Nach dem späten Schock am Sonntag, als der HSV nach dem 1:0-Sieg in Sandhausen zu früh den vermeintlich direkten Aufstieg feierte, ging das Relegations-Hinspiel gegen den VfB Stuttgart direkt schlecht weiter. Nach nicht einmal einer Minute lagen die Rothosen nämlich schon mit 0:1 hinten: Mavropanos köpfte nach einer Sosa-Ecke recht frei ins rechte Eck ein.
Stuttgart dominiert nach Blitzstart, lässt aber einiges liegen
Die Schwaben, die zwar nach 1:1 gegen Hoffenheim auf Stammkeeper Bredlow (Innenbandzerrung) verzichten mussten - außerdem spielte Millot anstelle von Silas -, waren auch in der Folge das spielbestimmende Team. Der Bundesligist trug seine Angriffe meist über links über die agilen Führich und Sosa vor. Ersterer scheiterte aus spitzem Winkel an Heuer Fernandes (9.).
Alleine Guirassy hätte innerhalb weniger Minuten auf 3:0 stellen können, schob den Ball aber weder nach Vagnomans tollem Steckpass im Eins-gegen-eins mit Heuer Fernandes präzise ins Eck (23.), noch kurz darauf an einem von Reis an Millot versuchten Foulelfmeter (27.). Beide Male hielt der Keeper seinen HSV im Spiel. Genau wie bei Führichs wuchtigem Abschluss (29.).
Die Hamburger, bei denen die zuletzt gesperrten Reis (5. Gelbe Karte) und Jatta (Gelb-Rot) für Benes (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Königsdörffer in der Startelf standen, taten sich vor allem im Spiel nach vorne schwer. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurde das Spiel des HSV etwas mutiger. Mehr als ein Abschluss von Dompé neben das Tor (38.) war aber nicht drin - auch wenn Bredlow-Vertreter Müller es kurz zuvor mit einem verspäteten Abspiel etwas spannend gemacht hatte: Jatta war dazwischen, Anton blockte Glatzels Schussversuch (35.).
Bundesliga-Relegation 2023
Mavropanos verpasst vor der Pause - Doppelschlag nach Wiederanpfiff
Gefährlicher blieb der VfB, der sich aber ankreiden lassen musste, aus seinen guten Gelegenheiten nicht mehr gemacht zu haben. Mavropanos setzte einen Kopfball nach Sosa-Freistoß knapp neben den Kasten (45.+1).
Im zweiten Durchgang holten die Schwaben mit einem Doppelschlag das Verpasste dann schnell nach. Erst traf Ex-Hamburger Vagnoman nach einem schönen Spielzug über Führich und Millot (51.), dann durfte auch Guirassy endlich jubeln. Der Angreifer verlängerte eine Ecke von Sosa ins rechte Eck zum 3:0 (54.).
Der HSV musste in dieser Phase aufpassen, nicht im Hinspiel schon alles zu verspielen - und die Hamburger wurden in der Folge auch aktiver. Müller verhinderte mit starker Beinabwehr gegen Glatzel das 1:3 (58.).
Suhonen kommt und fliegt
Eine Aufholjagd starteten die Rothosen aber nicht mehr, vielmehr agierten sie in der Schlussphase zu zehnt. Der neun Minuten zuvor erst eingewechselte Suhonen trat Vagnoman mit offener Sohle rüde auf den Oberschenkel und sah glatt Rot (69.).
In der Schlussphase wurde das Spiel recht zerfahren, im Griff hatte der VfB dennoch nahezu alles. Die eingewechselten Tiago Tomas (82.) und Pfeiffer (89.) hatten wie Endo (83.) Mavropanos (90.+1) weitere Gelegenheiten für die Schwaben.
Die Hamburger hingegen schleppten sich ins Ziel und brauchen am Montag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) im heimischen Volksparkstadion fast schon ein Wunder.