Nach dem 3:2-Heimsieg gegen Atalanta Bergamo am vergangenen Samstag und genau eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten Champions-League-Finale gegen Manchester City, das nach dem FA-Cup-Triumph weiter vom Triple träumt, ging Inter-Coach Simone Inzaghi das letzte Ligaspiel mit vielen Stammkräften an.
Dem 38-jährigen Samir Handanovic, der die Nerazzurri nach elf Jahren im Sommer verlassen wird, gönnte er sein "Abschiedsspiel". Gosens, der von Bundestrainer Hansi Flick für die kommenden Länderspiele nominiert wurde, stand ebenso in der Anfangsformation.
Serie A, 38. Spieltag
Inter hatte gleich zu Beginn viel Ballbesitz, den ersten vielversprechenden Ansatz erstickte Lautaro Martinez im Keim, weil er eine perfekte Vorarbeit von Lukaku unsauber verarbeitete (6.). Kurz darauf gab Ricci den ersten kleinen Warnschuss der Hausherren ab (13.). Ein Raunen ging durchs Stadion, als Lukaku in der 32. Minute auch von zwei ihn bearbeitenden Verteidigern nicht gestoppt werden konnte - der Ball aber rauschte knapp rechts vorbei.
Milinkovic-Savic unglücklich
Ein Distanzschuss sorgte schließlich für die Erlösung, die zugleich bereits die Entscheidung in diesem Spiel bedeuten sollte: Brozovics überraschender Schuss aus der Drehung überwand Keeper Milinkovic-Savic, der keine glückliche Figur machte (37.).
Nach dem Seitenwechsel wirkte Inter schläfrig, weswegen Inzaghi recht zügig (55.) mit einem Doppelwechsel reagierte: Dzeko, einer dieser Joker, verpasste nur um Zentimeter einen Traumeinstand (56.). Kurz darauf ließ der freistehende Gagliardini das zweite Tor des Abends nach einem Freistoß liegen (59.). Im Gegenzug hatte der ebenfalls eingewechselte Karamoh Turins bis dato beste Chance, scheiterte aber am blitzschnell abtauchenden Handanovic (60.).
Cordaz gleich gefordert
Fünf Minuten später bekam eben jener seinen großen Moment: Inzaghi wechselte den erfahrenen Keeper aus, dieser durfte sich vom mitgereisten Anhang ausgiebig feiern lassen. Vertreter Cordaz bekam keine Eingewöhnungszeit, in der 71. Minute hielt er mit einem überragenden Reflex gegen Sanabria die Führung fest. Die Partie wogte nun hin und her, Chancen häuften sich. Die dickste Möglichkeit hatte erneut Dzeko, dessen Schuss den linken Pfosten küsste (80.).
In der Nachspielzeit hätte Sanabria noch in Inters Suppe spucken können, doch nach überragender Vorarbeit von Schuurs ließ der Paraguayer die nächste 100-prozentige Chance leichtfertig liegen (90.+2). So blieb es beim knappen 1:0 für die Nerazzurri.
Für den FC Turin ist die Saison damit beendet. Für Inter steht unterdessen noch das wichtigste Spiel der Saison an: Am kommenden Samstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) treffen die Nerazzurri in Istanbul auf Manchester City im Finale der Champions League.