Wintersport

Steigende Stimmung, Rücktritt und eine 17-Jährige: Momente der WM

Rückblick auf die Planica-Titelkämpfe

Steigende Stimmung, Rücktritt und eine 17-Jährige: Momente der WM

Im Fokus: Slowenische Fans, Hermann Weinbuch und Nathalie Armbruster.

Im Fokus: Slowenische Fans, Hermann Weinbuch und Nathalie Armbruster. imago images (3)

Die Nordische Ski-WM in Slowenien ist vorbei, schon am kommenden Wochenende geht es für die Athletinnen und Athleten im Weltcup weiter. Im beeindruckenden Tal der Schanzen von Planica sorgten nicht nur die Sieger für besondere Geschichten. Das fiel auf bei den Titelkämpfen im Skispringen, Langlauf und in der Nordischen Kombination:

Steigender Stimmungspegel: Weltmeisterschaft in der Wintersport-Hochburg Planica und dann so was: Leere Tribünen und maue Stimmung sorgten in den ersten WM-Tagen für Verwunderung bei Sportlern und Trainern. Was schleppend begann, entwickelte sich dann aber zu einer veritablen Party. Vor allem die beiden Großschanzen-Entscheidungen der Skispringer lockten Tausende Fans ins Stadion. "So habe ich es mir vorgestellt", sagte Karl Geiger nach dem von den Zuschauern euphorisch gefeierten Sieg von Lokalmatador Timi Zajc. "Ein geiles Fest."

Frauen-Power: Auch wenn Geiger und Andreas Wellinger ebenfalls zur starken Medaillenbilanz des deutschen Teams mit insgesamt zwölf Medaillen beitrugen: Mehr noch als die beiden Bayern, die Aufmerksamkeit aus dem Weltcup gewohnt sind, prägten zwei Kolleginnen die WM aus deutscher Sicht. Springerin Katharina Althaus krönte sich zur Dreifach-Weltmeisterin, holte zusätzlich Bronze und feierte ausgelassen mit ihrem eigens angereisten Fanclub.

Räumte ab: Katharina Althaus zeigt ihre drei Goldmedaillen und eine Bronzemedaille.

Räumte ab: Katharina Althaus zeigt ihre drei Goldmedaillen und eine Bronzemedaille. picture alliance/dpa

Schülerin Nathalie Armbruster glänze mit zweimal Silber in der Kombination. Abseits von Schanze und Loipe beeindruckte die meinungsstarke 17-Jährige mit der Lockerheit und Souveränität einer routinierten Sportlerin. Urlaub gab es für sie nach der WM nicht: Direkt von den Titelkämpfen ging's auf Klassenfahrt nach Berlin.

Norwegische Dominanz: Wenig überraschend lag Norwegen auch diesmal im Medaillenspiegel vorne. Vor allem drei Athleten stachen besonders heraus. Kombinierer Jarl Magnus Riiber holte bei vier Starts viermal Gold. Im abschließenden Großschanzen-Einzel am Samstag war sein Vorsprung so groß, dass er auf der Strecke anhalten und sich nach seinen Gegnern umdrehen konnte. Deutschlands Kombinierer Julian Schmid fand die Aktion "scheiße", die Leistung Riibers erkannte er aber an. Im Langlauf holten Johannes Hoesflot Klaebo, Paal Golberg und Simen Hegstad Krüger je dreimal Gold.

Langlauf-Aufschwung: Die harten Jahre im deutschen Langlauf scheinen endgültig vorbei. Nachdem die Langläuferinnen bei Olympia 2022 schon mit Gold im Teamsprint und Silber in der Staffel mächtig aufhorchen ließen, endete nun auch eine WM-Negativserie. Erstmals seit zwölf Jahren durften sich die deutschen Loipen-Asse wieder über Edelmetall bei einer Weltmeisterschaft freuen. Zunächst jubelte die Frauen-Staffel über Silber, tags darauf legten die Männer völlig überraschend Bronze nach. "Es ist gut, dass wir endlich wieder zurück sind und dass hoffentlich eine neue Ära eingeleitet wird", sagte Schlussläufer Friedrich Moch.

Am Saisonende ist Schluss: Während die Langläufer auf den Beginn einer Ära hoffen, endet in der Nordischen Kombination eine. Der langjährige Bundestrainer Hermann Weinbuch hört nach diesem Winter auf, er verkündete dies nach dem letzten WM-Wettkampf seiner Sportler in der ARD. Weinbuch hatte den Trainerposten 1996 übernommen und mit einer kurzen Unterbrechung in den vergangenen 27 Jahren ausgeübt. Dem Deutschen Skiverband (DSV) will der 62-Jährige in anderer Funktion erhalten bleiben. Zudem freut er sich auf mehr Zeit für seine Kinder, Golf und Reisen.

dpa