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U-21-Delegation gedenkt den Hillsborough-Opfern

"Es ging auch darum, den Jungs zu zeigen, was damals passiert ist"

U-21-Delegation gedenkt den Hillsborough-Opfern

Die deutsche U 21 gedenkt den Hillsborough-Opfern.

Die deutsche U 21 gedenkt den Hillsborough-Opfern. Thomas Böcker/DFB

Am morgigen Dienstagabend steht für die DFB-Junioren das Kräftemessen mit dem englischen Nachwuchs im Fokus (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker). Am gestrigen Sonntag hatte sich die U-21-Delegation derweil mit einem besonders tragischen Ereignis beschäftigt, dass das sportliche Geschehen auf dem Rasen vollständig in den Hintergrund gerückt hat - der Hillsborough-Katastrophe. Im April 1989 starben beim FA-Cup-Halbfinale zwischen Liverpool und Nottingham auf einer Stehplatztribüne im Stadion von Uniteds Nachbarklub Sheffield Wednesday 96 Menschen. Im Juli 2021 ist ein 97. Opfer an den Folgen der beim Zuschauerunglück erlittenen Verletzungen gestorben.

"Die Denkmalstätte liegt auf dem Weg zu unserem Trainingsplatz. Da wollten wir es uns nicht nehmen lassen, an einem solchen Ort Präsenz zu zeigen und die Erinnerung zu bewahren", erzählte U-21-Trainer Antonio Di Salvo am Montagnachmittag: "Es ging auch darum, den Jungs zu zeigen, was damals passiert ist. Es war eine Tragödie und Katastrophe, inzwischen weiß man, dass es in diesem Fall eine schlechte Kommunikation und ein Fehlverhalten der Polizei war. Es war uns wichtig, den Toten zu gedenken, aber auch den Angehörigen der Opfer, die großes Leid erfahren haben. Teilweise sind Kinder gestorben, das jüngste Opfer war zehn Jahre alt."

DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann schilderte Spielern, Trainer, Betreuern und Begleitern vor Ort die schlimmen Ereignisse, in deren Folge vor allem in England Stehplätze und Zäune abgeschafft wurden. In Abwesenheit des etatmäßigen Kapitäns Jonathan Burkardt legten die Vertretungsspielführer Malick Thiaw und Angelo Stiller einen Gedenkkranz am Hillsborough-Memorial nieder.

Carsten Schröter-Lorenz