78 Tage nach dem 1:1 am 32. Spieltag der Vorsaison standen sich St. Pauli und Nürnberg erneut am Millerntor gegenüber. Bei beiden Teams ist in der Sommerpause personell einiges passiert, vor allem im vorderen Bereich. Bei St. Pauli stürmten im 4-4-2 mit Raute Matanovic und Neuzugang Eggestein, der Club begann im 4-2-2-2 ganz vorne mit den beiden Einkäufen Daferner und Duah.
Nach einem nervösen Beginn beider Teams hatten die Gäste nach sieben Minuten die erste Chance der Partie, Auslöser war eine Unstimmigkeit zwischen Smarsch und Medic, die Daferner beinahe nutzte. Aus spitzem Winkel schloss der Angreifer aber zu harmlos ab. Mehr und mehr übernahm der Club in der Folge die Kontrolle, St. Pauli bekam im Mittelfeld kaum mehr Zugriff. Im Strafraum hatten Medic & Co. jedoch alles im Griff, sämtliche Hereingaben der Franken prallten an der FCSP-Defensive ab.
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Nürnberg kam so nur zu Halbchancen, erst schoss Daferner aus acht Metern drüber (14.), wenig später Sörensen nach einer Ecke per Direktabnahme links vorbei (20.). Die Kiezkicker liefen bis dato meist nur hinterher, gingen nach 24 Minuten aber plötzlich in Führung: Irvine köpfte eine Freistoßflanke von Paqarada präzise ins rechte Eck. Mathenia war machtlos.
Fragwürdiger Strafstoß - Nürnberg schaut zu
An Sicherheit gewannen die Hausherren dadurch aber zunächst nicht, es folgten zwei weitere Unstimmigkeiten zwischen Smarsch und seiner Hintermannschaft. Duah (27.) und Daferner (32.) waren jeweils auf der Lauer, der FCSP bekam die Situationen jedoch immer wieder verteidigt, wenn auch mit Glück.
Pech hatte derweil der Club, Schiedsrichter Florian Heft zeigte nach einem Zweikampf im Strafraum zwischen Daschner und Schindler auf den Punkt. Der Kontakt war minimal, die Entscheidung blieb aber bestehen. Paqarada trat an und verwandelte sicher ins rechte Eck - 2:0 für St. Pauli (37.). Damit aber noch nicht genug in Durchgang eins: Weil der Club im Kollektiv zwischenzeitlich das Verteidigen verweigerte, sorgte Daschner aus 15 Metern noch für das 3:0. Mathenia lenkte den Ball an den Innenpfosten, von dort trudelte die Kugel über die Linie (39.).
Duah verkürzt
Robert Klauß reagierte auf den deutlichen Rückstand, brachte zum zweiten Durchgang Wekesser für den harmlosen Duman und stellte auf eine Dreierkette um. Prompt betrug der Rückstand nur noch zwei Tore, da Duah nach einem Steilpass von Nürnberger schnell zum 1:3 traf (46.). St. Pauli reagierte darauf aber gut und verhinderte einen Aufwind der Franken. Zwar hatte der FCN nun wieder mehr Ballbesitz, blieb im Vorwärtsgang aber häufig hängen.
Das änderte sich auch im späteren Verlauf der zweiten Halbzeit nicht, ein Aufbäumen ließen die Franken vermissen. In den letzten Sekunden der Partie wurde es aber dennoch spannend, da Valentini eine viel zu kurze Kopfballrückgabe von Medic zum 2:3 nutzte. Trotz des Treffers in der Nachspielzeit pfiff Referee Heft jedoch zehn Sekunden vor Ende der angezeigten Nachspielzeit ab, St. Pauli rettete die Führung somit über die Zeit.
Der Auftakt war dem FCSP gelungen, am 2. Spieltag wartet nun gleich ein erstes Topspiel am Samstagabend (20.30 Uhr) - es geht zu Hannover 96. Der Club muss sich derweil erst einmal schütteln, am kommenden Wochenende wartet am Samstagmittag (13 Uhr) das Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth.