Dass beide Mannschaften - der VfB im Oberhaus, die Arminia im Unterhaus - jetzt schon mit Abstiegskampf beschäftigt sind, sah man am Mittwochabend in Stuttgart nicht, sie begannen dynamisch und mit offensiver Ausrichtung. Das galt besonders für die Hausherren, die nach dem 4:1-Heimsieg über den VfL Bochum, dem ersten in der Bundesliga, mit komplett neuer Hintermannschaft antraten.
Zwischen den Pfosten durfte Bredlow statt Müller (Bank) ran, davor mussten Stenzel, Karazor und Ito aber Mavropanos (Schädelprellung), Anton (Sperre) und Zagadou (Kopfschmerzen) ersetzen. Im Mittelfeld erhielt außerdem Führich den Vorzug vor Ahamada (Bank). Und vor allem der Stuttgarter Antreiber spielte sich in den Fokus: Führich schoss Fraisl mit zwei strammen Abschlüssen warm (10., 13.) und deutete damit an, was wenig später passieren sollte.
Stuttgart spielt sich in einen Rausch
Bielefeld, im Vergleich zur 0:2-Auswärtsniederlage bei Hannover 96 mit Prietl, Consbruch und Klimowicz statt Lepinjica, Okugawa (beide Bank) und Vasiliadis (nicht im Kader), kam am Neckar völlig unter die Räder. Nach einer Viertelstunde spielte sich der VfB in einen Rausch, den die Schwaben auch in Tore ummünzten: Zuerst kamen Stenzel (20.) und Endo (24.) nach zwei Ecken schon sehr einfach zum Erfolg, kurz darauf gelang Pfeiffer ebenfalls ohne großen Widerstand aus kurzer Distanz sein erster Pflichtspieltreffer für den VfB (29.).
Die Ostwestfalen, die durch einen Konter-Abschluss der Stuttgarter Leihgabe Klimowicz in der Anfangsphase noch am gefährlichsten geworden waren (5.), mussten sich schon früh um Schadenbegrenzung kümmern. Doch noch vor der Pause fiel der vierte Gegentreffer, weil Silas eine Sosa-Flanke per Aufsetzer direkt in die Maschen schoss (39.).
DFB-Pokal - 2. Runde
Guirassy zum halben Dutzend
Mit Wiederbeginn brachte DSC-Coach Daniel Scherning drei Neue, die am Spielverlauf aber überhaupt nichts ändern konnten. Weiterhin spielte eigentlich nur der berauschte VfB, für den der herausstechende Führich Pfeiffer einen zweiten Treffer auflegte (52.).
Spätestens mit dem 5:0 war auch der letzte Zweifel ausgeräumt. Schlimmeres verhinderte noch DSC-Keeper Fraisl, der Millots Abschluss an den Pfosten lenkte (56.). Doch was half das schon - Stuttgart spielte das Spiel seiner bisherigen Saison, bei Bielefeld lief selbstredend kaum etwas.
Und so kam eben eine dieser extrem einseitigen Partien dabei heraus, in der schließlich der eingewechselte Guirassy mit einem schönen Linksschuss das halbe Dutzend voll machte (67.). Und es hätten noch weitere Tore fallen können, während sich der Ehrentreffer der Arminen nur kurzzeitig mal angedeutet hatte.
Der VfB Stuttgart ist am Samstagnachmittag im Ligabetrieb ab 15.30 Uhr zu Gast in Dortmund. Bielefeld empfängt am Abend ab 20.30 Uhr den FC St. Pauli.