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NFL, Week 11: Irrer Patriots-Triumph - Eagles siegen spät

NFL, Week 11: Bills müssen auswärts ran und drehen nach Rückstand auf

Und tschüss! Verrückter Patriots-Triumph - Hurts läuft die Eagles zum Sieg

Hat nicht nur sechs Super-Bowl-Siege vorzuweisen, sondern nun auch 14 Siege über die Jets am Stück: Patriots-Erfolgstrainer und "Dämon" Bill Belichick.

Hat nicht nur sechs Super-Bowl-Siege vorzuweisen, sondern nun auch 14 Siege über die Jets am Stück: Patriots-Erfolgstrainer und "Dämon" Bill Belichick. Getty Images

Nummer 14: Der Patriots-Fluch der Jets geht weiter

"Ein Dämon namens Bill Belichick": Die New York Jets (6:4) sind seit vielen Jahren schon nicht mehr gut auf den Head Coach der Patriots (6:4) zu sprechen. Und das hat seine Gründe: Mit 13 Niederlagen am Stück war das in dieser Saison gerade in der Defensive sehr starke Team aus dem "Big Apple" gen Foxboro gestartet, um diesen Fluch endlich mal zu bannen und selbst mal wieder feiern zu können. Allein es wurde wieder nichts gegen ein vom sechsmaligen Super-Bowl-Siegertrainer aufgestellten Team.

Dabei durfte im Gillette Stadium lange auf ein Erfolgserlebnis gehofft werden. Denn Pats und Jets verwickelten sich hier im Grunde die vollen 60 Minuten lang in eine reine Abwehr- und Punt-Schlacht. New Yorks Punter Braden Mann musste zehnmal das Ei durch die Lüfte feuern, sein Gegenüber Michael Palardy siebenmal. Fast 800 Yards schossen die beiden insgesamt heraus, während etwa Jets-Quarterback Zach Wilson gerade einmal neun von 22 Versuchen für kümmerliche 77 Yards hinbekam. New Englands Mac Jones (246 Yards) war hier immerhin etwas besser unterwegs, richtig was zustande brachte aber auch er nicht - genauso wenig wie Running Back Damien Harris (65).

Und so sah es beim Stand von 3:3, der schon weit vor der Halbzeitpause Bestand gehabt hatte, lange Zeit nach einer Verlängerung aus. Genauer gesagt bis unmittelbar vor Spielende und dem dann in der Theorie folgenden Overtime-Startschuss. Dazu kam es aber nicht, weil eben nach New Yorks zehntem Punt Patriots-Returner Marcus Jones Lust auf Action hatte - und tatsächlich nach dem Catch an Freund wie Feind für volle 84 (!) Yards bis in die Endzone durchsprintete. Fünf Sekunden vor Ablauf der Uhr war er also doch noch gelungen, der erste Touchdown dieser Partie - 10:3-Sieg und die Fortsetzung der Pats-Serie auf nunmehr 14 Erfolge über die Jets am Stück inklusive.

Umzug, Rückstand - und doch ein Bills-Sieg

Heftige Schneefälle haben kurz vor Thanksgiving Teile des US-Bundesstaates New York lahmgelegt und mehrere Menschenleben gefordert. Zeitweise fiel mancherorts mehr als 15 Zentimeter Schnee pro Stunde, berichtete die "New York Times". Rund zwei Meter Schnee waren laut Nationalem Wetterdienst bis Sonntagmorgen (Ortszeit) etwa auf die Stadt Orchard Park südlich von Buffalo niedergegangen. Das hatte auch nach sich gezogen, dass das Heimspiel der Bills gegen die Browns (3:7) kurzerhand quasi einmal den Lake Erie entlang über 400 Kilometer weit weg nach Detroit in die Heimstätte der Lions, das überdachte Ford Field, verlegt worden war.

Und die schon zuletzt etwas schwächelnden Mannen aus Buffalo fanden hier nicht gut ins Spiel, lagen zu Beginn des zweiten Viertels mit 3:10 zurück. Weil aber Kicker Tyler Bass einen starken Tag erwischt hatte und bis zum Ende fünf Field Goals verwandelte, Star-Quarterback Josh Allen einmal seinen Top-Receiver Stefon Diggs fand und Running Back Devin Singletary in die Endzone huschte, konnten die Bills ihre vorhandene Qualität doch noch "in die Halle" bringen. 31:23 hieß es am Ende - Bilanz auf 7:3 verbessert.

Etwas erstaunlich dabei: Während Bills-Quarterback Allen insgesamt recht unscheinbar für seine normalen Verhältnisse auftrat (nur 197 Yards und eben einen TD-Pass), gewann sein Gegenüber Jacoby Brissett das Duell klar (324 Yards, drei TDs), verlor aber eben das Spiel.

Rams wie Packers: Play-offs in akuter Gefahr!

Die Los Angeles Rams müssen immer mehr Abstand vom Traum der Titelverteidigung nehmen. Denn selbst das Minimalziel der Kalifornier, die Play-off-Teilnahme, rückte an diesem Sonntag in noch weitere Ferne. Mit 20:27 verlor der ohne den verletzten Star-Receiver Cooper Kupp auftretende NFL-Champion bei den selbst schwächelnden Saints (4:7) und rutschte auf 3:7.

Während New Orleans' Spielmacher Andy Dalton mit 260 Yards und drei Touchdowns überragte, musste L.A. auf Star Matthew Stafford (159 Yards, zwei TDs) im zweiten Abschnitt größtenteils verzichten - Verdacht auf abermalige Gehirnerschütterung. Ersatzmann Bryce Perkins ermöglichte mit guten Aktionen zwar das Field Goal zum 20:27, der folgende Onside Kick misslang aber. Bei nun vier Niederlagen am Stück ist die Endrunde nur noch mit einem großen Kraftakt zu erreichen - ähnlich zu der Situation der strauchelnden Packers.

Detroits Serie, ein NFL-Return-Rekord und späte Eagles

Der deutsch-amerikanische Wide Receiver Amon-Ra St. Brown (23) kommt mit den Detroit Lions immer besser in Schwung. Nach einem Fehlstart in die neue Saison holte das seit Regular-Season-Start offensivstarke, nur eben oft defensiv zu schwache Team beim 31:18 bei den New York Giants (7:3) den dritten Sieg in Folge - Bilanz nun bei 4:6. St. Brown fing sieben Pässe für ordentliche 76 Yards Raumgewinn.

St. Browns älterer Bruder Equanimeous (26) verlor dagegen mit den weiterhin schwach dastehenden Chicago Bears (3:8, vier Niederlagen am Stück) mit 24:27 in Atlanta (5:6), die sich in der nicht sehr stark daherkommenden NFC South wieder Hoffnungen machen dürfen. In der Vorwoche hatte "EQ" bereits im Bruderduell den Kürzeren gezogen. Bears-Quarterback Justin Fields warf im fünften Spiel in Serie mindestens einen Touchdown-Pass und lief dazu einmal selbst in die Endzone. Damit stellte der 23-Jährige den Rekord von Kyler Murray (Arizona Cardinals) in der Super-Bowl-Ära (seit 1967) ein. Allerdings wirkte Fields insgesamt auch etwas angeschlagen, kam nicht ganz so frisch wie zuletzt daher. So war es am Ende Falcons-Kicker Younghoe Koo, der kurz vor Schluss aus 53 Yards das gefeierte 27:24 herstellte.

Groß gefeiert wurde in Atlanta aber Return-Spezialist Cordarrelle Patterson, der zwischenzeitlich über 103 Yards einen Kick zurück bis in die Endzone trug. Dieses Kunststück gelang ihm damit in seiner langen Karriere bereits zum neunten Mal nach einem Kickoff - Rekord!

Jalen Hurts und Matt "Matty Ice" Ryan umarmen sich.

"Congrats": Jalen Hurts hat die Colts um Matt Ryan wenige Augenblicke vor Spielende ausgestochen. Getty Images

Auf 9:1 verbesserten sich unterdessen die Philadelphia Eagles - und das nur wenige Tage nach ihrer ersten Saisonniederlage (21:32 gegen Washington), die den Traum von der kompletten "perfect season" durchkreuzt und in Miami wieder die Sektkorken losgeschossen hatte. Denkbar knapp mit einem 17:16 schlug das so langsam recht sicher in den Play-off stehende Team aus Philly bei den Indianapolis Colts (4:6:1). Matchwinner dabei war Quarterback Jalen Hurts, der etwas mehr als eine Minute vor Ablauf der Uhr bei "3rd&Goal" den Ball nach dem Snap behalten hatte und einfach schnurstracks über sieben Yards in die Endzone gesprintet war. Kicker Jake Elliott brauchte somit nur noch den Extrapunkt verwandelt, tat dies und spielte somit letztlich das Zünglein an der Waage.

Was war sonst noch?

Die Ravens verbesserten sich beim lange Zeit bei 3:3 stehenden Duell mit den Panthers (3:8) auf 7:3. Neben einem kurzen Touchdown-Lauf von Lamar Jackson (209 Yards, eine Interception) profitierte Baltimore beim 13:3 am Ende auch von drei späten Fehlern: Carolinas Spielmacher Baker Mayfield erlaubte zwei Picks, dazu unterlief Receiver Shi Smith ein fataler Fumble. Und die Washington Commanders (6:5) surfen weiterhin auf der Euphoriewelle, das 23:10 in Houston (1:8:1) war bereits der fünfte Sieg aus den vergangenen sechs Partien. Neben einer starken Abwehrleistung aus der Hauptstadt - zwei erreichte Interceptions, nur 169 zugelassene Passing Yards und nur 21 erlaubte Rushing Yards - war auch Cornerback Kendall Fuller entscheidend mit seinem Pick Six über 37 Yards.

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