Möglichkeiten hatten. Auch wir hätten ein zweites Tor machen können."

Nicht gefallen hatte Magath indes die Leistung seines Teams vor der Pause: "Wir haben in der ersten Hälfte zu wenig Kampf angeboten und dadurch die Leverkusener spielen lassen. Somit haben sie ein Übergewicht gehabt und waren auch die deutlich bessere Mannschaft. In der zweiten Hälfte haben wir mehr dagegen gehalten, haben ihnen mehr Schwierigkeiten bereitet und somit das Spiel offener gestaltet." Gerade das Kämpferische, vor der Länderspielpause Grundstein zum 3:0-Erfolg gegen Hoffenheim, sei im Abstiegskampf aber essenziell. "Wenn man unten steht, ist man spielerisch nicht so gut. Das ist der falsche Ansatz. Deswegen muss man kämpfen, anders wird man unten nicht rauskommen", so Magath. 

Magath setzt auf kommende Trainingswoche

Aufgrund der Länderspielpause wird Magath seinen kompletten Kader erst ab jetzt wieder vollständig beisammen haben. Ein Umstand, den Magath durchaus beklagt: "Wir hatten natürlich das Problem, dass in der Länderspielpause acht, neun Spieler gar nicht da waren, sodass man im Mannschaftsverbund nicht trainieren und nichts entwickeln konnte. Dass alle bemüht sind, hat man auch heute wieder gesehen. Deswegen kann ich den Spielern auch überhaupt keinen Vorwurf machen."

Angesichts des andauernden Abstiegskampfes und dem anstehenden Aufeinandertreffen mit dem Stadtrivalen Union in der kommenden Woche, setzt Magath daher in Sachen Feinabstimmung voll auf die kommenden Trainingstage. "Das müssen wir jetzt in der kommenden Woche angehen. Denn bis zum Derby müssen wir noch ein bisschen zulegen."

Trotz Bänderverletzung: Hoffnung bei Stark

Auf seine Spieler hat Magath jedenfalls in der kurzen gemeinsamen Zeit einigen Eindruck gemacht. "Ich kann mich noch erinnern, wie er mit Wolfsburg Meister geworden ist, als ich noch ganz klein war. Es ist sehr schön, so jemanden jetzt als Trainer zu haben. Man lernt viel von ihm. Und man merkt, wenn er im Raum ist", meinte etwa Torhüter Marcel Lotka, der nach einer Oberschenkelverletzung von Stammkeeper Alexander Schwolow schon in der Anfangsphase in die Partie in Leverkusen gekommen war. Offensivakteur Vladimir Darida gab derweil an, dass unter Magath nun härter als zuvor trainiert wird. 

Apropos Verletzungen. Nach Schwolow musste in der zweiten Hälfte auch Niklas Stark vorzeitig vom Feld genommen werden, weil dieser von einem harten Schuss von Robert Andrich am linken Knöchel getroffen und dabei unglücklich umgeknickt war. "Absehen kann ich es noch nicht so richtig, aber es schien zumindest nicht ganz so dramatisch, wie es am Anfang aussah. Wir wissen noch nicht ganz genau, ob er sich das Band gerissen oder nur gezerrt hat. Von daher gibt es momentan noch die Hoffnung, dass er nächste Woche vielleicht wieder dabei ist", sagte Magath über die Blessur seines Sechsers, den er im Derby (Samstag, 18.30 Uhr) wohl nur allzu gerne wieder im Aufgebot wüsste. 

jom

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC