WM

WM 2022: Tränen und dicker Knöchel bei Brasiliens Neymar

Brasiliens Teamarzt gibt erste Entwarnung

Tränen und dicker Knöchel: Wie schlimm ist es bei Neymar?

Geschwollener rechter Knöchel: Neymar musste gegen Serbien ausgewechselt werden.

Geschwollener rechter Knöchel: Neymar musste gegen Serbien ausgewechselt werden. Getty Images (2)

Er gab drei Torschüsse und drei Torschussvorlagen ab, sammelte 81 Ballkontakte, nur 33 seiner 42 Pässe kamen an, die Zweikampfquote von 45 Prozent dürfte ihn auch nicht zufriedengestellt haben. Neymar hatte am Donnerstagabend im Lusail Iconic Stadium allerdings ganz andere Sorgen. Brasiliens Superstar schossen beim Stand von 2:0 für die Südamerikaner Tränen in die Augen - weil er nach 79 Minuten verletzungsbedingt für Antony hatte ausgetauscht werden müssen.

Das rechte Fußgelenk wurde mit Eis gekühlt, später tauchten Bilder von einem dick geschwollenen Knöchel auf. Wie schlimm hat es den wichtigsten Offensivspieler der Seleçao wirklich erwischt? Die Reaktion von Neymar lässt jedenfalls nichts Gutes erahnen. Insgesamt neun Fouls musste Neymar einstecken, in etlichen harten Zweikämpfen nahmen ihn die Serben zum Teil heftig ran.

Am späteren Abend berichtete Brasiliens Teamarzt Rodrigo Lasmar von einer Verstauchung des rechten Sprunggelenks. "Wir haben sofort mit der Behandlung begonnen, als er noch auf der Bank saß. Und wir haben die Behandlung in der Kabine fortgesetzt", berichtete Lasmar. "Wir müssen jetzt 24 bis 48 Stunden warten, bis wir Näheres sagen können. Wir haben noch keinen MRT-Termin." Nationaltrainer Tite versprühte auf der Pressekonferenz Optimismus, dass Neymar die WM weiterspielen könne.

Brasiliens Reservisten scharren mit den Hufen

Ob weitere Turnierauftritte des Dribbelkünstlers in Gefahr sind, wird das Thema der kommenden Tage sein. Am Donnerstag stand Neymar allerdings ohnehin im Schatten eines anderen brasilianischen Angreifers: Richarlison schwang sich mit seinem Doppelpack zum Matchwinner auf. Dem ersten Treffer nach 62 Minuten, den Neymar mit eingeleitet hatte, ließ der Stürmer von Tottenham Hotspur ein echtes Zaubertor folgen. Elf Minuten nach der Führung nahm Richarlison den Ball genial mit und vollstreckte per Seitfallzieher.

Bereits am Montag (17 Uhr, LIVE! bei kicker) wartet auf Brasilien das wohl wichtigste Gruppenspiel. Die Schweizer, kommender Gegner der Seleçao, haben ihr Auftaktmatch ebenfalls gewonnen. Ex-Gladbacher Breel Embolo (jetzt AS Monaco) erzielte das goldene Tor beim 1:0-Erfolg gegen Kamerun.

Ob Neymar mitwirken kann, bleibt abzuwarten. Mögliche Vertreter scharren aber ohnehin mit den Hufen: Von der Bank kamen gegen Serbien mit Rodrygo (Real Madrid), Antony (Manchester United), Gabriel Jesus und Gabriel Martinelli (beide Arsenal) internationale Topstars. An der Tiefe in Brasiliens Kader besteht kein Zweifel. An der Qualität Neymars als Unterschiedsspieler aber auch nicht.

msc