Bundesliga (D)

Tuchels erste Bayern-Woche - und das Gespräch mit Uli Hoeneß

"Ich gebe mein Bestes, um gut auf seinen Klub aufzupassen"

Tuchels erste Bayern-Woche - und das wichtige Gespräch mit Hoeneß

Zum Auftakt die Wochen der Wahrheit: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.

Zum Auftakt die Wochen der Wahrheit: Bayern-Trainer Thomas Tuchel. IMAGO/Eibner

Seine erste Woche beim FC Bayern ist rum. Es waren anspruchsvolle sieben Tage für Thomas Tuchel, wie er selbst verrät. "Work, eat, sleep, repeat" - also arbeiten, essen, schlafen und alles wieder von vorne -, so beschreibt der neue Chef-Trainer der Münchner diese erste Woche. "Trainingsmäßig mit der Mannschaft fühlt es sich an, als hätten wir nur einen Tag gehabt", erklärt er dann detaillierter: "Von der Anzahl der Gespräche, Eindrücke, Feedback, Aufgaben, von organisatorischen Dingen über Trainingsplanung, die Besprechungen vorbereiten - erst waren wir zu zweit, jetzt sind wir Gott sei Dank zu dritt im engsten Trainerteam, hoffentlich sind wir bald zu viert - hat es sich angefühlt wie ein Monat Arbeit. Ich war am Abend gut müde."

Was Tuchel mit Hoeneß besonders wichtig war

Egal wie herausfordernd es auch gerade ist für ihn beim FC Bayern, "gleichzeitig ist es das Beste, was es gibt", sagt Tuchel: "Ich bin sehr dankbar, auf diesem Niveau die Verantwortung zu bekommen, diese Mannschaft zu trainieren. Es gibt mir so viel Energie, ich spüre, dass es mein Leben deutlich bereichert." Diese neue Aufgabe, das Umfeld, die sportliche Ausgangslage. All das gefällt dem 49-Jährigen, der nach dem Klasse-Auftritt bei seiner Präsentation auch an diesem Freitag bei der Pressekonferenz wieder einen hochkompetenten, sehr überlegten, empathischen und rhetorisch starken Eindruck hinterließ. Beeindruckend souverän.

Und feinfühlig, wie seine Aussage in Richtung Uli Hoeneß, dem Ehrenpräsidenten, zeigt. Es sei für den Neu-Coach von enormer Bedeutung gewesen, die Unterstützung von Hoeneß zu bekommen. Schließlich "ist er immer noch Uli Hoeneß", betont Tuchel: "Der FC Bayern ist Uli Hoeneß und Uli Hoeneß ist der FC Bayern." So weit nichts Neues. Aber zu sagen, "es war mir ein großes Anliegen, vor meiner Unterschrift mit ihm zu sprechen", beweist Größe. Umso glücklicher macht es Tuchel dann auch, dass "wir in dieser Woche die Möglichkeit hatten, persönlich kurz miteinander zu reden. Das ist mir sehr wichtig. Weil ich ihm auch sagen und ihn wissen lassen wollte, dass ich mein Bestes gebe, um gut auf seinen Klub aufzupassen. Es war mir sehr wichtig, dass er das von mir hören sollte."

Neben dem Platz machte Tuchel in dieser vergangenen Woche schon sehr viel sehr gut. Jetzt muss es noch auf dem Feld stimmen. Sein Start könnte kaum brisanter sein, wenn die Münchner am Samstag, um 18.30 Uhr, Tabellenführer Borussia Dortmund empfangen.

Georg Holzner