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Nach 3:0 in der Türkei: DFB-Frauen für die WM qualifiziert
Doppelschlag nach der Pause ebnet den Weg
Nach 3:0 in der Türkei: DFB-Frauen für die WM 2023 qualifiziert
Einen Spieltag vor Ende der Gruppenphase hat sich die deutsche Nationalmannschaft für die WM 2023 in Australien und Neuseeland qualifiziert. Ein 3:0-Sieg am Samstag in der Türkei machte schließlich alles klar.
Bei der WM dabei: Deutschland gewann am Samstag in der Türkei.
AFP via Getty Images
Vor dem Spiel gab es eine schöne Geste der deutschen Mannschaft: Alle Spielerinnen posierten für ein Foto, es wurde das Trikot von Torfrau Ann-Katrin Berger hochgehalten, bei der der Krebs zurückgekehrt ist und die deswegen nicht im Kreise der Nationalmannschaft weilen kann. Die Spielerinnen denken an ihre Mitspielerin und sind in dieser schweren Zeit an der Seite der Keeperin.
Es entwickelte sich das prognostizierte Spiel, die Türkei zog sich weit zurück und die DFB-Frauen mussten Lösungen finden. Die deutsche Mannschaft hatte also sehr viel Ballbesitz und kam durch Dallmann (12., Schuss wurde geblockt) und Popp (19., scheiterte aus spitzem Winkel an Türkeis Torfrau Akgöz) zu ersten Chancen.
Giulia Gwinn - Wie schaffst du es so authentisch zu bleiben?
„Ich möchte mich als Person nicht verändern!“ Seit ihrem Tor bei der WM 2019 in Frankreich ist sie eines der bekanntesten Gesichter des Frauenfußballs: Giulia Gwinn. Wir treffen die Rechtsverteidigerin am Campus des FC Bayern München und es wird schnell klar, der Trubel um ihre Person ist ihr nicht wichtig, sie mag es bodenständig. Humorvoll berichtet sie über ihre perfekte Kindheit mit 3 Geschwistern und erzählt, warum sie früher nur mit den Augen blinzeln musste um alles zu bekommen, worauf ihre Brüder eifersüchtig waren und wieso sie nach dem gemeinsamen Kicken auch mal eine blutige Nase hatte. Auf diese familiäre Unterstützung konnte sie auch während der schwierigsten Phasen ihrer Karriere bauen: 2 Kreuzbandrisse mit gerade einmal 24 Jahren! Gwinn erklärt, warum sie trotzdem nie ans Aufhören gedacht hat und welche Rolle der eigene Antrieb und die Taktik der kleinen Schritte bei ihren Comebacks gespielt haben.
Darüber hinaus diskutieren wir über ihre Social Media Präsenz und ihre Bekanntheit: Wie versucht sie authentisch zu bleiben? Warum ist es ihr so wichtig ein Vorbild für junge Mädchen zu sein? Und wie sehr nervt es sie manchmal nur auf ihr Äußeres reduziert zu werden?
Natürlich sprechen wir mit der Nationalspielerin auch über die erfolgreiche Olympia Qualifikation. Gwinn erklärt, warum selten jemand Werte so authentisch vermittelt hat wie Horst Hrubesch, wieso es mit dem kommenden Trainer Christian Wück auch darum gehen wird eine neue Identität zu entwicklen und wie sie eigentlich zur Elfmeterschützin der DFB-Elf geworden ist. Außerdem gibt sie uns exklusive Einblicke in das Innenleben des FC Bayern: Warum organisieren sie und Klara Bühl so gerne Mannschaftsabende? Wieso zählt der Klub momentan zu einer der heißesten Adressen im internationalen Fußball? Und welchen Kommentar bekommt man, wenn man in der Kabine eine Jeans trägt?
Aber dabei blieb es erstmal, es geriet zum Geduldspiel für die deutsche Mannschaft, die gegen kompakt stehende Gastgeberinnen wenig Ideen im Offensivspiel hatte. Und so sprang bis zur Pause bis auf eine Chance von Bühl (37.) auch nichts mehr für die Favoritinnen heraus. Für die Türkei, die das Hinspiel noch mit 0:8 verloren hatte, war dieses Ergebnis zur Pause ein Erfolg.
Doppelschlag ebnet den Weg zum Sieg
Nach der Pause sollte der deutschen Mannschaft ein Elfmeter helfen, denn Seker bekam die Flanke von Dallmann an den linken Arm. Den fälligen Strafstoß verwandelte Rauch sicher zum 1:0 (57.). Die DFB-Frauen blieben nun gleich dran - und führten rasch mit 2:0: Bühls Schuss vom Sechzehner schlug trocken rechts unten ein (60.). Somit war der Vizeeuropameister ganz klar auf WM-Kurs.
An dieser Niederlage gab es auch nichts mehr zu rütteln, die Türkei war offensiv komplett harmlos und stellte die deutsche Mannschaft vor keinerlei Probleme. Die DFB-Frauen spielten es souverän zu Ende, die eingewechselte Schüller stellte sogar noch auf 3:0 (77.). Mit diesem Dreier qualifizierte sich Deutschland einen Spieltag vor Ende der Gruppenphase für die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland.
Durch die erreichte WM-Qualifikation ist das letzte Gruppenspiel der Qualifikation am Dienstag (18.30 Uhr) in Bulgarien sportlich wertlos. Aber natürlich will die Mannschaft von Voss-Tecklenburg weiter Werbung in eigener Sache betreiben.