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Die turbulenten Tage bei der SpVgg Unterhaching gehen weiter. So wurden die jüngsten Spekulationen um die Zukunft von Sandro Wagner am vergangenen Donnerstag Gewissheit. Für den Trainer ist nach zwei Jahren bei der SpVgg im Sommer Schluss, wie die Hachinger in einer Mitteilung verkündeten. Darin schrieb der Tabellenführer auch, dass der 35-Jährige sich einer neuen Aufgabe widmen werde - spezifischer wurde es nicht. Ein Nachfolger soll aber schon bereitstehen.
Das sagte zumindest Manfred Schwabl nach dem 2:0-Auswärtssieg in Hankofen. Laut dem SpVgg-Präsidenten soll Marc Unterberger der neue Coach werden; der 34-Jährige ist aktuell U-19-Trainer der Hachinger, langjähriger Vereinsmitarbeiter und hat mehrere Junioren-Mannschaften in den höchsten deutschen Spielklassen trainiert.
Der Abschied von Wagner, der 2021 zunächst die Hachinger U 19 trainierte, bevor er im Juli 2021 beim damals aus der 3. Liga abgestiegenen Klub seine erste Trainerstation im Seniorenbereich übernahm, kommt nicht überraschend. Schon etwas länger hatte sich der ehemalige Bundesligastürmer bei Fragen zu seiner Zukunft bei der SpVgg sehr reserviert gezeigt. Nach dem Erfolg gegen Würzburg hatte Wagner sein Ende als Haching-Coach zwischen den Zeilen bereits angedeutet. "Ich habe immer betont, dass ich als Trainer ein Lernender und längst nicht perfekt bin. Genau aus diesem Grund möchte ich im Sommer die Perspektive wechseln und einen Schritt in eine andere Richtung gehen", wird Wagner in der Mitteilung der SpVgg zitiert.
Für Vereinschef Schwabl zählt nach Wagners Abschiedsbekundung erst einmal der Blick auf die laufende Saison. Nach verbleibenden zehn Ligaspielen sollen im Idealfall die Aufstiegsspiele folgen - und dann bei einem Erfolg die Rückkehr in die 3. Liga. "Erst einmal wollen wir alles daransetzen, unseren gemeinsamen erfolgreichen Weg mit der Regionalliga-Meisterschaft zu krönen", sagt Schwabl.
Eile bei der Stadionfrage
Für etwas mehr Überraschung als Wagners Ankündigung hatte tags zuvor eine fraktionsübergreifende Entscheidung im Unterhachinger Gemeinderat gesorgt: Der Stadion-Pachtvertrag mit der SpVgg wurde fristgerecht zum 30. Juni gekündigt. Insbesondere die Verhandlungen der SpVgg mit dem neuen American Football Team der Munich Ravens als potenziellem Untermieter, ohne Kenntnis der Gemeinde, hatte die Politiker der Kommune verstimmt. Die SpVgg, die ursprünglich einen Kauf des Unterhachinger Sportparks für 3,3 Millionen Euro geplant hatte, muss sich Stand jetzt nach einer Heimspielstätte für die kommende Saison umsehen. Im Falle einer Lizenzierung für die 3. Liga muss dies bis zum 1. April erfolgt sein. Es ist also Eile geboten.
Folgt offenbar auf Sandro Wagner: Marc Unterberger, bisher U-19-Trainer der SpVgg Unterhaching IMAGO/foto2press
Was jedoch Hoffnung macht: Der Sprecher des Unterhachinger Rathauses Simon Hötzl äußerte sich positiv gegenüber Verhandlungen mit dem Verein. "Wir haben diesen Termin im Blick", sagte Hötzl auf Anfrage, während die Spielvereinigung derzeit keine Stellungnahmen zu ihrem weiteren geplanten Vorgehen abgeben wollte. Einer zeitnahen Ausarbeitung eines neuen Pachtvertrags mit der SpVgg stehe vonseiten der Gemeinde derzeit also nichts im Wege. "Die Verhandlungen können in den nächsten Tagen beginnen", erklärt Hötzl. Dies setze jedoch "von allen Seiten eine maximale Flexibilität voraus".
Wie bereits in der schriftlichen Erklärung der Gemeinderäte vor der Entscheidung formuliert worden war, sei "die Rettung des Vereins" das Ziel der Kommune. Der Erklärung zufolge beabsichtige die Gemeinde prinzipiell "Nutzungsverträge zu fairen Konditionen für die Liegenschaft Stadion am Sportpark" an die für den Stadionbetrieb zuständige Haching Sportpark GmbH anzubieten. Demnach soll den Verantwortlichen des neuen American-Football-Teams der Munich Ravens ebenso ein Angebot unterbreitet werden. Diese Mannschaft ist ebenfalls gewillt, den Unterhachinger Sportpark für sechs ihrer Heimspiele während der Saison zu nutzen. Im bisherigen Pachtvertrag waren bei den Lärmschutzregelungen für Anwohner nur 18 Partien pro Spielzeit erlaubt gewesen. Zumindest diese Regelung müsste bei Erfüllung der Wünsche beider Teams nun ebenfalls neu geregelt wer- den.
