Union-Trainer Urs Fischer nahm nach dem 1:1 gegen Bayern München drei Änderungen vor: Während Haraguchi sowie Haberer für Torsby und Schäfer (beide Bank) im Zentrum agierten, ersetzte Gießelmann Ryerson auf der linken Seite.
Karel Geraerts, der Coach von Royale Union Saint-Gilloise, stellte nach dem 3:1 gegen Zulte Waregem wie folgt um: José Rodriguez und Lapoussin starteten für Lazare Amani (nicht im Kader) sowie Adingra (Bank). Aus deutscher Sicht lohnte sich auch ein Blick auf die Bank. Dort nahm Eckert Ayensa Platz, der seit seinem Wechsel im Sommer von Ingolstadt nach Saint-Gilles in drei Spielen zweimal traf.
Unions Flanken sorgen kaum für Gefahr
Angepeitscht von den Fans, die sich sichtlich über das erste Europapokal-Spiel im Stadion An der Alten Försterei freuten, zeigte sich Union sofort in der ersten Minuten im Sechzehner. Nach Gießelmanns Flanke missglückte Behrens aber die Ablage. Dennoch war diese Szene schon ein Vorgeschmack auf die 90 Minuten. Union versuchte immer wieder mit Hereingaben aus dem Halbfeld für Gefahr zu sorgen.
Diese Taktik stellte die Royale Union aber vor keine Probleme. Immer wieder köpften oder schossen die drei Innenverteidiger van der Heyden, Burgess und Kandouss die Kugel aus dem eigenen Strafraum. Da beide Teams, wie von Urs Fischer vermutet, eine ähnlich defensive Spielphilosophie verfolgen, entwickelte sich eine ereignisarme Partie.
Europa League, der Auftakt
Lynen nutzt die erste Chance zur Führung
Die beste Möglichkeit für Union vergab Behrens, dessen abgefälschter Schuss knapp am linken Pfosten vorbeiflog (19.). Es deutete alles auf eine torlose erste Hälfte hin, doch dann schlug Royale Union Saint-Gilloise zu - natürlich nach einem Konter: Lynen nutzte die starke Vorarbeit von Boniface zum 1:0-Pausenstand (39.).
Die Berliner waren in Durchgang zwei also gezwungen, aktiver zu werden. Doch mit dem Ballbesitz wusste der Bundesligist nur wenig anzufangen. Wie schon in Halbzeit eins fiel ihnen außer hohe Bälle in den Strafraum nichts ein.
Rönnows Fehleinschätzung bleibt unbestraft
Etwas zielstrebiger waren kurz nach dem Wiederanpfiff die Belgier, die sich im zweiten Durchgang noch tiefer in die eigene Hälfte zurückzogen. Rönnow verschätzte sich bei einer Flanke, sodass Vanzeir vor ihm aufs verwaiste Tor köpfte. Da der Stürmer aber nicht vernünftig an den Ball kam, flog der Kopfball über die Latte (53.).
Die Berliner pressten höher und eroberten auch zweimal früh den Ball. Die Gegenstöße spielten die Hausherren dann aber nicht gut aus (52., 65.). Da die Köpenicker bis zum Schluss keine nennenswerte Chance mehr kreierten, blieben sie torlos. Zu allem Überfluss sah Michel nach Ansehen der Videobilder für sein Foul mit offener Sohle an Teuma noch kurz vor dem Ende die Rote Karte (90.+6.).
Damit misslang Union Berlin die Premiere im ersten Europa-League-Spiel der Vereinsgeschichte. Die Ungeschlagen-Serie (zuvor sechs Partien ohne Niederlage) der Eisernen reißt somit im ersten Europapokal-Spiel im Stadion An der Alten Försterei.
Als nächstes wartet Braga in der Europa League
Union tritt am Sonntag (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln an, in der Europa League bestreiten die Eisernen in der kommenden Woche ihre erste Reise in diesem Wettbewerb nach Portugal zu Sporting Braga (Donnerstag, 21 Uhr). Royale Union Saint-Gilloise erwartet am Sonntagabend in der Liga den KRC Genk, am nächsten Donnerstag spielen die Belgier zu Hause gegen Malmö FF.